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Autor Thema: Solitude – in guter Gesellschaft  (Gelesen 12932 mal)

Waldläufer

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #15 am: 07-September-2009, 22:48 »

hallo Wolfgang,
ich finde es sehr gut, daß du nicht nur schöne hohe Mammutbaume (seien sie auch schon gemeldet) vorstellst, sondern
auch über signifikante Bodenverhältnisse wiederholt berichtet hast. In der Tat wachsen die Mammutbaume dort besonders gut,
so sie von zusätzlichem Wasser - Schicht - oder Stauwasser profitieren. Im genannten Fall sind wohl zwischengelagerte Tonschichten
nicht der Stubensandstein für die oberflächliche Staunasse verantwortlich.
Und einigen im Forum rate ich Brille aufsetzen und nicht immer nur den Foto sondern auch mal ein Fachbuch zur Hand zu nehmen.

                           Gruß
                                               Bernt
Gespeichert

xandru

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #16 am: 07-September-2009, 23:25 »

Hallo Bernt,

Ich mache für interessante Standorte eigene Threads auf, weil ich das besser finde als den Link „weitere Bilder“, den wir manchmal im Register haben. Ein Thread ist ein Container für Bilder, Messungen und andere Informationen rund um diesen Standort.

Ja, ich war heute überrascht, als ich in Wikipedia gelesen habe, dass der Sandstein eben nicht wasserundurchlässig ist, wie ich das bisher dachte. Wie gesagt, ich habe da nur meine laienhaften Beobachtungen in der heimischen Schichtstufenlandschaft.

Ich habe in diesen Ferien mehrfach matschige Wege kurz oberhalb oder kurz unterhalb von mächtigen Bäumen vorgefunden: Auenwald-Oberbrüden, Lorch-Strauben, Stuttgart-Bergheim/Solitude.

Ebenso ist mir aufgefallen, dass einige signifikante Standorte gerade am Rande eines Plateaus stehen: Althütte (Friedhof) und Schwäbisch Gmünd (Lindach, Schönblick, Schwarzwaldstraße).

Ich bin kein Geologe, sondern interessierter Laie. Es reicht mir völlig, wenn ich da trotz zahlreicher Detailfehler eine relevante Fragestellung anreißen konnte. Vielleicht lassen sich ja solche Beobachtungen sogar zu einer signifikanten Korrelation verhärten.

Bernt, wenn du dich in diesen Fragen ein bisschen auskennst, dann könntest du dein Wissen doch in unserem Wiki festhalten? Dann haben wir alle etwas davon! :)

*nurmalsovorschlag*  ::) ::) ::)
Wolfgang
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Xenomorph

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #17 am: 08-September-2009, 00:22 »

Hallo Wolfgang,

sehr schöne Bilder, man könnte wirklich fast denken sie wären in der Sierra Nevada aufgenommen!  :D Deine Theorie ist auch sehr interessant, besonders für zukünftige Pflanzungen. Eine gute Wasserversorgung ist für die BM jedenfalls immer sehr vorteilhaft.

Die BM im Rosensteinpark sind z.B. vergleichsweise "mickrig", obwohl sie ja auch aus der Wilhelma-Saat stammen und zeitgleich mit den übrigen BM andernorts gepflanzt wurden. Ich vermute dass das daran liegt, dass der Standort in der Wilhelma sehr schlecht wasserversorgt ist.

Hallo Bernt,

bitte check deine PM...  ;)

Urzeitliche Grüße, Clemens
Gespeichert

xandru

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #18 am: 08-September-2009, 00:39 »

Hallo Clemens,

Zitat
Ich vermute dass das daran liegt, dass der Standort in der Wilhelma sehr schlecht wasserversorgt ist

Sowas haben wir mal in einer Wilhelma-Führung gehört: Dort kommt nach wenigen Zentimetern Humus gleich der gewachsene Fels.

Auf der Linie Wilhelma–Muckensturm scheint ja eine härtere Gesteinsschicht das Neckartal geradezu abzuriegeln – daher die Windungen von Cannstatt bis zum Max-Eyth-See und auch die Travertin-Brüche.

