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Autor Thema: Alternativen zur Fällung eines MB??  (Gelesen 7699 mal)

rcccz

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Alternativen zur Fällung eines MB??
« am: 20-August-2009, 13:49 »

Hallo,
vor ca. 17 Jahren pflanzte ich als Baumliebhaber, doch insoweit Ahnungsloser, einen kleinen Setzling von ca. 20 cm Höhe in meinen Garten, der ein "Tannenbaum" wäre wie man mir sagte. Dieser besäße eine Pfahlwurzel, sodaß keine Beeinträchtigung meines Hauses oder meiner Garage zu befürchten wäre.
Der Baum wuchs prächtig, mißt inzwischen ca. 11 m Höhe, und ich bin sehr stolz auf diesen herrlichen Baum.
Leider heben sich nunmehr die Wegesteine hoch und Wurzeln kommen aus der Erde hervor, sodaß ich Angst habe, daß mir der Baum seine Wurzeln durch die Betonkellerwände und in das Garagenfundament treibt, denn wie ich inzwischen erfuhr, handelt es sich nicht um einen schlichten "Tannen"-, sondern um einen Sequoiadendron giganteum, der zu meinem Entsetzen wohl doch keine Pfahlwurzel, sondern tatsächlich eine Art von Flachwurzel besitzt. Die kleineren Wurzeln können theoretisch auch von den Thujas stammen, mit denen ich mein Grundstück einfriedete.
Nunmehr bin ich in ziemlicher Alarmstimmung, doch bevor ich eine vorschnelle Fällentscheidung treffe, bitte ich hiermit um fachkundigen Rat, ob ich tatsächlich befürchten muß, daß der Baum mir die Mauern durchbohrt und mein Haus sowie Garage einstürzen läßt oder nicht.
Weiterhin wäre ich dankbar für eine Mitteilung, ob es irgendwelche Möglichkeiten gibt, einen solchen Baum überhaupt noch zu verpflanzen, sodaß er woanders weiterleben könnte, sofern ansonsten die Fällung leider unumgänglich erscheint.
Vielen Dank für sachdienliche Hinweise.
Günther.
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JNieder

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Re: Alternativen zur Fällung eines MB??
« Antwort #1 am: 20-August-2009, 14:30 »

Hallo Günther,
auch große Bäume können umziehen:

http://www.niederbeckmann.de/index.php?option=com_content&task=view&id=50&Itemid=41

Besten Gruss
Jochen
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Xenomorph

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Re: Alternativen zur Fällung eines MB??
« Antwort #2 am: 20-August-2009, 16:26 »

Hallo Günther!

Es ist richtig, dass der Bergmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) ein Flachwurzler ist. Ob in deinem Fall irgendeine Gefahr für die Bausubstanz gegeben ist hängt davon ab, wie nah dein Baum an Wänden oder Straße bzw. Gehsteig steht.

Entwarnung kann ich dir insofern geben, als der Bergmammutbaum mit seinen Wurzeln nach allem was ich weiß nicht in Mauern, Felsen etc. eindringt und sie sprengt, sondern vielmehr daran entlang bzw. darum herum wächst.

Allerdings kennzeichnet den BM ein sehr starkes Dickenwachstum von Stamm und Wurzelanläufen. Wenn du ihn also sehr nah an eine Hauswand oder einen Gehweg/Straße gepflanzt hast, ist es vorprogrammiert dass in unmittelbarer Nähe zum Baum Platten angehoben oder Asphalt aufgebrochen wird. In diesem Fall wäre ein "Umzug" des Baums die beste Lösung (siehe den Beitrag von Jochen).

Urzeitliche Grüße, Clemens
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Zinnauer

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Re: Alternativen zur Fällung eines MB??
« Antwort #3 am: 20-August-2009, 23:45 »

Hallo Günther,

liefere uns doch mal Maßangaben, wie weit der Baum von den Fundamenten etc. entfernt ist, am besten mit ein paar Fotos, damit man sich die Situation richtig vorstellen kann.

@ Jochen
Gute Idee mit dem Kran, ich könnte mir aber vorstellen, dass so ein technisch aufwändiger Umzug nicht ganz billig ist, oder?

LG
Michael
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JNieder

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Re: Alternativen zur Fällung eines MB??
« Antwort #4 am: 21-August-2009, 02:09 »

Gute Idee mit dem Kran, ich könnte mir aber vorstellen, dass so ein technisch aufwändiger Umzug nicht ganz billig ist, oder?

Billig bestimmt nicht.
Glaube so ein Kran alleine kostet bis zu 400 Euronen je Stunde.
Vielleicht auch mehr, je nach Tragkraft.

Schätze die Gesamt-Kosten so um die 10.000 -15.000 Euro.

Glaube unser Lukas könnte da was zu sagen.

