Neulich habe ich beim Spaziergang mit meiner Oma mal wieder eine verdächtige Kegelform in der Ferne erspäht, und zwar auf dem Disibodenberg bei Odernheim am Glan. Das Kloster Disibodenberg wurde um 700 n. Chr. nach dem Tod des irischen Mönchs Disibod, der am Glan eine neue Wirkungsstätte gefunden hatte, eingerichtet. Weithin bekannt wurde es als Wohn- und Wirkungsstätte der Hl. Hildegard von Bingen, bevor diese wegen den beengten Platzverhältnissen auf den Rupertsberg bei Bingen umzog. Heute stehen nurmehr einige Ruinen auf der dichtbewaldeten Bergkuppe, Überreste eines Landschaftsparks im englischen Stil, geplant 1841 von Johann Metzger, Gartenbaudirektor der Heidelberger Universität.
Aufgrund des schönen Sonnenscheins bin ich heute nach der Arbeit also nochmal nach Odernheim gefahren, um die Sichtung genauer unter die Lupe zu nehmen. Das Kloster habe ich nicht besichtigt, da ein eisiger Wind über den Berg fegte und ich die 3,- € Eintritt dann lieber mal an einem schönen Sommertag investieren will, aber auch wenn sie sicherlich nicht im Landschaftspark von Metzger vorgesehen waren, habe ich insgesamt drei Bergmammutbäume entdeckt.
Zwei davon am Parkplatz vor dem Hofgut Disibodenberg, welches auch ein kleines Museum beherbergt, und einen am oberen Ende einer Lichtung westlich der Bergkuppe.
Auffallend ist die relativ geduckte Form der beiden BMs am Parkplatz, einer davon ist wohl später (nach?)gepflanzt worden, jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass direkt nebeneinander so große Wuchsunterschiede auftreten können. Die Stämme sind beide verhältnismäßig dick, der Boden hier ist offenbar eher karg und gibt nicht viel fürs Höhenwachstum her (und der oft durchs Nahetal blasende kräftige Wind wird auch seinen Teil dazu beitragen).