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Autor Thema: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?  (Gelesen 125210 mal)

Bernhard

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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #165 am: 02-Dezember-2013, 16:48 »


da war doch auchmal was mit Dosen über den Spitzentrieben und Vlies außenrum?


Hallo Tom !

Nee, nicht ganz: Die Dosen stülpte ich über die Stangen welche die Vliessäcke halten, damit sich die Spitze nicht durchbohrt.
Alter Indianertrick.  ;)

VG

Berni
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Tuff

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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #166 am: 03-Dezember-2013, 00:05 »

Is it just me or ... ich kanns mir nicht erklären aber instinktiv gefällt mir diese Situation irgendwie nicht. Man sieht es ist eine Art Spielplatz und der sicherlich benötigte Rasenanteil ist sowieso nicht mehr allzu groß. Aber vielleicht sollte dieser KM nicht so 'alleine' da stehen. Im Schatten wird er lang und dünn bleiben und Jahre später in den sonnigen und frost-windigen Bereich einwachsen. Das wird für die Kronenspitze ein 'Schock' und eventuell stirbt sie immer wieder ab.

Wenn es eine kleine Baumgruppe von sagen wir 3 wäre, also mit zwei dicht bezweigten Nachbarn (nicht KM), würden sie sich gegenseitig schützen. Beispielswiese eine Chamaecyparis (nootka?) und noch eine Weymuth-Kiefer oder so. Die würde der KM irgendwann höhenmäßig unter sich zurücklassen und langfristig müssten sie ihm sowieso weichen. Aber für 20 oder 30 Jahre könnte es eine dekorative Gruppe sein die irgendwie auch etwas mehr 'hermacht' als so ein dünner Stengel alleine.

my 5 ct...
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Tom E

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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #167 am: 03-Dezember-2013, 00:53 »

Hallo Micha,
ich glaube du siehst die Situation nicht ganz richtig. Zum einen ist es eigentlich kein Spielplatz und es wird auch keinerlei Rasenfläche benötigt.
Auch der kleine Bruder ist inzwischen aus dem Schaukelalter raus und nur für die noch jungen Nichten wird sie wohl auch nicht stehen bleiben.
Spätestens wenn man ohnehin nicht mehr schaukeln könnte wird sie wohl abgebaut. Dann gibt es nurnoch die 2m² Minisandkasten...  ::)
der ebenfalls seit Ewigkeiten nicht mehr genutzt wird. Das Trampolin wurde diesen Sommer schon nicht mehr aufgebaut, weil nicht genutzt.

Schatten? Nur jetzt im dunklen Winter, dank der tiefstehenden Sonne. Sonst kann man den Standort gern als Vollsonnig bezeichnen.
Im Sommer hatten die Neuaustriebe sogar einen gewissen Rotstich, vermutlich leichter Sonnenbrand?
Sollte er nicht zurückfrieren und einigermaßen gut wachsen, hat er im obersten Bereich (leider?) viel mehr Sonne. Es ist aktuell schon
sehr knapp, bis vor kurzem wurden die obersten Zweige und die Spitze noch beleuchtet.

Zwecks Begleitbepflanzung. Hier könnten zwei Probleme auftregen, lieber wäre mir natürlich A, wahrscheinlicher wäre eher B.
A: Der KM wächst den beiden einfach gnadenlos davon und hat im Kronenbereich keinen Schutz durch sie.
B: Der KM kümmert dank der klimatischen Probleme und wird von ihnen überwuchert.
[{(C: Es harmoniert)}]

Zumindest die Weymouth hier im Garten kann nicht mit dem KM konkurieren, auchnicht bevor sie krank wurde.

Zwecks dünner Stengel... ich glaube KM wachsen nie dicker, lasse mich aber gern eines besseren belehren.

Es wäre schön, wenn du mir deine Meinung unter Berücksichtigung dieser Dinge bitte nochmal sagen könntest.

