Liebe MB-Historiker,
beim Studium eines uralten, zerfledderten PDFs
stieß ich auf eine lapidare Erwähnung. In den Mitteilungen der DDG Nr. 22 von 1913 (S. 315) berichtet der fürstliche Obergärtner Karl Mayer kurz von einem Besuch im Botanischen Garten von Padua (einem der ältesten überhaupt) und zeigte sich beeindruckt von der Anzahl der alten Bäume mit eigenen Informationstafeln.
Neben einem sog. Keuschheitsbaum (wer kennt ihn nicht?) von 1550, einer Platane von 1680 und einer Magnolie von 1750 ist in der Tabelle auf Seite 316 auch eine
Sequoia sempervirens von 1836 (!) aufgeführt. Fällt ja unter den älteren Bäumen kaum auf. Im Jahre 1907 wurde der Baum bereits mit 25 m Höhe gemessen.
Da die Art ja schon Ende des 18. Jahrhunderts bekannt war, ist es durchaus möglich, dass die berühmte Universität von Padua bereits vor 1840 (St. Petersburg) an Samen gekommen ist. Die Frage ist bloß, wieso das nie bekannt wurde. Ich sach dann mal Bescheid.
Heute findet man dort einen sehr schlanken, durch Blitzeinschläge (Ende 20. Jh.) in Mitleidenschaft gezogenen Baum von vielleicht 30-35 m Höhe. Er steht nach der Beschädigung schräg und wird von zwei Kabeln gehalten. Der mehrteilige Wipfel wächst jetzt wieder senkrecht, die Erscheinung erinnert an die ’pendula’-Form. Der Baum scheint den Verantwortlichen also sehr wichtig zu sein.
Infos übersetzt und ergänzt von:
www.ortobotanico.unipd.it/eng/nuovo/taxodium.htm (unten)
Die Frage ist: kann dieser Spargel wirklich von 1836 sein, ist das ein Nachkomme oder tatsächlich ein alter, "normal" schmal gewachsener ’pendula’?
Vielen Dank an Semolo75 für die Bilder (Public Domain).
LG Micha