Hallo,
ich denke das hier noch zu eng gedacht wird. Es wird wohl immer wieder behauptet das der BM Brände braucht um überleben zu können. Ich halte das für nicht richtig.
Ich mach mal eine Liste von möglichen Flächen auf denen sich der Sequoiadendron größtenteils auch natürlich verjüngen könnte, weil kleine oder größere Brachfläche enstehen:
Anschwemmungen an ein Bachufer bei sehr hohem Wasserstand
Tierspuren verursacht nach langem regnerischen Wetter
Umgestürzte Bäume und entwurzelte Bäume nach Stürmen und Blitzeinschlägen
Murren und andere Abgänge
Ein Bach der seinen Bachlauf verändert
Flächen nach Überschwemmungen (allerbeste Erde!)
Vermoderte Baumstämme und besonders vermoderte Baumstümpfe
Waldbrände
Wege im Wald
Zu den letzten beiden noch Beispiele:
Vom Menschen verursachte Brände, die es sehr wohl noch gibt, Nur sind die Flächen wegen dem löschen nie wirklich groß. Ich kenne aber z. B. eine Fläche von ca. 0,5 x 3 km die als Wald und Waldrandfläche völlig niedergebrannt ist (ist allerdings schon 30 Jahre her). Es dauert auch heute immer etwas bis Waldbrände gelöscht sind, naturgemäß besonders in unzugänglichen Waldgebieten.
Der Forstwirtschaftliche Aspekt darf ebenfalls nicht außen vor gelassen werden. Weinheim z. B. war ursprünglich als reiner Forst gedacht. Wie schon oft geschrieben muss man in diesem Zusammenhang langfristig denken. Regelmäßig passiert es im Wald und Forst das Wege erneuert und verbreitert werden. Aus alten schmalen Wegen werden breite Wege die auch mit LKW befahren werden können. Beim Wegebau werden neben den neuen Wegen Hänge geschaffen die brach liegen. Nicht überall gibt es Brenneseln oder anderes Wildkraut. Besonders in reinen Waldgebieten dauert es einige Jahre bis sich die Flächen weder schießen. Die Chance für neue Bäume: Ich schätze das alleine in meinem 3 HA Wald nach dem bauen und ausbauen der Wege (3 Stichwege führen hinein) etwas 100.000 Fichten und einige 100 Lärchen aufgehen konnten (natürlich überleben die zu 99,9% nicht). Das besondere sind eben die Lärchen, den die sind selten in unserem Wald und oft weit weg vom Ort wo neue Sämlinge entstanden sind, Dabei spielt es doch keine Rolle ob es Eichhörnchen waren oder der Wind der die Samen verteilt hat. Sogar die eine oder andere Tanne ist aufgegangen obwohl es im Umkreis von 5 KM maximal 1-2 Tannen gibt. Selbst einige wenige Eichen sind zu finden, wie die da hin kommen ist mir allerdings schleierhaft es gibt keine Eichen in der Nähe. Wird dann wohl von Menschenhand oder Vogelschnabel geschehen sein.
Würden hier nun ältere Mammutbäume im Wald stehen, dann gebe es dort auch die eine oder andere Naturverjüngung die eine echte Überlebenschance haben. Ich habe übrigens vor einem halben Jahr zum Test in einem solchen Hang einen 1-jährigen BM gesetzt. Mal schauen was daraus wird, bisher macht er sich gut.
Wie schon oft hier erwähnt wurde gilt es die Langfristigkeit zu sehen, nicht das was wir in ein paar Jahrzehnten wahrnehmen und passiert, sondern über das was Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende hinweg passiert. Da passiert eben dann doch mehr.
Was spricht sonst noch dagegen das er hier heimisch wird?
Was man nicht vergessen darf, bei einer natürlichen Verjüngung gibt es für den BM jede Menge Hindernisse. Z. B. Wild das die Zweige des BM geradezu liebt, besonders für Karnickel und Hasen ist er ein echter Leckerbissen. Auch Rehe haben ihn zum fressen gerne, außer es gibt ausreichende Wildfütterung in der Nähe und natürlich die bekannten Hemmnisse wie Licht- und ausreichend Wasser. Das Klima spielt auch eine Rolle, aber wer weiß den schon genau was da kommen wird
Gruß, Herbert