Gruß
Tom
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Tuff

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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #168 am: 03-Dezember-2013, 01:42 »

Hallo Tom,

Ich habe die Lichtverhältnisse wohl nicht richtig erfasst. Sonnig im Sommer das ist schon mal gut :) Klar sind junge Redwoods immer dünn und gagelig. Von der Ökologie her sind sie darauf spezialisiert, in einem hohen eher schattigen Wald, also im Schutz großer Bäume, von unten her durchzuwachsen. Allein auf weiter Flur, ist nicht ihre Natur.

Ich habe mir jetzt nochmal Deine letzten Fotos genau angeschaut. Das Luftbild scheint etwas älter zu sein, oder habt ihr die Schaukel verstellt ? Jedenfalls, steht der Küsti anscheinend relativ nahe an etwas das eine Garage sein könnte. Andererseits wäre hinter der Schaukel in der Weymuth-Gruppe ein guter Platz, wo frostempfindliche Bäume wenigstens ein kleines bißchen 'Schirm' haben (wie in einem Wald). Da Weymuthkiefern bei uns (so weit ich weiß) aus verschiedenen Gründen gefährdet sind, könnte man die dann irgendwann (in einigen Jahren oder Jahrzehnten) auch dem Redwood zuliebe entfernen. Wenn sie bis dahin nicht schon am Strobenrost und Käfern eingegangen ist...eigentlich schade, denn sie sind lichtdurchlässig und die Nadelstreu ergibt einen guten Humus. Jedenfalls würde ich einen Küstenmammut wenn möglich nicht allein rumstehen lassen und auch 'unter Schirm' nicht solitär pflanzen, wenn der Schirm später entfernt werden soll.

Aber, bevor wir hier jetzt noch weiter Deine Gartengestaltung besprechen, lassen wir es doch einfach mal dabei daß der Baum da wo er ist den Winter durchstehen muß.

Beim Überfliegen dieses Threads gefiel mir Bernis Methode mit dem Dosenstock. Das ist billig und einfach, und funktioniert sicher gut genug. (Aber das Vlies bitte bis auf den Boden runterziehen und dort festmachen). Auch was er bisher zum Thema geschrieben hat, empfehle ich zu beherzigen, ich fands gut getroffen.

Bleibt die Frage wann ein KM von selber zurechtkommen muß. Hier hat Bernt (Waldläufer) was wichtiges gesagt, auch ein 10m KM kann in einem Extremwinter absterben. (Das gilt aber auch für viele andere Arten, insbesondere wenn sie nicht standortgerecht sind.) Man kann nicht davon ausgehen daß einer der 5 Jahre gut überstand nun besonders 'abgehärtet' ist, wenn in dieser Zeit ein extremer Kälteeinbruch gar nicht vorkam.

Das Beste was man für einen KM tun kann, ist eine waldähnliche Situation schaffen wo die Bäume sich gegenseitig schützen. Allein die ungehinderte nächtliche Temperaturabstrahlung in den freien Himmel kühlt einen Boden (und einen Jungbaum) schon enorm aus. Ich habe das hundertfach beobachtet: Auf der Freifläche schon früh im Jahr gefrorener Boden, direkt daneben im Wald (und besonders bei Koniferen bzw. bei dichtem hohen Unterwuchs aus Sträuchern, Brombeeren, Himbeeren, Epilobium, Efeu, Staudengräser) noch lange frisch und frostfrei.

Was durch Frostwind absterbende Wipfelknospen angeht, da kannst Du wohl nichts machen. Allerdings halten sich Bäume in einer Gruppe auch dann gegenseitig etwas 'in Form' während Einzelbäume sich dann in beliebige Richtungen übermäßig ausdehnen können, etwa einen oder mehr seitlich ausbrechende Äste zur neuen Krone machen (i.d.R. nach Süden) und dadurch langfristig einen ungünstigen Schwerpunkt bekommen. Wenn der KM also einen südlichen Nachbarn hat, der genügend Vorsprung hat (einige Jahre oder sogar Jahrzehnte) und wenig zum 'Ausbrechen' neigt (wie etwa Chamaecyparis) wird er regelmässiger wachsen. In Deinem Fall könnte man einen KM also etwa nördlich der Weymuthkiefer (die hinter der Schaukel) pflanzen.


