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[Mick Rodella]

Hallo liebe Mammutfreunde,

Zuerst nochmal vielen Dank an Lutz für den Hinweis!

Da es leider im Moment gar nicht mehr richtig hell werden will, ist so eine "Mammut-Tour" schon ganz schön stressig, wenn man alles verwacklungsfrei fotografieren und auch mal das Maßband auspacken will. Leider war es gestern am Schluss zu dunkel, um noch nach Grafenwerth rüberzufahren (hab so im Gefühl, dass dort noch was zu finden sein könnte).

Hier schon mal meine Favoriten. Demnächst mehr im Verzeichnis. Vielleicht schaffe ich alles noch in diesem Jahr.


Here we go.

53604 BAD HONNEF:

Baum Nummer 3: Vitaler Baum, tolles Haus. Bismarckstraße 31. Der Baum ist ca. 26 Meter hoch und in Brusthöhe 1,35 Meter stark.




Baum Nummer 4: vielleicht der eindrucksvollste im Ort. Auf dem alten Gelände des Physik-Zentrums (Hauptstraße 5). Höhe 32,40 Meter, DBH 1,52 Meter. Sehr nah am Haus platziert. Baudenkmal gegen Naturdenkmal?
 
Ein Anwohner erzählte mir, dass auf alten Fotos, die die Fertigstellung des Hauses um 1900 zeigen, noch kein Mammutbaum zu sehen war. Laut Auskunft eines befreundeten Botanikers wäre der Baum vielleicht 70 Jahre alt. Außerdem sei der "Botaniker" der Meinung gewesen, es bestehe keine Gefahr für die Grundmauern, weil diese Spezies ja ein sogenannter PFAHLWURZLER sei (...). Also, wenn ihr mich fragt, ist der Baum älter und (wie üblich als Ergänzung zum Haus) kurz nach der Jahrhundertwende gepflanzt worden. Folglich ist anzunehmen, dass die Bäume hier wie in Königswinter nicht aus dem 19. Jahrhundert stammen (schluchz...)




Baum Nummer 5: Ingolf hatte diesen Baum (Nobel-Wohnheim "Parkresidenz", Am Spitzenbach) schon gemeldet. Jetzt ein Foto dazu. Der Baum "gabelt" sich etwa auf halber Höhe und hat zwei gleich hohe, perfekte Spitzen. Aus der Entfernung hatte ich gedacht, es wären zwei Bäume (auf dem Foto sieht man das nicht so richtig, aber für die Gesamtdarstellung gibts nur diese eine Sichtlücke). Ca. 30 Meter hoch, DBH 1,54 m.




Baum Nummer 6: Wilhelmstraße 5, am Kirchenzentrum. Wunderbarer Baum (DBH 1,65 m). Höhe ca. 33 Meter.




Baum Nummer 11: Bernhard-Klein-Straße 16. Tolle Kombination: Eine enorme Libanon-Zeder mit Mehrfachstamm und ein schöner Giganteum. Gelände nicht zugänglich. Den Mammutbaum würde ich auf 30 Meter schätzen, die Zeder auch, allerdings beim Durchmesser.




Baum Nummer 14: Kein Riese, aber mit einer wundervollen Ausstrahlung. In der Weyermannallee 8 am Kur-Saal. Höhe 24,70 Meter, DBH 1,05 Meter. Links daneben eine fast gleich hohe Metasequoia (Bild folgt). War leider schon ziemlich dunkel. Danach habe ich (gottseidank?) nur noch einen gefunden und gerade so noch fotografieren können.





jede Mail muss mal ein Ende haben ;-)


alles Gute für 2007!

Michael

[liluz]

Hallo Lieber Michael!

Die Überschrift "Schöne Bäume" hast Du zu Recht für diesen Beitrag aus Bad Honnef gewählt! Es ist eine wunderbare Serie (mein Favorit ist der Giant am Kursaal).

Ich habe inzw. das Register aktualisiert und hoffe, dass mir nicht zu viele Fehler unterlaufen sind.

Nochmals, herzlichen Dank !

Viele Grüsse,
Lutz

P.S.: Auf einer NRW-Tour hatte ich vor einiger Zeit die Gelegenheit, die historisch bedeutsame Rhein-Insel Nonnenwerth (zw. Bad Honnef und Rolandseck) zu betreten - natürlich stehen da auch Mammutbäume ...

http://www.mbreg.de/4images/details.php?image_id=830

[liluz]

Hallo Michael,

danke für die Wünsche - alles Gute auch für Dich im Neuen Jahr!

Und vielen herzl. Dank ! für die umfangreichen Meldungen, ich konnte heute noch den "letzten Schwung" im Register erfassen.

Interessant, das Google-Sat-Foto + Deine Messung der Baumkrone der Zeder in Bad Honnef (hier die identische Ansicht in der GoogleMap-Version). Ist auf jeden Fall ein Kandidat für die Beta-Maps!

vg - Lutz

[Bakersfield]

Hallo Fans der rheinischen BMs,

leider hat's einer der schönen hier im Thread vorgestellten Bäume (Nr. 5 in der Parkresidenz) inzwischen hinter sich. Steffen hatte hierzu im "dead"-Bereich schon hier einen Eintrag gemacht.

Ich habe bei der Online-Zeitung noch einen zweiten sehr interessanten Bericht gefunden, von dem ich glaube, dass er beispielhaft für vorbildliche Rettungsbemühungen eines Baumbesitzers und der zugehörigen Gemeinde stehen kann.

