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Autor Thema: Naturverjüngung Berg-Mammutbaum, Fauna  (Gelesen 5712 mal)

Michael D.

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Naturverjüngung Berg-Mammutbaum, Fauna
« am: 14-Oktober-2008, 17:55 »

Hallo,Mammutbaum-Freunde !
Letztens ging es im Forum auch um das Thema Naturverjüngung.
Heute blätterte ich mal wieder in dem genialen Buch "Redwoods" von Jeremy Joan Hewes. Hier stieß ich auf das Thema Tiere der Redwood-Wälder, unter Anderem auf das Chicaree oder Douglas-Squirrel (Douglas-Eichhörnchen) und seine Wichtigkeit bei der Verbreitung der BM-Zapfen.Ich schließe daraus, wenn wir hier irgendwann Naturverjüngungen erwarten, müßte es also nicht nur gelegentliche Brände geben,sondern auch die  "Infrastruktur",d.h.,auch die auf die Verbreitung spezialisierten Tiere müßten angesiedelt werden.Was meint Ihr dazu ?

Viele chicareemäßige Grüße ! Michael D.,Rhina  :)
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

ferstor

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Re: Naturverjüngung Berg-Mammutbaum, Fauna
« Antwort #1 am: 14-Oktober-2008, 19:58 »

Hi,
ich halts für eine gute Idee, bleibt nur die Frage, ob unsere heimischen Tiere aber insbesondere die Eichhörnchen die MB-Samen "mögen" und auch verbreiten.

gruß
tim
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Bischi

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Re: Naturverjüngung Berg-Mammutbaum, Fauna
« Antwort #2 am: 14-Oktober-2008, 20:37 »

Hallo Tim
Das Eichhörnchen oder sonstige Tiere BM-Samen verbreiten kann gut möglich sein, aber wohl nicht die Hauptverbreitungsmethode, die dürfte immer noch ein Waldbrand sein.
Dafür spricht die relative Flugunfähigkeit der BM-Samen und die Tatsache das er nur auf unbewachsenen Flächen keimt (Brandflächen).
Sollte ein Hörnchen aber mal genau auf so einem Areal nen BM-Zapfen vergraben,
oder besser noch, es läuft mit nem Zapfen einfach mal da drüber und verliert die Samen (Lichtkeimer), dann hats bestimmt nen Mammut gepflanzt, wenn auch unbeabsichtigt.
Siehe auch:
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2140.0
Chicoree-mäßige Grüße zurück vom Jürgen
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Joachim Maier

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Re: Naturverjüngung Berg-Mammutbaum, Fauna
« Antwort #3 am: 14-Oktober-2008, 21:59 »

Dafür spricht die relative Flugunfähigkeit der BM-Samen

Wo ist der Beweis dafür? Ich glaube eher, dass das Keimverhalten entscheidender bei der Naturverbreitung ist!

So leichte Flocken fliegen absolut garantiert sehr sehr sehr weit, wenn der Wind bläst.

Nur keimen Sie nicht bei zu dicht bewachsenen Böden, wo sie dann aber niederkommen!

zweifelnde Grüße

Joachim
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Joachim Maier

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Re: Naturverjüngung Berg-Mammutbaum, Fauna
« Antwort #4 am: 14-Oktober-2008, 22:00 »

Ich hab' auch schon von einer Raupe gehört, welche die Zapfen anboren und öffnen soll, damit sie sich verbreiten (Weltbild Serie: Wildnis: Westen der USA).
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Tuff

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Re: Naturverjüngung Berg-Mammutbaum, Fauna
« Antwort #5 am: 15-Oktober-2008, 01:13 »

Weil am Anfang 'Redwoods' erwähnt wurden, hier eine kurze Klarstellung: Dieser Thread behandelt wie der Titel schon sagt die Art Sequoiadendron giganteum (Gebigsmammutbaum, Big Tree, Giant Tree), nicht Sequoia sempervirens, den Küstenmammutbaum und klassischen Redwood, obwohl manche Angelsachsen mit Redwoods auch schlicht alle Mammutbäume meinen (wobei sie nicht mal genau sagen können wer dazu gehört und wer nicht!) was immer wieder zu fürchterlichen Verwirrungen führt.

Dazu gibt es gute Beschreibungen von Harvey, Hartesveldt, Stecker, und anderen amerikanischen Forstwissenschaftlern.

Die Raupe ist die Larve von Phymatodes nitidus, eine Käferart. Sie bohrt in den Zapfenstielen etwa 4jähriger Zapfen, worauf die Zapfen absterben und die Samen entlassen. Das ist ein wesentlicher Faktor der den Samenflug auch ohne Feuer gewährleistet. Stürme, in denen Stiele anbrechen, zählen ebenso dazu, jedoch werden in einem Sturm überwiegend unreifen Zapfen mit dünnem Stiel abbrechen - die Käferlarve hingegen selektiert gerade die Reifen.
 
Das Thema ist etwas komplex und sollte vieleicht am Besten hier in einem eigenen Thema behandelt werden (ich schlage vor, Ökologie der Samen).

Die Chickarees spielen eine relativ untergeordnete Rolle, da sie die Zapfen bloß herunterwerfen, oft auch vergraben, was die Chancen daß ein Same an einen guten Ort gelangt überhaupt nicht verbessert. In einer Hinsicht spielen sie jedoch neuerdings eine wesentliche Rolle: Die oftmals großen Mengen heruntergeworfener Zapfen werden gerne von Zapfenpflückern und Rangern aufgesammelt  (bevor das Squirrel sie holt). Einfacher kommt man nicht an Zapfen frisch aus der Krone.

Man kann das bei Hartesveldt nachlesen. Literaturübersicht hier.

Die Chickarees sind sehr fleissig so daß es ihnen vielleicht nicht viel ausmacht wenn man ihnen die Zapfen stielt, obwohl sie sich in strengen Wintern fast ausschließlich von Mammutbaumzapfen ernähren können (also nicht von den Samen, sie essen das Fruchtfleisch). Man müsste sie mal fragen warum sie überhaupt welche herunterwerfen, da die Zapfen jahrelang grün am Baum bleiben (können) und so auch im Winter immer genügend vorhanden sind.

Unsere Eichhörnchen knabbern immer wieder mal an den Zapfen, aber es scheint ihnen nicht so recht zu schmecken. Schade.

« Letzte Änderung: 14-Januar-2009, 22:19 von Tuff »
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