« Letzte Änderung: 03-Dezember-2013, 01:58 von Tuff »
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Tom E

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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #169 am: 03-Dezember-2013, 13:44 »

Hallo Micha,
man sollte zudem vielleicht bedenken was Bernt geschrieben hat, dass im Bestand gewachsene KM bei viel Schnee
einfach umknicken können. Von daher ist es vielleicht in Gegenden in denen es viel Schnee geben kann garnicht
zwingend "gut", wenn sie unter Konkurenzdruck wachsen müssen? In einem solchen Fall könnte es also sogar
besser sein, wenn der Baum möglichst frei und dick wachsen kann. Unser Klima entspricht eben auchnicht dem
was sie am Originalstandort gewohnt sind.
Das Luftbild ist eigentlich sehr aktuell und zwar vom Sommer 2012. Man könnte sich sogar einbilden, dass man das
Costachen etwa mittig vom Doppelcarport (fast Garage) sieht. Mao und Lenin kann man auch erkennen.
Eher passt der Kreis nicht exakt, er müsste etwas nach Südwesten. Das Carport ist übrigens 3,5m entfernt.
Edit: Der Kreis entspricht dem aktuellen Bäumchen mit 1,5m Durchmesser.

Für eine effektive Begleitbepflanzung ist es eigentlich ohnehin schon "zu spät". Aber vielleicht für andere die
ähnlich Unmögliches vorhaben, wie sollte man dabei vorgehen? Ich kann es mir noch immer nicht wirklich vorstellen.
Zuerst müsste man wissen wie schnell die Bäumchen alle wachsen und dann den langsameren etwas Vorsprung geben?
Den Boden mit bodendeckenden Pflanzen etwas zu schützen wäre da schon deutlich einfacher und auch jetzt noch
leicht möglich. Wie du geschrieben hast, mit den 10Jahren Vorsprung, das ist echt schwer zu realisieren... besonders
wenn dann der KM nur 30cm im Jahr draufpackt und sein ganzes Leben im Schatten des Nachbarn verweilt.

Natürlichen Reifbehang durch Nieselregen oder Nebel der am Ast gerfriert (was nicht sehr häufig vorkommt) nennt der Waidmann übrigens 'Duft'.
Bitte nicht fragen warum ...!

Da wir gestern keinen Nebel oder Nieselregen hatten, gehe ich mal davon aus, dass dafür allein die Luftfeuchtigkeit reicht?
Wie schon geschrieben ist es eigentlich fast alltäglich. TT letzte Nacht -9,5°C.

Gruß
Tom
« Letzte Änderung: 03-Dezember-2013, 14:36 von Tom E »
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Waldläufer

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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #170 am: 03-Dezember-2013, 16:56 »

Hallo Tom,
denke man sollte nicht vor lauter "wenn und aber" die Sache überkomplizieren.
Daß der Km nicht in jedem Klima in Deutschland winterhart ist sollte man akzeptieren.
Denke, daß in einem normal großen Garten solche Ummantelungen aus Platzgründen scheitern.
Sinnvoll wäre es wenn gen Südost bis Süden in entprechenden Abstand ein Gebäude oder eine idelaerweise
immergrüne Baumgruppe so vorgelagert ist, daß nur leichter Schatten entsteht aber die tiefstehende Wintersonne
abgehalten wird. Eine Mulchung ist sicher sinnvoll. Einwickeln mit Vlies wäre mir allerdings bereits zu viel des Guten.
Aber das darf jeder so machen wie er will. Nur dann auch entsprechend berichten.

                                                   Viele Grüße              Bernt
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denniz

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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #171 am: 03-Dezember-2013, 17:58 »

Pflichte soweit dem Bernt bei.
Begleitwuchs ist auch wegen Wind wichtig, schliesslich wird der KM recht hoch und ist windbruchgefährdet.
Das kritische Alter hat der Costa allerdings schon hinter sich. Für die empfindliche Jugendphase wird
ein Winterschutz empfohlen, alles darüber ist entweder Selektion oder Kunst.

Ich hatte bisher verstanden es ginge im Forum auch darum winterfestere Klone herauszufinden.
Deshalb finde ich den übertriebenen Winterschutz überflüssig für den KM weil er Ergebnisse
verfälscht, ob der Standort geeignet ist zeichnet sich relativ schnell ab.