Geschätzter Gruss
Jochen
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rcccz

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Re: Alternativen zur Fällung eines MB??
« Antwort #5 am: 21-August-2009, 07:01 »

Lieber Jochen, lieber Clemens, lieber Michael,

habt vielen herzlichen Dank für Euere Antworten!!! Ich kann leider nicht umhin, mir hinsichtlich des Baumes eine gewisse Blauäugigkeit insoweit attestieren zu müssen, als ich mir, stets eingedenk des -leider falschen- bereits zitierten Pfahlwurzelglaubens, keinerlei Sorgen um irgendwelche Probleme in Bezug auf Fundamente, Wege etc. machte, sondern mich immer wieder an der Schönheit des Baumes erfreute.

Seit geraumer Zeit fiel meinem älteren Sohn auf, daß sich die Wegsteine anhoben und Wurzeln aus der Erde traten. Das mit den Steinen war mir zwar auch aufgefallen, doch habe ich das eher ignoriert und nicht mit dem MB verbunden. Inzwischen hat sich auch die Erde entlang des Hauses angehoben, was ich zwar beim Rasenmähen irgendwie bemerkt hatte, doch es damit in Verbindung brachte, den Gartenteil, in dem der Baum steht, außer mit Rasen mähen, nie gepflegt und sich insofern selbst überlassen zu haben.

So kam ich endlich mal dazu, mich über meinen Baum zu erkundigen und stellte zu meinem tatsächlichen Erschrecken fest, daß das mit der Pfahlwurzel ein kapitaler Irrtum war bzw. ist. Der Baum steht ca. 4 m von Haus und Garage entfernt. Ca. 2 m neben dem Baum verläuft eine Thujahecke zur Grundstückseinfriedung. Außerhalb des Grundstücks befindet sich ein ca. 2 m breiter öffentlicher "Grün"-Streifen, daneben ein frisch asphaltierter Fußweg und daneben eine Straßenbahntrasse.

Somit stelle ich nach Lektüre Euerer Antworten und einschlägigen Internetartikeln fest, daß bei meinem Baum leider höchster Alarm gegeben ist und ich diesen wohl fällen lassen muß, bevor er mit seinem Wurzelwerk die Kellerwand und das Garagenfundament zerstört und eventuell den Wegasphalt anhebt sowie sich unter die Schienen bewegt......, denn einen Baumumzug mit bis zu 15000 Euro Kosten, wie ihn Jochen dankenswerterweise angezeigt hat, kann ich mir leider nicht leisten. Zudem bestünde bei der beengten Lage meines Grundstücks wohl kaum eine Gelegenheit, für eine solche Aktion einen Kran und / oder Tieflader heranzufahren.

Ohweia, das Fällen wird, abgesehen von den dafür sicherlich auch aufzuwendenden horrenden Kosten, beim Günther "Staatstrauer" bewirken, denn auch für mich sind Bäume Lebewesen, und insbesondere dieser Baum war mir immer ein Freund, der mir während vieler unguter Stunden in den letzten Jahren zuhörte, mir mit seinem Rauschen und seiner beharrlichen Ruhe wie Flexibilität in Stürmen Ruhe schenkte und mit seiner Schönheit einen Teil meines Sinnes für Ästhetik zufriedenstellte.

Habt nochmals Dank für Euere Antworten! Mit lieben Grüßen verbleibt,
Günther, tschüß....
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Mick Rodella

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Re: Alternativen zur Fällung eines MB??
« Antwort #6 am: 21-August-2009, 08:10 »

Lieber Günther,

abgesehen davon, dass einige von uns lieber ihr Haus abreißen würden, als einen BM zu fällen, sind 4 m Entfernung zum Haus nicht unbedingt ein Riesenproblem. Der Baum hebt zwar die Erde an, die Wurzeln sind aber eher feinfühlig und weichen aus. Dass Bäume (egal welche) gepflasterte Wege o. ä. um 10 - 20 cm anheben, ist ja Grundsätzlich keine Katastrophe. Viel mehr dürfte es dann auch in 100 Jahren nicht werden.

Es gibt viele Fälle, wo die Mammuts grad mal 1 - 2 m vom Haus weg gepflanzt wurden, die Schäden halten sich meistens erstaunlich in Grenzen.

Und es geht noch heftiger (die Bäume sind wohl über 100 Jahre alt):
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2636.0

Mein Tipp: überstürze nichts, es macht keinen großen Unterschied, ob Du den Baum jetzt fällst oder in 10 Jahren. Während dieser Zeit könntest Du beobachten, was unterirdisch wirklich passiert und möglicherweise die Fällung nicht erforderlich ist. Und der Baum wird dabei immer schöner!  :)

Besten Gruß,
Micha
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Michael D.

