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Gnadenfrist für einen alten Riesen?
dendroniker:
Halloo - machen wir uns nichts vor.
Wenn man die gravierende Veränderung des Baumumfeldes betrachtet, muß man sagen:Das Prachtexemplar wurde dem KfZ-Verkehr zu kommerziellen Zwecken regelrecht geopfert.
Und die bautechnischen Maßnahmen mit dem Palisadenhochbeet waren gegenüber dem BM unehrlich und "Blendwerk/Sand" für kritische Augen.
Ein bemerkenswert trauriges Ende und es gibt so viele ähnliche Fälle mit anderen wertvollen Bäumen.
dendroniker
--- Zitat von: Mick Rodella am 06-April-2009, 22:37 ---
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: ErikFrohne am 29-September-2022, 16:57 ---
--- Ende Zitat ---
dendroniker:
--- Zitat von: Mick Rodella am 16-Mai-2010, 00:42 ---Bauträger und Stadt sind stolz auf "ihren" Mammutbaum, ich denke, die werden ihr bestes geben. .....
Vorgabe war, den Baum dauerhaft zu erhalten. Kein leichter Job, zumal der BM auf der anderen Straßenseite nach vergleichbaren Baumaßnahmen eingegangen ist...
--- Ende Zitat ---
Das hat somit nicht gereicht.Und ist zu 100% Vorgabe verfehlt.
Tuff:
--- Zitat von: Mick Rodella am 15-Mai-2010, 22:07 ---man darf davon ausgehen, dass hier auch betr. der Wurzelproblematik Experten am Werk waren.
--- Ende Zitat ---
Leider keine Mammutbaum Experten ... die Menschen machen sich leider zu oft keine klare Vorstellung davon, wie und wo genau die Wurzeln von Mammutbäumen sich ausbreiten. Wenn man sich das 2010 Foto von Mick mal anschaut, stellt man fest, daß hier zielgenau der Hauptwurzelraum asphaltiert wurde, während genau die weniger entscheidende Flächen ein dekoratives Pflaster bekamen. *ungläubiges kopfschüttel*
Das hübsche Mulchbeet unter der Krone, mit vergleichsweise hohem Aufwand hergestellt und prominenter Beweis für die Sorgfalt der Stadt, setzt dann noch eins drauf denn es spielt für die Feinwurzeln fast gar keine Rolle.
Entscheidend wäre es gewesen, zuerst mal zu analysieren, wo vorher die Brüche im alten Asphalt verliefen, wio das Regenwasser hinlief und wo es einsickerte, und wo sich wirklich freie Flächen zur Atmung befanden. Und genau diese Verhältnisse hätte man erhalten müssen.
Das 'zufällig-organische' Muster fügte sich aber natürlich in keinerlei geometrische Planung ein.
Wenn man nun so einem großen Baum mehr als 50% seiner Wasserversorgung nimmt, und wahrscheinlich auch einen Teil der Atmung, dann ist es kein Wunder wenn er den Klimawandel nicht überlebt. Schuld sind dann natürlich die Dürren - nicht der Mensch.
Trösten wir uns vielleicht mit dem Gedanken, daß der Baum auch ohne die Baustelle inzwischen extrem schlecht ausgesehen hätte, denn die zunehmenden Dürreperioden in der nördlichen Hemisphere sind Fakt und immer mehr große Bergmammutbäume leiden darunter, sogar in Kalifornien.
Unter diesen Umständen kann ich Städten nur Joe Bidens 'build better' ans Herz legen: Wenn man einen BM erhalten möchte, um den herum gebaut wird, sollte man gleich ein Konzept finden, welches die Wasserversorgung gegenüber dem Jetzt noch deutlich verbessert.
Wo das nicht möglich ist, und man eher mit einer Verschlechterung rechnen muss, wäre es wahrscheinlich ehrlicher, den Baum gleich zu fällen. Wenigstens kann man dann ungehindert planen und vielleicht kann man mit dem Einsparpotential ja auch irgendwo anders eine neue Grünfläche schaffen, idealerweise mit Spielplatz; oder den Asphalt eines Parkplatzes durch Rasenpflaster ersetzen.
dendroniker:
Wenn Interesse und Respekt gegenüber diesem Exemplar vorhanden gewesen wäre, waren
von den vergangenen 13 !!! Vegetationsperioden mindestens
dieersten 7 Jahre Zeit genug, um mit vollständigem Rückbau der Versiegelungen (laut ZTV) und Verhinderung eines kanalisierten Regenwasserablaufes zugunsten einer Versickerung am MB, zu reagieren und den Baum nicht zu ofpern.
Wer könnte denn mal "spaßeshalber" den quasi Verlustwert (alle ausbleibenden Gratisleisungen sowie den ideellen und den "Buchwert") des Baumes in EURO berechnen?
VG
RalfH.
Tuff:
Man kann 'ideele Werte' nicht in Geld ausdrücken weil es für die keinen Markt gibt. Einzige Ausnahme: Kunst. Und hier gibt es keine Regeln die besagen wer wann und warum berühmt wird. Außer daß irgendwer damit anfing, viel Geld dafür herzugeben und das dann anscheinend andere so beeindruckt daß sie es ebenfalls tun.
Da ist doch vor vielen Jahren mal ein Kreuzfahrtschiff durch ein Korallenriff (UNSECO Schutzgebiet) vor Saudi Arabien geschrappt, und die Sauds haben das Schiff daraufhin festgesetzt und den Schaden berechnet. Inklusive 'ideell' sind sie auf 600 Millionen Dollar gekommen, woraufhin die Reederei lieber ihr Schiff und die Route durch das saudische Staatsgebiet aufgegeben hat.
Seitdem fahren alle Schiffe einen weiten Bogen um die Korallenriffe reicher Ölstaaten.
Mit anderen Worten, ohne einen Mäzen der klagt und der so mächtig ist daß niemand ihm was kann, wird der 'Wert' eines Baumes nicht anerkannt.
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