Bei den Hanfpalmen oder anderen "künstlichen" Gartenbau-Projekten hingegen
kann ich das absolut nachvollziehen.

Bernhard

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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #172 am: 03-Dezember-2013, 18:12 »

Für die empfindliche Jugendphase wird
ein Winterschutz empfohlen, alles darüber ist entweder Selektion oder Kunst.

Genau ! Das ist doch meine Rede ! Endlich versteht jemand, was ich meine !  :)



Bei den Hanfpalmen oder anderen "künstlichen" Gartenbau-Projekten hingegen
kann ich das absolut nachvollziehen.

Na, das kann ich nicht so gelten lassen. Hanfpalmen sind nicht aus Plastik und haben auch eine gewisse Frosthärte. Sie kommen hier zwar nicht natürlich vor, aber in einigen Regionen kommen sie bei uns ohne Schutz aus, wie die KMs.

Vergleichender, wenn auch hinkender, Gruß

Berni   ;)
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Justin

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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #173 am: 03-Dezember-2013, 18:20 »

Genau so sehe ich das auch und nützlich für Tiere sind die auch.

LG ;)
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Mick Rodella

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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #174 am: 03-Dezember-2013, 19:42 »

Zitat
schliesslich wird der KM recht hoch und ist windbruchgefährdet

Hi Denniz, im Bestand (bes. nach Freistellung) vielleicht, bei Solitären würde ich das nicht unterschreiben.

LG Micha
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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #175 am: 03-Dezember-2013, 20:02 »

Hallo Justin,
aber vorzugsweise nur, wenn du den Menschen auch zu den Tieren rechnest,
was durchaus sinnvoll ist.

                                      Viele Grüße           Bernt
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Bakersfield

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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #176 am: 03-Dezember-2013, 21:02 »

.....
Da wir gestern keinen Nebel oder Nieselregen hatten, gehe ich mal davon aus, dass dafür allein die Luftfeuchtigkeit reicht?
Wie schon geschrieben ist es eigentlich fast alltäglich. TT letzte Nacht -9,5°C.
...

Hi Tom,

der ständige Rauhreif auf den Blättern ist in meinen Augen ein gutes Zeichen und in anderen Gegenden wahrscheinlich seltener.

Wenn bei euch also regelmäßig eher ein feuchtkaltes statt ein trockenkaltes Mikroklima herrscht, tut das den Koniferen schon mal grundsätzlich gut. Wenn jetzt noch ein Windschutz für die Tage hinzukäme an denen die Wetterkombi besonders ungünstig ist, sollte der Costa den Winter wieder packen. Auf das Vlies würde ich dann auch verzichten.

Viele Grüße aus'm WML,
Frank
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Justin

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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #177 am: 03-Dezember-2013, 21:14 »

Hallo Bernt stimmt Menschen kann man so gesehen auch dazu Zählen.
Vögel gehen da auch gerne dran wegen den Stammfasern.Ich hatte in diesem Frühjahr auch ein Amselnest in der Palmenkrone.

LG
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Tuff

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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #178 am: 04-Dezember-2013, 00:10 »

Hi Tom,

Offensichtlich reicht auch die Luftfeuchte. Bei tiefen Temperaturen bedeutet jede Art von Luftfeuchte (Nebel, regen) aber normnalerweise Schnee. Nur unter ganz bestimmten Bedingungen 'kondensiert' das Wasser am Zweig zu Eis. In vielen Regionen Deutschlands ist das eher selten. Im Gebirge findet man oft eine bestimmte Höhenzone in der es eher die Regel ist.

Duft ist, glaube ich, noch etwas mehr 'Eis' als nur Reif. Die genaue Definition habe ich offen gestanden nie gekannt. Bei den Exkursionen, bei denen Eisbruchschäden begutachtet wurden, haben die 'alten Hasen' manchmal von Duft geredet, nicht von Eisanhang. Vielleicht ist es synonym, und ein typisch geheimnsivolles Wort aus der Jägersprache.
Im Weinbau ist Duft aber der 'Reif' auf den blauen Trauben. Go figure....

