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Mammutbaum-Projekt "Burgsalach"
sequotax:
Bzgl. der McKinleys müssten wir den Experten auf diesem Gebiet befragen ("Achim" !)... ;)
Der Boden besteht vor allem aus Jura-Kalk - super für Eiben, aber den BMs scheint es auch zu gefallen !!!
Und Windkraftanlagen sind glücklicherweise in diesem Gebiet nicht geplant !
Tuffige Grüße,
Remi
DerAchim:
Also mir ist auch schon aufgefallen das die McKinleys ein größeren Blaustich haben als andere Herkünfte. Aber ich habe/hatte auch ein paar grasgrüne dazwischen.
Sehr schöne Bilder Remi ;)
LG
Waldläufer:
Hallo Remi,
grundsätzlich ist es Sinn eines Forums, daß das Vorgestellte, insbesondere wenn es sich sogar um ein Projekt wie in deinem Fall
handelt auch mal kritisch beleuchtet wird. Ich bin der Meinung ein Mammutbaumprojekt sollte die Informationen die durch inzwischen
unzählige Versuche bekannt sind verarbeiten und daher zukunftsorientiert sein. Dies sehe ich leider bei dir nicht, obwohl ich natürlich deine
Begeisterung und deinen Einsatz anerkenne.
Gut das war jetzt bereits etwas herb und möchte es daher auch begründen.
Ich halte den Fokus deines Projektes der beim Gm darauf ausgerichtet ist den Mega-Mammutbaum hinsichtlich Frosthärte, Schnellwüchsigkeit,
Vegetationsdruckempfindlichke it usw. zu selektieren für abwegig. Die Eigenschaften des Gm sind mit einer genetischen Bandbreite fixiert
und auch durch Selektion nicht grundsätzlich veränderbar.
Überdurchschnittliche Exemplare könnte man bereits heute aus einer Vielzahl bestehender Pflanzungen auslesen und gegebenfalls vermehren.
Grundsätzlich gehören Standorte wie der von dir als Areal 1 beschriebene nicht zu den Örtlichkeiten auf denen Gm vom Klima und Boden ansprechend gedeihen können. Die Ansprüche des Gm sollte eigentlich inzwischen jeder kennen. Daß bei dir Einzelexemplare gedüngt und gewässert vorerst wachsen bezweifle ich nicht, jedoch sieht die Situation auf einem unveränderten forstlichen Standort doch anders aus.
Letztlich müssen sich deine Forstexemplare an den hier heimatlichen Arten messen lassen und da sehen die Konkurrenzverhältnisse unter diesen extremen Standortverhältnissen doch sehr schlecht aus.
Im Forst werden die Bäume entprechend ihrer Standorttauglichkeit eingestuft. Dies ist oberstes Prinzip.
Für einen Reinbestand auf diesem harten trockenen flachgündigen Kalkboden reicht die Standortverträglichkeit des Gm nicht aus.
(gemeint ist natürlich ein älterer Bestand). Meiner Ansicht nach ist der Gm als Bestandteil halboffener Waldgesellschaft in seiner Heimat
sowieso nicht für gleichförmige Reinbestände geeignet. Den Beweis dafür wurde schon unzählige Male erbracht.
Grundsätzlich halte ich auf deiner Fläche nur einen Mischbestand für sinnvoll mit wenigen Gm sofern dem Gm durch durchdachte Benachberung
ein ausreichender Wuchsvorsprung ermöglicht wird. Es könnten z.B. auch Arten wie Elsbeere, Mehlbeer, Wildobst am Rand, Kiefern mit Abstand
und geeignete Tannen, vielleicht Nordmannstanne ein abwechslungsreiches auf diesen Standort zugeschnittenes Bild erzeugen.
Wobei bei einer Gm Pflanzung die Optik für mich sowieso eindeutig vor jeder Wirtschaftlichkeit im Vordergrund steht.
