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Noch mehr Bergmammuts in Stuttgart

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gamberle:
Hallo,

habe gerade diesen besorgniserregenden Artikel in der Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung von heute nachmittag  entdeckt:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.unwetter-selbst-mammutbaeume-halten-dem-sturm-nicht-stand.87ad1a64-7896-4b28-9c57-58e912ed3142.html

Offenbar hat es ID 215 und ID 9619 erwischt (siehe letzen Abschnitt des Artikels).

Ich wohne ca. 50 Km entfernt vom Standort, werde vielleicht am Wochendende Zeit haben, mal dort hin zu fahren um ggf. den Schaden fotographisch zu dokumentieren.

Gruss

Andi

xandru:
Hallo Andi,

Vielen Dank für den Hinweis. Ein kurzes Zitat ist erlaubt:
--- Zitat ---Auch zwei Mammutbäume unterhalb der Kapelle hat es erwischt: Bei einem ist die Spitze abgebrochen, bei dem anderen hat der Sturm den halben Baum abgeschlagen. Hoffmann ist beeindruckt: „Die stammen noch vom König Wilhelm.“
--- Ende Zitat ---

Der letzte Satz lässt mich fragen, ob es sich hier um Wilhelma-Bäume handelt. Allerdings ist Wilhelm 1864 gestorben und hat die von ihm bestellten Mammutbäume nicht mehr wachsen sehen.

Freilich wohne ich ca. 5 km vom Standort und werde vielleicht schon morgen Zeit haben, mir das mal anzusehen.

Dokumentarische Grüße,
Wolfgang

edit 2012-07-11: Bild vom April 2010 angehängt – wolf

xandru:
Hallo Andi,

Der westliche Baum ist die ID 215. Dieser Baum hatte offenbar vor einigen Jahren oder Jahrzehnten bereits einen Kronenschaden. Das lässt sich an dem Knick im Erscheinungsbild ablesen und auch am Stamm selber. Das Bild rechts ist vom April 2010.

Er hat offenbar beim Sturm nur einige wenige Äste verloren. Millionen von Mammuts tun das; das ist nichts Besonderes. Vom Besucherweg ist er durch eine Hecke abgegrenzt und dann geht es fünfzehn Meter steil den Hang hinunter. Es besteht also überhaupt keine Gefahr für Passanten. Denn dorthin begibt sich kein vernünftiger Mensch.

…   

xandru:


Der rechte Baum, von oben gesehen, ist die ID 9619. Das Bild rechts ist wieder von April 2010.

Auf den ersten Blick sieht dieser Veteran jetzt ja schrecklich aus mit der frischen Wunde und der fehlenden Spitze. Doch vergleicht man das mit älteren Bildern, dann wird klar, dass vor ein paar Tagen vom Stamm so gut wie nichts abgebrochen ist. Genau an dieser Stelle hatte sich sowieso früher schon ein Kronenschaden ereignet. Es hatte sich noch nicht mal eine neue Spitze ausgebildet wie beim Nachbarbaum.

…   

xandru:


Zwischen den beiden Stämmen liegt jetzt eine Menge Holz. Die Bäume verlieren ein paar Äste (ID 215) und eine eben erst verheilte Wunde bricht wieder auf (ID 6919). Ob dabei das Stück auf dem dritten Bild zur fehlenden obersten Spitze des östlichen Baumes gehört, kann ich nicht beurteilen. Die Bruchfläche dort sieht nicht so rot aus. Aber hinter der Bruchfläche ist auch eine verwitterte alte, abgesägte Schadensstelle zu sehen.

Man könnte fast meinen, der Mammutbaum hätte die Sollbruchstellen geradezu als Überlebens-Strategie bereits eingebaut.

Aber alles in allem ist der Titel des Artikels eine grobe Übertreibung:
--- Zitat ---Selbst Mammutbäume halten dem Sturm nicht stand
--- Ende Zitat ---
Im Gegenteil: Die Bäume haben wunderbar Stand gehalten und die vorgestern zitierte Augenzeugin hat eine Katastrophenstimmung verbreitet ohne sorgfältig hinzusehen. Die Spitze hat schon vorher gefehlt und der abgeschlagene „halbe Baum“ erweist sich als ein paar stärkere Äste mit einigen Promille der Gesamtmasse.

Freilich stehen diese beiden Exemplare sehr exponiert auf einem Grat, der ins Neckartal ragt. Sie werden immer höheren Belastungen ausgesetzt sein als ein Waldbaum. Aber das waren sie von Anfang an und das Holz wächst entsprechend, dass es die Kräfte aushalten kann. Einzig die Blitzgefahr in dieser Lage wäre ein Grund, die beiden endlich mit Blitzableitern zu sichern.

Denn immerhin ist dies der Wirtemberg, dem das Land seinen Namen verdankt und auf dem sich der Stammschloss dieser Familie befand, bis Wilhelm 1819 die letzten Reste zu Gunsten der Grabkapelle für seine Frau Katharina hat abreißen lassen. Vorbeugender Denkmalschutz ist aber wohl schwieriger als nachträgliches Jammern – und teurer zudem.

Mit der Pflanzengattung Paulownia hat die Zarentochter Katharina Pawlowna Romanowa (*1788, †1819) freilich nichts zu tun; dieser Name ehrt ihre jüngere Schwester Anna Pawlowna Romanowa (*1795, †1865).

Sollbruchstellige Grüße,
Wolfgang

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