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Autor Thema: "Großes" Palmensterben im Rhein-Main-Gebiet!, LINK  (Gelesen 6118 mal)

Palmenlutz

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"Großes" Palmensterben im Rhein-Main-Gebiet!, LINK
« am: 11-Januar-2009, 01:27 »

Hallo Kollegen,
ein Hammer-Thread-Blog ist da im Forum der Wetterzentrale entstanden - wollte ich Euch nicht vorenthalten!:

http://www.wzforum.de/forum2/read.php?2,1510983

Viele Grüsse
Lutz
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Viele Grüße
Lutz Lea

Bernhard

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Re: "Großes" Palmensterben im Rhein-Main-Gebiet!, LINK
« Antwort #1 am: 11-Januar-2009, 11:12 »

Hallo Lutz,

danke für den Link. Ist ja wirklich der Hammer ! :o :o

Bin gespannt, was der Arnold, Cologne zu berichten hat. :-\


Palmengrüße
Berni
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Palmenfreund

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Re: "Großes" Palmensterben im Rhein-Main-Gebiet!, LINK
« Antwort #2 am: 11-Januar-2009, 15:25 »

Hi Folks,
Ich bin ziemlich neu und fast vergessen,
aber ich bin noch da!
das Hauptproblem bei Palmen, liegt darin, das sie "Immergrün" sind!
Es ist genau wie beim Bambus, "immergrüne" Pflanzen müssen auch IMMER mit Wasser versorgt werden! Ist das nicht der Fall, verdorren sie! so blöd das klingen mag aber sie vertrocknen und das im Winter ! die "Restfeuchtigkeit" im inneren lässt sie dann verfaulen (weil die Pflanze eigentlich schon abgestorben ist). Das ist das Phänomen, was wir als Speerfäule bezeichnen! Für jeden logisch, sollte klingen, das bei durchfrorenem Boden keine Pflanze in der Lage ist Wasser aufzunehmen !!! Unsere einheimischen Gewächse sind daran gewöhnt und trennen sich von den wasserbedürftigen Teilen, sprich dem Laub und schalten auf "Sparflamme" ! "Immergrüne" sind dazu nicht in der Lage, sie können es einfach nicht! meine Palmblätter ob gefiedert oder wedelig sind Allesamt vertrocknet! die einzige Frage die sich stellt ist : war die Pflanze in der Lage ihr wichtigstes "ihr Herz" weiterhin mit Wasser zu versorgen oder nicht? wenn das der Fall ist treibt sie im kommenden Jahr wieder aus! sie trennt sich erst einmal von ihrem Ballast, lässt die Blätter vertrocknen und nährt nur den Vegetationskegel um ihr Überleben zu sichern! sind selbst die tiefergelegenen Wurzeln nicht mehr in der Lage Wasser aufzunehmen, stirbt die Pflanze komplett! ich hab schon von einem Fall gehört, da hat eine Jubaea in einem eisigen Winter und nach völligem Blattverlust im späten Frühjahr wieder neue Blätter getrieben und das Teil ist mitlerweile dreieinhalb Meter hoch! Also, es geht, nur Pflanzen haben ihre eigene "Strategie" und sollte die nicht greifen, haben diese Pflanzen in unseren Breiten auch nichts verloren!

Gruß Micha
« Letzte Änderung: 11-Januar-2009, 15:46 von Palmenfreund »
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Palmenfreund

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Re: "Großes" Palmensterben im Rhein-Main-Gebiet!, LINK
« Antwort #3 am: 11-Januar-2009, 18:23 »

Hier noch ein Pic zum voherigen Beitrag!

oben rechts sieht man deutlich die durchs "austrocknen" entstandenen Blattschäden.
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Bernhard

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Re: "Großes" Palmensterben im Rhein-Main-Gebiet!, LINK
« Antwort #4 am: 11-Januar-2009, 18:43 »

Hallo Palmenmicha!

Sehr aufschlußreich und verständlich! Dann kann man ja noch Hoffnung haben. :-\

Kleinere Palmen kann man zwar besser schützen, aber leider sind diese noch nicht so tief eingewurzelt wie größere Exemplare.

Das wird wohl der Hauptgrund für höhere Ausfallraten sein !?

LG
Berni
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Palmenfreund

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Re: "Großes" Palmensterben im Rhein-Main-Gebiet!, LINK
« Antwort #5 am: 11-Januar-2009, 19:07 »

Hi Bernhard,
klar die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt !!! Noch bin ich guter Dinge, wie gesagt im Früsommer wissen wir mehr, war bisher auch echt brutal der Winter! was die größe der Palmen betrifft hast du recht, kleinere lassen sich besser schützen und die großen sollten Tief genug gewurzelt haben um sich auch im Winter zu versorgen, nur das vielleicht bei Extremfrösten partiell Blattschäden auftreten.