VG Bernt
Bernhard:
Nabend Remi,
heute bist DU mal dran, was ? :
--- Zitat von: Waldläufer am 23-Oktober-2012, 18:03 ---...grundsätzlich ist es Sinn eines Forums, daß das Vorgestellte, insbesondere wenn es sich sogar um ein Projekt wie in deinem Fall handelt auch mal kritisch beleuchtet wird. Ich bin der Meinung.......
Dies sehe ich leider bei dir nicht, obwohl ich .......
Meiner Ansicht nach
--- Ende Zitat ---
;D ;D
Ich hab es schon hinter mir .... 8) ;)
Was machen die Eiben als Unterwuchs ? Auf den Fotos war nichts von denen zu erkennen !
Gruß von D nach B
Berni
Tuff:
Ohne dabei auf Bernts Kritik einzugehen, möchte ich zu dem Thema allgemein etwas hinzufügen.
Im Bergmammutbaum hat die Natur ein Konzept auf die Spitze getrieben, welches in der Reinheit m.W. nicht noch einmal vorkommt: Durch möglichst raschen Massenwuchs insbesondere des Stammes sollen i.d.R. schon ältere Bäume, selbst nach erheblichen Zerstörungen der Substanz, den regelmäßig eintretenden Katastrophen entkommen. Der Selektionsdruck ging nie von Konkurrenz aus, sondern hauptsächlich von furchtbaren Feuern, oder vergleichbaren Katastrophen (Schlammlawinen, Erdrutsche ?). In einer solchen Umwelt spielt der Faktor 'Konkurrenz' praktisch keine Rolle.
Es stellt sich die Frage, ob man das Ergebnis dieser über viele Millionen Jahre stattfindenden Extrem-Selektion nehmen soll, um eine Konkurrenz-Selektion (Schattenverträglichkeit und rascher Höhenwuchs auf Kosten des Dickenwuchses) durchzuführen. Eine größere Frost- und Schattenverträglichkeit kann zum Beispiel durchaus ein langsameres Wachstum zur Voraussetzung haben, indem mehr Energie in Stärkung und Schutz der (grünen) Zellfunktionen gesteckt wird. Die Folge wäre eine verminderte Überlebensfähigkeit im Feuer.
Das wäre m.E. dann fast schon der Versuch, eine neue Spezies zu züchten, denn die Katastrophenökologie ist ja prägend für alles, was Sequoiadendron giganteum ausmacht. Diesen Ansatz würde man aber doch eher durch Kreuzung oder moderne gentechnische Methoden anstreben.
Wenn man selektieren will, muß man sich zuerst fragen, an welches Szenario sollen die (wie auch immer) 'selektierten' Varietäten oder 'gefundenen' Herkünfte angepasst sein: Sollen sie in der nächsten Generation für einen 'managed forest', oder doch eher für einen Naturwald inklusive Naturverjüngung taugen ?
Im ersten Fall kann man soviel durchs Management steuern, daß Konkurrenz und Schattenverträglichkeit praktisch keine Rolle spielt.
Im zweiten Fall sind Keimung und Sämling der entscheidende Flaschenhals fürs Überleben und hier sollte dann auch die primäre Selektion stattfinden.
Da wir in den meisten Gebieten Deutschlands entweder fast keine Katastrophen haben, oder sie ausschließen, ist es eine sehr spekulative Frage, welche Katastrophen für zukünftige deutsche Mammutbaumpopulationen eine Rolle spielen werden. Der sinnvollste Ansatz ist meiner Meinung nach, in solche Wälder das Feuer aktiv einzubringen. (Wenn die Bäume in ferner Zukunft sehr groß werden, läuft auch ihr 'Blitz-Magnet' wieder an und sie holen das Feuer mit etwas Glück selbst herab.)
Wenn man das als Vision vor Augen hat, darf man das extrem rasche Dickenwachstum (für mich gleichbedeutend mit maximal verfügbarem Licht und Wasser) auf keinen Fall aufgeben.
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