Huhu,
Holladrio! Tom, wir müssen hier zwei Dinge unterscheiden: (1) Eine 'Beschichtung' (Hier etwa Schlamm) die gegen UV-Strahlung vor allem im Frühjahr schützen soll, versus (2) ein Frostschutz.
Naturgemäß wird bei intensiver Sonne (im Tiefland etwa ab März) kein Schnee mehr liegen. Schnee eignet sich daher nicht als Sonnenschutz.
Dazu kommt die Frühjahrstrockenheit welche wir in den letzten Jahren (im Norden) öfter hatten, durch die sich die Situation verschärft. Zur schädlichen UV-Strahlung kommt nun auch noch Austrocknen hinzu. Hier kann Wässern der ganzen Pflanze ganz sicher Schäden vermindern. Warmes Wasser bewirkt, daß die Zell-Oganellen 'auftauen', und der Baum beginnt schneller sich selbst zu reparieren. Bis es durch die Sonnenwärme allein soweit wäre, ist schon viel kaputt gegangen.
Tom, Du hast aber auch bereits im Winter direkte Frostschäden am KM beobachtet. Ich habe damit kaum Erfahrung, da ich bisher die Anzucht besonders sensibler Pflanzen vermieden habe. Gegen solche Frostschäden wird auch eine Lehmbeschichtung nicht allzuviel bewirken (außer den Windchill mildern) da Lehm kaum isoliert.
Zwar ist es generell einfacher, von Anfang an auf Herkunft und Standort zu achten, und den Baum gut ernährt (wenig Stickstoff, etwas mehr Kalium und Natrium) in den Winter zu schicken. Aber die Frage lautet ja: Wie schütze ich den Baum im Winter. Daher verfehlen solche generellen Tips das vorgestellte Problem.
Einigkeit besteht wohl darüber, daß man den Windchill abhalten muß (Vlies oder was auch immer).
Um speziell die Wachsschicht der Nadeln zu schützen könnte man den Baum mit einer speziellen (Wachs-) Emulsion sprühen, vielleicht so ähnlich wie das wasserlösliche Zeug mit welchem man Naturstein-Fliesen einlässt. Die könnte auch Seife enthalten, damit sich alles besser verteilt. Trocknet der Baum ab, bleibt das Wachs haften.
Was kleine Bäumchen angeht, habe ich gute Erfahung damit gemacht, sie mit Styroporbröckchen zu überhäufen. Ich verwende ja ausgeschnittene Kübel als 'Mauskragen' die man recht einfach auffüllen kann. Durch die Brösel kann Regen und Luft und etwas Licht hindurch, Schimmel hatte ich damit nie. Notfalls könnte ein Baum sogar von allein daraus wieder hervorwachsen, wenn man einen Personal-Totalausfall hat, das fand ich immer beruhigend. Die Bröckchen sollten nicht zu fein sein, damit sie nicht verklumpen. Ich habe alternativ auch mal Holzkohle ausprobiert aber das funktioniert nicht - die Kohle nimmt Wasser auf und das ganze gefriert zu einem Eisklumpen. Styropor klumpt nicht und gelingt immer
Größere Bäume sollten eigentlich nicht mehr geschützt werden müssen. Wenn aber doch, ist eine Dusche mit nachfolgendem Eisbehang vielleicht eine kurzfristige Option (aus dem Weinbau bekannt). Hierzu reicht kaltes Wasser natürlich aus. *Nach* einem schweren Frost ist die Warmwasserdusche (inklusive einer Blattdüngung) wohl nicht das Verkehrteste.