Schneebruch findet fast immer bei Nassschnee statt, also bei hoher Luftfeuchte, normalerweise Tauwetter.

Ein junger Küsti sollte zunächst mal gar nicht so viel Schnee ansammeln, gerade wegen der dünnen Zweige. Wenn der Schnee aber festfriert oder sich eben 'Duft/Eis' Schicht für Schicht auf der Krone sammelt, biegt er sich garantiert um. Da sollte ein Solitär tatsächlich etwas stabiler sein. Solitäre sind sowieso gegenüber fast allen Naturgewalten widerstandsfähiger, einschließlich tierische Schädlinge. (Es gibt ein paar Ausnahmen in denen ein dichter Bestand sich gegenseitig schützt, das gehört aber sicher nicht hierher.)

Die größeren KM (sind ja immer noch jung) die ich gesehen habe, haben relativ elegant geschwungene biegsame Äste. Da sollten Schneemassen gut abgleiten können. Andererseits ist der KM von Natur aus kaum Schnee gewohnt, soweit ich weiß auch nicht in erdgeschichtlichen Zeiten, man darf also keine speziellen Anpassungen erwarten.
« Letzte Änderung: 04-Dezember-2013, 00:21 von Tuff »
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Tuff

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Re: Wie schütze ich den Küstenmammutbaum im Winter ?
« Antwort #179 am: 04-Dezember-2013, 00:20 »

Jetzt noch ein Statement zum 'nicht verhätscheln'. Ich bin mehr oder weniger eurer Meinung. Gerade weil ich selber mit Bergmammutbäumen bisher eine harte Selektion auf Sämlingsebene durchführte  (mit Ausfällen von >95%) in einer Weise die nicht mal leicht zu erklären ist, wenn nicht einfach totaler Unfug, versuche ich in Diskussionen, unterschiedliche Ziele anzuerkennen und abzugrenzen.

Der Thread lautet 'Wie schütze ich den KM' nicht 'Wie stelle ich es an daß ich einen KM nicht zu schützen brauch'. Die typische Situation ist, jemand hat nur ganz wenige Sämlinge oder Jungbäume, deren Anzucht, Pflanzung und Pflege viel Arbeit gemacht haben und man möchte möglichst bald großen Bäume sehen, und auf keinen Fall auch nur einen einzigen verlieren. Und Auswahl / Selektion ist bestenfalls sekundär.

Überspitzt könnte man eine Pflege 'wie im Botanischen Garten' (das war auch gut gesagt) mal den 'Haustier-Ansatz' nennen. Bei vielen Hundebesitzern, etwa, spielen Rasse und Stammbaum kaum eine Rolle, und liebevolles Umsorgen wird als freudespendende Tätigkeit, oder jedenfalls als selbstverständliche Pflicht, gesehen. Man möchte Freude am Hund haben, nicht einen Genpool betreiben.

Auf der anderen Seite gäbe es dann den 'Rancher' der eine große Herde hat, und Rasse und Herkunft sind sehr wichtig. Das Vieh erfährt auch nur die nötigste Pflege, und wenn mehr notwendig wäre hätte der Rancher was falsch gemacht.  'Rancher' möchten wissen, was man tun muß, um einen Schutz gar nicht nötig zu haben. Es brauchen dann auch nicht unbedingt alle überleben, Ausfälle sind Alltag.

Natürlich gibt es zwischen diesen Polen jede Abstufung, etwa könnte man Bernhard, welcher den Thread begonnen hat, einen Rancher mit großem Herz nennen...LOL.

Mir ist klar daß auch Onkel Tom keine Dackel oder Pekinesen haben möchte :) aber seine nur drei (?) Bäume sind für ihn vielleicht so wertvoll, daß ein Verlust nur wegen etwas zu wenig Winterschutz unverhältnismäßig hart wäre. Jemand in dieser Situation möchte wissen, was man tun kann, um das Überleben jedes Einzelnen zu sichern.

Oder vielleicht habe ich das Thema hier doch eher falsch verstanden ? Ich bin offen für Aufklärung.
« Letzte Änderung: 04-Dezember-2013, 00:23 von Tuff »
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