Hey Wayne,
Danke für das Experiment ! Ich werde meine Ansicht also revidieren müssen - bisher dachte ich die Keimlinge brauchen so viel Licht wie möglich. Das ist sehr früh im Jahr (März) in unseren Breiten wohl auch nicht falsch. Aber die Sonne wurde zumindest in diesem Jahr schon bald zu 'hart' - ich bin sicher es war der UV-Anteil der 'schmerzte'. Diese Härte ist aber auch abhängig vom Wasserdampfgehalt der Atmosphäre, und der kann lokal unterschiedlich sein.
Das trifft sich mit meinen letzten Beobachtungen auf der Farm, dort haben sich die Keimlinge auch verfärbt.
Das älteste Habitat von Sequoiadendron, das wir kennen, ist das tertiäre Hochplateau im Landesinneren Nordamerikas (heute Great Basin und Idaho), und dort gab es eine Unmenge an Pflanzenarten, einschliesslich Magnolien, Liquidambar, Hamamelites, Lauraceen, Liliaceen, Cedrela, Ficus, Myrtaceen, Nymphaeaceen, Nyssa, Ahorn, Ulmen, Geissblatt, Carya, Oleaceen, Fraxinus, Sabalites, Platanen, Rhamnus, Salix, Saxifragaceen, Cissus und buchstaeblich hunderte mehr. Alles deutet auf eine kleinräumliche Vielfalt von Lebensräumen die es heute in Nordamerika nicht mehr gib, und die man sich als eine Kombination von Nebelwaldzonen, Seen in erloschenen Calderen, und Gebiete mit aktivem Vulkanismus (Brandwüsten, Sukzessionsflächen nach Ausbrüchen, Hot Springs usw) vorstellen kann. Es war damals das einzige nennenswerte Gebirge der gesamten gemäßigten Breiten (wenn ich das richtig verstanden habe), daher muß es viel Nebel gegeben haben (vgl. Irland), und komplett vulkanischen Ursprungs. Höhe zwischen 1000 und 2000m, als Hochplateau also mit weiten hochgelegenen Landschaften und wenig tiefen Tälern.
Daraus könnte man folgendes schließen (aber das ist wie immer work in progress):
Dass Sequoiadendron zwar 'offenen Boden' braucht, wie er durch Feuer entstehen kann, aber vielleicht ursprünglich daran gewöhnt ist dass viel Wasserdampf in der Atmosphäre das UV rausfiltert.
Was für ein komplizierter Anspruch: Wasser, und trotzdem Feuer. Vulkane machens möglich.