Palmengruß Micha
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Bernhard

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Re: "Großes" Palmensterben im Rhein-Main-Gebiet!, LINK
« Antwort #6 am: 11-Januar-2009, 19:31 »

Hi Bernhard,
klar die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt !!! Noch bin ich guter Dinge, wie gesagt im Früsommer wissen wir mehr, war bisher auch echt brutal der Winter! was die größe der Palmen betrifft hast du recht, kleinere lassen sich besser schützen und die großen sollten Tief genug gewurzelt haben um sich auch im Winter zu versorgen, nur das vielleicht bei Extremfrösten partiell Blattschäden auftreten.

Palmengruß Micha


Blattschäden werden ja ausgeglichen, leider erst nach 1 bis 2 Jahren.
Palmen ohne Blätter sind ja nichts. Es macht ja gerade eine Palme aus.

Daher versuche ich sie so gut es geht zu schützen.
Eine Trachy steht bei uns direkt über dem Kellerschacht des Heizungskeller, nur mit einer Bauplane überspannt. Reicht aus.

Die andere, ein paar Jahre jüngere, steht frei mit Luftpolsterfolie ummantelt und einer 60 Watt-glühbirne beheizt. Hoffe sie packt es.........
« Letzte Änderung: 11-Januar-2009, 19:34 von Bernhard »
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Palmenfreund

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Re: "Großes" Palmensterben im Rhein-Main-Gebiet!, LINK
« Antwort #7 am: 11-Januar-2009, 19:44 »

Ich jedenfalls drücke allen Palmenpflegern sämtliche Daumen! Du hast natürlich recht, die Wedel oder Fieder machen eine Palme aus. Nur nach diesem Extremwinter werde/n ich/wir mit Blattverlust leben müssen und ein bis zwei Jahre mit weniger ansehnlichen Exemplaren dieser Baumgattung zurechtkommen! Ein altes Sprichwort sagt "Was nicht tötet, härtet ab" ! Sollten sie das überstehen und sich erholen (wenn´s auch dauert) werden sie danach unseren klimatischen Bedingungen besser trotzen können und uns noch viel Freude bereiten.

LG Micha
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Bernhard

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Re: "Großes" Palmensterben im Rhein-Main-Gebiet!, LINK
« Antwort #8 am: 11-Januar-2009, 20:14 »

Ja Micha, wenn sie diesen Winter überstehen, werden sie noch tiefer wurzeln und noch schöner werden.

Einen Winter wie diesen, werden wir laut Statistik erst in 10 Jahren wieder erleben und dann sind unsere Schützlinge noch widerstandsfähiger geworden.

LG
Berni
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Arnold, Cologne

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Re: "Großes" Palmensterben im Rhein-Main-Gebiet!, LINK
« Antwort #9 am: 12-Januar-2009, 13:16 »

Hallo Micha, hallo Bernie,

die Bilder zeigen m.E. ganz eindeutige Zellzerstörung durch zu tiefen Frost.
Frosttrocknis ist eine langsamer Prozess, der bei etablierten Palmen praktisch nicht stattfindet. Dazu bedarf es schon sehr langer und tiefer Frostperioden, um den Boden so stark durchfrieren zu lassen, dass eine gut gemulchte Trachy dann Wasserprobleme bekäme. ich habe das jedenfalls in 15 Jahren nicht erlebt.  Bevor so etwas überhaupt eintritt, sind die Blätter einer Palme längst durch direkten Frost zerstört. Man darf hier Frostschäden nicht  mit Winterdürre verwechseln.
Das die Palmen bereits aus kaltem (nicht gefrorenem) Boden schlechter Wasser  (und Mineralien) aufnehmen , ist bekannt, aber zum Vertrocknen führt dies bei uns Anfang Januar selbst bei voller Sonneneinstrahlung nicht.
Wichtig ist, dass man den Boden einigermassen warm hält. Dann passiert nichts.

Palmen haben keine "Abwurfprogramm" für Wedel, um das Herz zu schützen.
Die Blätter sind für die Immergrünen sehr wichtig, da diese der Hauptmotor für den Transpirationsstrom und einzige Nahrungsquelle sind, ohne den ein üppiger Saftfluß nicht stattfinden kann.
Eine Palme trennt sich daher auch nie freiwillig von einem intakten grünen Blatt.
Wer gibt schon freiwillig auch einen Teil seiner Nahrungsquelle auf?

