Liebe Mammutbaum-Freunde!
Vor wenigen Tagen hab ich diese Seite entdeckt und mich vorgestern bei Lutz vorgestellt. Jetzt schreibe ich ein paar Zeilen an alle und ein bisschen ausführlicher:
Ich war 12 Jahre alt (Mensch ist das lange her - 1975!) als ich meinen ersten Mammutbaum (Sequoiadendron) in natura sah. Das war in Mönichkirchen (für meine dt. Freunde, das liegt ziemlich genau im Dreiländereck Niederösterreich, Steiermark und Burgenland) und der Baum wurde angeblich 1901 gepflanzt. Der steht auf ca. 990m Seehöhe (Jahresmitteltemperatur unter 6° C !) auf einem recht windigen Standort - dadurch war er nicht so hoch (ca. 25m) aber relativ dick (BHD ca. 1,8m) gewachsen. Ich war jedenfalls fasziniert und beschloss selbst ein paar dieser Bäume aufzuziehen.
Von diesem Baum keimten leider keine Samen (er ist allein auf weiter Flur und für gute Samenreife ist ihm einfach zu kalt), deshalb suchte ich in Wien einige Mammutbäume und fand schließlich einen von dem einige wenige Samen keimten. Drei kleine Pflänzchen brachte ich über das Keimlingsstadium hinaus und einen dieser Bäume pflanzte ich 2 Jahre später im Garten meines Großvaters ein. Dieser Garten ist bei Pinkafeld (das ist im Burgenland nahe dem oben erwähnten Mönichkirchen) auf ca. 420m Seehöhe (Jahresmittel bei ca. 8,7° C) und der Baum gedieh prächtig (heute ist er ca. 15m hoch mit BHD von etwa 80cm).
In den folgenden Jahren zog ich immer wieder ein paar Sequoias auf, die ich großteils verschenkte. Diese Zeit überspringe ich jetzt.
1994 hatte ich die Gelegenheit für knapp 3 Tage nach Kalifornien zu reisen und konnte, wenn auch nur kurz, die dortigen Sequoias sehen. Ich besuchte Muir-woods, ein recht kleiner Hain von Sequoia sempervirens (werden dort bis ca. 80m hoch und 4m dick) der ca. eine halbe Autostunde nördlich von San Franzisco liegt, und den Yosemite-Nationalpark. Der hat mich echt fasziniert – wegen der großartigen Landschaft und natürlich wegen der wunderschönen Sequoia(dendron)s.
Ich hatte ja schon vorher eine theoretische Vorstellung von diesem Bäumen. Dennoch war ich beeindruckt von der unglaublichen Größe und Ausstrahlung dieser Bäume in natura. Ich kann nur jedem, der das noch nicht erlebt hat, empfehlen, sich das anzuschauen. Alles was wir hier in Europa an Bäumen haben, sind Zahnstocher im Vergleich mit diesen Riesen.
Kurz, der Eindruck war ein bleibender und in mir reifte die Idee, noch einige Sequoias hier in Österreich zu pflanzen. Es wurden über 500 und davon erzähle ich in einigen Tagen.
Mit besten Grüßen
M. Wilhelm