Der Link ist hier: http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/rhein-sieg-kreis/bad-honnef/Mammutbaum-wird-gefaellt-article880715.html

Und falls der Link irgendwann einmal ins Leere führen sollte, hier noch die wichtigsten Zitate aus dem Generalanzeiger vom 16.10.2012 (Frau R. Oschmann). Kernaussagen von mir gefettet:

Vor 20 Jahren hatte ein Blitz den Baum getroffen. Die Seniorenresidenz ließ sich die Rettung einige zehntausend Mark kosten. Nach den damals modernsten Verfahren verarztete ein Baumdoktor das Prachtexemplar. "Jetzt ist der Mammutbaum innerlich verfault und nicht mehr standsicher", so Beate Nielhoff, die Verwalterin der WEG Parkresidenz.

"Nach der regelmäßig stattfindenden Baumkontrolle haben wir noch ein zweites Gutachten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis hat das erste bedauerlicherweise bestätigt." Die Grundstücksverwalterin stellte deshalb bei der Stadt den Antrag auf Fällgenehmigung. Aus Sicherheitsgründen wurde sie erteilt.

In zwölf Metern Höhe gabelt sich der Hauptstamm. Und genau dort sitzt die Schwachstelle. Risse am Stamm sind deutlich zu erkennen. Statische Defizite wurden diagnostiziert, die sich auf die Bruchsicherheit auswirken. Mit verschiedenen Verfahren gingen die Sachverständigen vor. Kletterer stiegen auf den Baum, brachten Sensoren der Messgeräte an. Mit Hilfe von Schalltomografie wurde ein Querschnittsbild des Baumes erstellt.

Fäulnis, Risse oder Höhlen werden von den Schallimpulsen erkannt, die so Rückschlüsse auf den Zustand des Stammes zulassen. Ein Gutachter sagte: "Der Bergmammutbaum ist nach den Ergebnissen unserer Untersuchungen als Gefahrenbaum einzustufen." Und der zweite Sachverständige kam zu dem Ergebnis: "Anhand des Tomogramms ist der Kraftschluss nicht mehr gegeben. Dauerhaft werden die beiden Stämmlinge durch ihre Hebelkraft den Holzkörper auseinanderbrechen lassen."

Maßnahmen wie beispielsweise das Verbolzen mit Stahlgewindestangen würden keine Lösung auf Dauer bringen. Hundertprozentige Bruchsicherheit sei dadurch nicht zu gewährleisten. Auch das massive Kappen des Baumes um bis zur Hälfte des Kronenvolumens würde den Baum nicht erhalten, sondern verstümmeln und seiner Vitalität berauben.

Der Sachverständige empfahl die Nachpflanzung eines Baumes in einer bereits respektablen Größe von 25 bis 30 Zentimetern Stammumfang. Der Fachmann: "Da in Bad Honnef die Mammutbäume das Ortsbild mit historischem Hintergrund prägen, würde ich diese Baumart entgegen den Vorgaben der Baumschutzsatzung empfehlen."

Dieses Beispiel könnte auch in anderen Fällen zur Rettung alter wertvoller (Mammut)-Bäume herangezogen werden. Unstrittig bleibt natürlich, dass die professionelle Baumpflege eine kostspielige Angelegenheit ist.

Exemplarische Grüße,
Frank

P.S.: Übrigens ist in den verschiedenen Artikeln über die alten Bad Honnefer BMs öfters die Rede von Baujahren der zugehörigen Villen um das Jahr 1870 herum. Von daher könnte man m.M.n. die augescheinlich wirklich alten BMs im Register lieber mit 18xx kennzeichnen als sie im unüberschaubaren Wust der 19xxer untergehen zu lassen.

[Alexander]

Hallo,

der Baum ist nun Geschichte: http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/rhein-sieg-kreis/bad-honnef/28-Meter-hoher-Baumriese-an-der-Parkresidenz-gefaellt-article884008.html?&i=0

Mittlerweile wird jede Großbaumfällung mit der Verkehrssicherungspflicht begründet. Überall wird gesichert und gesägt und alle sind überzeugt von einer sichereren Welt. So verschwinden mehr und mehr alte Bäume aus unserer Umgebung. Nachgepflanzt wird allerdings viel zu wenig. Wenn man wirklich etwas gegen den "Klimawandel" unternehmen möchte, dann sollten für jeden gefällten Großbaum auch ausreichend Nachpflanzungen stattfinden. Sonst befinden wir uns in unseren Orten bald in einer "baumfreien Zone".

Sichere Grüße
Alex

[xandru]

Hallo Alexander,

Mich erinnert das Ganze an die Topfpflanzen-Industrie, wo Pflanzen auf Abruf verkauft werden. Die traditionellere Auffassung verlangt, dass der Besitz eines Lebewesens für den Besitzer auch eine gewisse Verantwortung mit sich bringt.

Ein Mammutbaum war schon immer ein Baum für Adlige und Fabrikanten. Ein gewöhnlicher Spießbürger in seinem Reihenhaus-Vorgarten kann sich die Pflegemaßnahmen gar nicht leisten, die so ein großer Baum verlangt.

Für mich ist der Skandal eher, dass neureiche Besitzer das Ethos der Gründerväter vermissen lassen. Wenn große Bäume anfangen zu kosten, werden sie nicht solide gepflegt, sondern abgesägt. So wie diverse Netzbetreiber die Netze (Bahn, Strom usw.) zwar ausbeuten, aber nichts in ihren Unterhalt investieren.

Geiz-geile Grüße,
Wolfgang