Ansonsten sind die Ausführung zum Meristem, welches permanent (auch im Winter) versorgt werden muß richtig. Wird diese Versorgung kurzfristig gestört, entstehen die bekannten "Winterränder", welche aber genauso gut im Sommer bei Dürre auftreten können. Hier spielen dann aber nicht nur Wassermangel sondern auch der Mangel an ganz bestimmten Mineralien eine Rolle, die im Winter dann in zu geringer Konzentration aufgenommen werden.
Ein kurzzeitiger KOMPLETTER Wasserstopp hat viel gravierendere Folgen! Dabei kommt es dann nämlich zu sogenannten Kavitationen der Leitbahnen (Embolien). Durch den enormen Saugdruck verdampt das Wasser in den Leitbahnen explositonsartig (was man sogar hören kann!) Diese Dampfblase emboliert dann die Leitbahn und dort kann kein Wasser mehr fließen. Sind nur wenige Leitbündel emboliert, dann kann der Wasserfluß über benachbarte Bündel umgelenkt und die Versorgung der gesamten Pflanze dadurch auch noch gewährleistet werden. Sind aber zu viele Bündel betroffen, dann entsteht Frosttrocknis.
Ggf. können sich diese Embolien wieder zurückbilden, in der Regel aber nicht. Der genaue Mechanismus dazu ist aber noch nicht exakt erforscht ( wurde an Rhapis entdeckt und erforscht).

Frostrocknis entsteht also durch Embolien der Leitbündel und setzt immer einen durchgefrorenen Wurzelballen (oder Stamm) voraus.
Wenn Palmen  in der Wintersonne mal die Segmente zusammenfalten, dann hat das nichts mit Frostrrocknis zu tun, sondern damit reguliert sie ihren Flüssigkeitsverlust und bei Frost auch die Angriffsfläche, welche sie diesem bietet. All das darf man nicht miteinander vermengen und daraus den vorschnell den Schluß ziehen, es läge bereits Frosttrocknis vor.
Ist der Boden im Wurzelbereich nicht gefroren, gibt es auch keine Frosttrocknis. Die optimale Wasserleitung kann aber aufgrund der höheren Viskosität des Wasser verringert sein.
Mit steigenden Bodentemperaturen gibt sich dass dann schnell wieder.

Meine Palmen im Vorgarten stehen voll in der Sonne.Sie falten dann zwar etwas die Segmente zusammen, öffnen diese dann später aber wieder.
Das ist ein gutes Zeichen, denn das zeigt, dass die Blätter noch intakt sind und "normal" reagieren.

Bild von heute Mittag

Grüsse,

Arnold

Grüsse,

Arnold





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Bernhard

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Re: "Großes" Palmensterben im Rhein-Main-Gebiet!, LINK
« Antwort #10 am: 12-Januar-2009, 13:51 »

Hallo Arnold !


Die beiden Torposten sehen ja richtig frisch aus !  ::)

Was waren denn die tiefsten Temperaturen, welche sie ertragen mußten diesen Winter ?



Gruß
Berni
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Joachim Maier

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Re: "Großes" Palmensterben im Rhein-Main-Gebiet!, LINK
« Antwort #11 am: 12-Januar-2009, 14:27 »

Da auch in diesem Thread passend nochmals folgender Hinweis:

In der Winter-Ausgabe der Zeitschrift Eden ist ein Bericht drin über winter- bzw. frostharte Palmen!

Sehr interessant (mit Regional-Graphik bzgl. kritischer Monate..) und nur zu empfehlen!
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Palmenfreund

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Re: "Großes" Palmensterben im Rhein-Main-Gebiet!, LINK
« Antwort #12 am: 12-Januar-2009, 14:57 »

Hallo Arnold,
ich Danke dir für deine Ausführungen und habe auch wieder was dazu gelernt. man lernt bekanntlich nie aus !!! Das naheliegendste und logischste ist also auch hier nicht immer zutreffend ! aber wenn ich dich richtig verstanden habe besteht durchaus, auch für meine massiv geschädigten "Freunde", eine relativ gute Überlebenschance ?! das sie eine gewisse Zeit brauchen um sich davon zu erholen leuchtet mir ein, aber hast du Erfahrungswerte ab wann ein Neuaustrieb erfolgt, wenn eine Palme solche Strapazen "unbeschadet" überstanden hat???

LG Micha
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Palmenlutz

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Hallo Kollegen,
ich meine es war schon für die sonst eher milden Regionen in Deutschland ungewöhnlich kalt, aber für eingewachsene und gut gemulchte Trachies und andere Exoten noch im Rahmen des Vertäglichen.
Heute Vormittag regnete es hier in Langen recht stark bei um die 5°C, was den Schnee zum Glück endlich weiter abtauen ließ.
Nicht leicht war es, bei den schlechten Lichtverhältnissen und der ständig naß werdenden Optik, einigermaßen vernünftige Bilder zu machen.
Es sei betont, dass es an allen Exoten nur Wurzelschutz mit Laub und Reisig gab - keine Schutzdächer, Flies oder sonstige Maßnahmen wurden ergriffen.

15 kommentierte interessante PICS sind unter diesem LINK anzusehen!:

http://members3.boardhost.com/Exoten/msg/1232318947.html

Viele Grüße
Lutz Lea

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Lutz Lea
 

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