Und ich weiß nicht, ob die Bäume in der Wilhelma nicht auch viel zu eng stehen und sich gegenseitig das Wasser abgraben. Egal: Kein einziger BM in der Wilhelma sieht gut aus, nicht einmal der isolierte beim Betriebshof (ID 1363: 48.805123, 9.20477) oder der frei stehende auf der Liegewiese beim neuen Kinderspielplatz (ID 1365: 48.805397, 9.202198).

Dir zustimmende (und die verzeichneten Koordinaten ablehnende) Grüße,
Wolfgang
Gespeichert

xandru

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #19 am: 09-September-2009, 16:01 »

Hier noch ein Nachtrag zur Geologie:

Laut geologischer Karte von Stuttgart befindet sich der Standort am Übergang von Stubensandstein (oberhalb = südlich der Bäume) zu Unteren Bunten Mergeln (unterhalb = nördlich der Bäume). Die nassen Füße habe ich mir südlich der Bäume geholt, als ich hoffte einen Blick von außen zu erwischen. Aber der Herbst wird in diesem Stück Laubwald sicherlich Klarheit bringen.

Soll das heißen, Bernt, dass die Mergel mit den Tonschichten identisch sind, die für die Staunässe sorgen, von der du schreibst?

Laut Verwaltungskarte gehört er noch eindeutig zum Stadtteil S-Solitude und „hört“ somit auf die PLZ 70197.

Aufgeklärte Grüße,
Wolfgang
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Lukas Wieser

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #20 am: 16-September-2009, 10:34 »

Hallo Wolfgang!:-) Sehr interessanter Bericht!:-) Spannend auch die Tafel mit den Messdaten!:-) 27cm Durchmesserzu-wachs in 32 Jahren beim dicksten Baum sind wahrlich bescheiden, das sind gerade mal 2.65cm Umfangzuwachs pro Jahr!:-) Hier sieht man auch gut den Vergleich zum Freistand, der dickste Baum hier wurde in 143 Jahren gerade mal knapp doppelt so dick wie mein Rekord-BM in Alosen nach knapp 12 Jahren!;-) LG Lukas.
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Lukas Wieser

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #21 am: 16-September-2009, 10:43 »

Hallo Wolfgang!:-) Den "Auswuchs" am Boden kann ich Dir erklären!:-) Da stand früher bestimmt ein weiterer BM der gefällt wurde!:-) Aus den USA ist bekannt, daß BM Wurzelfusionen machen!:-) Wird nun ein Baum gefällt, lebt durch die Wurzelfusionen das Kambium des Baumstrunks weiter und überwallt nach und nach die Schnittstelle!:-) Wurde bis jetzt nur wenige Male mit Bildern dokumentiert... LG Lukas.
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xandru

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #22 am: 17-September-2009, 00:25 »

Hallo Lukas,

Verstehe ich das jetzt recht, dass dieser Auswuchs überhaupt nichts mit den Nachbarbäumen zu tun hat?

Ich finde das umso erstaunlicher, als die (verbliebenen?) vier Bäume ja ungefähr gleiche Abstände haben – nur in einer von drei Lücken soll einer abgegangen sein?

Vielleicht sollten wir bei den württembergischen Reih-und-Glied-Mammuts auch mal die Pflanz-Abstände messen und die dann zueinander in Relation setzen. Jeder Förster wird sich seine Regelmäßigkeit ausgedacht haben – mal alle 2 Fuß ein Baum, mal alle 3,5 Fuß. Das könnte aber vielleicht auch Hinweise auf abgegangene Bäume geben.

Spekulierender Gruß,
Wolfgang
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Lukas Wieser

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #23 am: 05-Oktober-2009, 11:50 »

Hallo Wolfgang!:-) Nun, jein!;-) Der Strunk stammt von einem BM der gefällt wurde, ernährt wird das Kambium Ps: er durch die Photosynthese der Nachbarbäume!:-) Durch die Wurzelfusionen mit den Nachbarbäumen lebt der Rest/Strunk des Baumes weiter, obwohl er selbst keine Grünmasse mehr hat!:-) LG Lukas.
« Letzte Änderung: 05-Oktober-2009, 12:18 von Lukas Wieser »
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xandru

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #24 am: 26-März-2013, 19:29 »

Hallo mal wieder unterhalb der Solitude,

Diese Vierergruppe von Wilhelma-Bäume hat auf bing.com recht gute Schrägbilder. Diesen Standort habe ich heute nun endlich aufgeteilt. Solange es keine besseren Bilder gibt, verwende ich erst mal Ausschnitte aus meinen Fotos vom September 2009.