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Re: Alternativen zur Fällung eines MB??
« Antwort #7 am: 21-August-2009, 09:18 »

Hallo,Günther !
...sind 4 m Entfernung zum Haus nicht unbedingt ein Riesenproblem. Der Baum hebt zwar die Erde an, die Wurzeln sind aber eher feinfühlig und weichen aus. Dass Bäume (egal welche) gepflasterte Wege o. ä. um 10 - 20 cm anheben, ist ja Grundsätzlich keine Katastrophe. Viel mehr dürfte es dann auch in 100 Jahren nicht werden.
Es gibt viele Fälle, wo die Mammuts grad mal 1 - 2 m vom Haus weg gepflanzt wurden, die Schäden halten sich meistens erstaunlich in Grenzen.Mein Tipp: überstürze nichts, es macht keinen großen Unterschied, ob Du den Baum jetzt fällst oder in 10 Jahren. Während dieser Zeit könntest Du beobachten, was unterirdisch wirklich passiert und möglicherweise die Fällung nicht erforderlich ist. Und der Baum wird dabei immer schöner!  :)

..Die Aussagen von Micha kann ich nur voll und ganz bestätigen ! Schau´Dir mal das Foto von dem BM mit der ID 5085 in Oberursel (Hessen) an,dieser steht seit über 100 Jahren,und das gerade mal gut 2 m von einem Haus entfernt ! Ich habe mich vor einigen Jahren mit dem Besitzer unterhalten (der nicht wesentlich  jünger wie der Baum war ;D),um mich zu erkundigen,welche Erfahrungen er hat.Er sagte mir,daß der BM vor längerer Zeit lediglich die Terrassenplatten angehoben hat.Er ließ Diese entsprechend neu verlegen,seit dieser Zeit ist Ruhe.
Also:Entspannt bleiben,Baum leben lassen und einfach die Platten auf etwas höherem Niveau neu verlegen;ist zwar-zugegeben-etwas Arbeit, aber das Ergebnis ist es wert  8) :).

Viele Grüße ! Michael
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

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Michael D.

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Re: Alternativen zur Fällung eines MB??
« Antwort #9 am: 21-August-2009, 09:37 »

Hallo,Peter !

Die BM´s in Schriesheim waren auch geschädigt,da war eine Fällung nicht zu umgehen. Übrigens:Der BM in Hannover dürfte auch nur etwa 2 m Abstand haben.

Viele Grüße ! Michael
« Letzte Änderung: 21-August-2009, 09:47 von Michael D. »
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

JNieder

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Re: Alternativen zur Fällung eines MB??
« Antwort #10 am: 21-August-2009, 09:57 »

Günther - nicht aufgeben !!!
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Fritz

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Re: Alternativen zur Fällung eines MB??
« Antwort #11 am: 21-August-2009, 10:47 »

Moin Günther - wie Micha schon schrieb, bestehen für Gebäude / Keller etc. keine Gefahr! Wegeplatten & Co. werden mit zunehmenden Dickenwachstum der Wurzeln (wie bei fast jedem größeren Baum) angehoben. Aber die mal alle paar Jubeljahre neu auszukoffern ist sicher das (ästhetisch & finanzielle) kleinere Übel als eine Fällung. Ansonsten wären ein paar Bilder des Tatortes für die Beurteilung der Situation sicher sehr hilfreich!

LG Fritz 
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Xenomorph

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Re: Alternativen zur Fällung eines MB??
« Antwort #12 am: 21-August-2009, 15:50 »

Hi Günther,

sehe mich hier auch etwas fehlinterpretiert. 4 Meter sind zwar kein üppiger Abstand, aber auch noch kein Anlass für irgendeinen Alarm. So wie ich das verstehe befindet sich ja auch zur Straße hin zunächst noch ein Grünstreifen, so dass hier auch noch Spielraum ist. Deine Pflastersteine gehören anscheinend zu einem privaten Gartenweg von dir? Dann lassen die sich doch, wie bereits vorgeschlagen wurde, neu verlegen. Oder du verschiebst den Weg etwas vom Baum weg. Für Haus und Hof besteht jedenfalls keine Gefahr! Bitte greif jetzt nicht gleich zur Säge, besonders wenn dir der Baum so am Herzen liegt!

P.S.: Ein Foto von der Situation wäre wirklich hilfreich, wie Fritz schon sagte.

Urzeitliche Grüße, Clemens
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Re: Alternativen zur Fällung eines MB??
« Antwort #13 am: 21-August-2009, 16:35 »

Hallo,Peter !

Die BM´s in Schriesheim waren auch geschädigt,da war eine Fällung nicht zu umgehen. Übrigens:Der BM in Hannover dürfte auch nur etwa 2 m Abstand haben.

Viele Grüße ! Michael


Hi Michi,
des wisse mer doch, awwer des hät nix midd de worzele zu duhn.
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Re: Alternativen zur Fällung eines MB??
« Antwort #14 am: 21-August-2009, 23:19 »

Auch in bin der Meinung, dass 4m zum Haus und zu den Schienen noch Jahrzehnte ausreichend sein können. Man muss die Sache einfach beobachten. Nur keine Panik... und sich in aller Ruhe weiter an dem Baum erfreuen.

Viielleicht passiert Jahrzehnte lang nichts und irgendwann kommt das Haus auch in die Jahre.... und wird vielleicht statt dem Baum abgetragen.

LG
Michael
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