Der nördliche Baum behält die alte Bezeichnung ID 270. Er bekommt die Messwerte der dort angebrachten Tafel:
  • Höhe: 39 m (2003)
  • BHD: 1,29 (2003).
Er hat einen auffälligen Knick in seinem Stamm. Jedoch führt dieser nicht von den anderen Bäumen weg, sondern zu diesen hin.

   
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xandru

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #25 am: 26-März-2013, 20:15 »



Der zweite Baum von Norden wird zur neuen ID 15930.

Er ist laut Tafel von allen vier Bäumen der schmalste und misst nur 1,09 Meter (2003). Die Höhe ist dort mit 42,3 Metern angegeben. Dies ist der Baum, über dessen Wurzelbereich sich diese merkwürdige Verwachsung befindet.

   
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xandru

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #26 am: 27-März-2013, 09:04 »



Der dritte Baum von Norden bekommt den Namen ID 15931. Dieser Baum ist laut Tafel der höchste dort, mit einer Höhe von 44,6 Metern (2003).

Die alte Messung von 1,39 m (2003) konnte ich im September 2009 aktualisieren und kam auf 1,44 Meter. Da er auch der dickste dieser vier Mammutbäume ist, übernimmt er diesen Wert vom alten Eintrag.

Durch die Aufteilung ist es künftig übrigens auch einfacher, aktuelle Messwerte für alle vier Bäume einzupflegen. Denn die älteren Werte „retten“ wir bekanntlich in ein nicht öffentlich sichtbares Feld der Datenbank. Vielleicht erstelle ich demnächst auch eine eigene Wiki-Seite für diesen Standort; dort wird die Entwicklung der Messwerte für jeden einzelnen Baum dann dokumentiert.

   
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xandru

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #27 am: 27-März-2013, 10:37 »



Der südlichste Baum in dieser Vierergruppe hört künftig auf den Namen ID 15932. Vorerst trage ich die Messwerte ein, die vor Ort auf der Tafel zu lesen sind:
  • Höhe: 42,6 m (2003),
  • BHD: 1,28 m (2003).
Separatistische Grüße,
Wolfgang

PS: Ein Entwurf der Wiki-Seite für diesen Standort ist angelegt und mit einigen Eckdaten bestückt.
   
« Letzte Änderung: 27-März-2013, 11:57 von xandru »
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xandru

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #28 am: 28-März-2013, 14:00 »

Hallo,

Heute Vormittag habe ich nun diese Bäume mit dem Maßband besucht. Die Ergebnisse der Messungen sind:
  • ID  270:   1,30…1,35 → 1,33 m
  • ID 15930: 1,13…1,15 → 1,14 m
  • ID 15931: 1,45…1,47 → 1,46 m
  • ID 15932: 1,38…1,39 → 1,39 m
Die drei Abstände zwischen den vier Bäumen sind wie folgt:
  • 3,87 m = 13,5 württ. Fuß
  • 3,93 m = 13,7 württ. Fuß
  • 4,42 m = 15,4 württ. Fuß
Diese Werte habe ich bereits ins Wiki eingetragen; für die Fotos brauche ich noch etwas Zeit.

Zeitlose Grüße,
Wolfgang
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xandru

  • Gast
Re: Solitude – in guter Gesellschaft
« Antwort #29 am: 29-März-2013, 11:38 »

Hallo,

Nun kommen die Fotos der einzelnen Bäume.

Ich beginne mit der ID 270. Möglicherweise ist der Knick im Baum gar nicht so stark und wird durch fotografische Verzerrung noch verstärkt.

Vor Ort ist aber auffällig, dass mehrere Stämme auffällig oval sind. Ob dies nun an dem „Vegetationsdruck“ durch die benachbarten Riesen hängt oder an der leichten Abschüssigkeit des Geländes nach Osten (= weg vom Weg) verbunden mit Winddruck von Westen? Ich weiß es nicht.

   
   
« Letzte Änderung: 29-März-2013, 11:40 von xandru »
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