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Arboretum Nogent-sur-Vernisson
Odysseus:
Ausflug nach Frankreich
Il pleut, il pleut, il pleut – c’est merveilleux. (Chantant en promenant dans le jardin de 35 hectares) Schuhe durchweicht, Hosen verschmiert, Rucksack matschig.
Ab und zu die grelle Sonne: unangenehm. LOL.
Vilmorin hat uns angeregt, hierher zu fahren. Vor uns der Arbre aux mouchoirs (Davidia involucrata vilmoriana), 1900 hier gepflanzt (mehrstämmiges, kleines Bäumchen). Der erste in Europa. Maurice de Vilmorin hatte Père Paul Farjes nach Sechuan in China geschickt, wo der Baum 1871 von Armand David entdeckt worden war. 37 Samen gelangten hierher. Einer keimte.
Wir sind im Arboretum national des Barres in Nogent-sur-Vernisson 130km südlich von Paris. Von 10.30Uhr bis 20.00Uhr am Donnerstag, dem 15. Mai 2008.
Eigenartiges Gefühl, das um die Gebäude herumschleicht und in den Mauern bröckelt. Mal bröselig zerfallend, dann renoviert und sauber, aber tot.
Dreimal kamen Grundschulklassen. Mit den gleichen Bussen. Die Kinder hell und gut gelaunt und laut und brav hinter den Lehrern her. Jede Klasse zwei Stunden – und weg.
Im Acceuil ein gut aussehender, netter junger Mann von 18 Jahren, der nicht weiß, wie viel Niederschlag hier fällt und den Namen Metasequoia nicht kennt. Und eine mittelalte Dame, die klasse Kaffe macht für 1,50 €.
Und außer meiner Freundin und mir keine weiteren Besucher. Erst später abends treffen wir im systematischen Teil eine freundliche „Bonjour“-Truppe von vier Männlein und drei Fräuleins. À la tombée de nuit sollte man raus. ...
(Hier erst mal ein paar Bilder: Schreibe später weiter).
Odysseus:
Der geografische Teil gehört eigentlich den Koniferen; jetzt der Charakterbaum unten besonders dick, aber struppig doch viril, die Sequoia toujours vert. Sequoia géant leidet wie Sau (fast alle Bäume skelettartig zerzaust), und viele, zum Teil ganz dicke, Zedern haben schon ausgelitten: Verdorrt. Stress: Il manque de l’eau (sagt man).
Ist verrückt, da liegen Zedernstämme mit zwei Metern Durchmesser (blöderweise nicht fotografiert) aus den 1880er Jahren mit anderthalb Zentimeter dicken Jahresringen und in den letzten Jahren kaputt gegangen.
(Jahresniederschläge, 30jähriges Mittel (Internetquelle): 650mm. Boden meist sandig-lehmig; tertiärer Untergrund).
Gelände gehörte dem Templerorden,
wurde 1821 das erste Arboretum für Waldbäume in Europa, von Philippe-André de Vilmorin (Urenkel von Charles II) gekauft.
1873: Schule und Ausbildungsstätte für Forstleute, Baumschulgründung.
Die Vilmorins und die staatlichen Institutionen arbeiten zusammen.
Arboretum ist anerkannt bei Botanikern. Ernest Henry Wilson vom Arnold-Arboretum war hier 1922…
1936 verkauft die Familie Vilmorin ihren Besitz an den Staat.
Heute, in modernen Gebäuden außerhalb des Baumareals: Schule für Forstleute, technisches Zentrum des Landwirtschaftsministeriums.
Seit 1985 Arboretum für die Öffentlichkeit offen.(Quelle: Infoheft des Arboretums: „La forêt des 5 continents. Arboretum national des Barres.“)
Fazit: Sehr viele verschiedene Baumarten, viele davon dick und alt (meist von 1880 bis 1900) nette Leute; recht dicht bewachsen.
Schönster Baum des Arboretums: Eine 1884 gepflanzte, 30 Meter hohe und 1,54m dicke Ungarische (kaukasische) Eiche (Quercus frainetto).
Vor dem Arboretum ist ein Waldstück mit vielleicht 30 bis 40 Mammutbäumen von etwa 30-35 Metern Höhe.
Ach ja,
die Sequoia toujours vert le plus haut haben wir 45,86m hoch gemessen; mit BHD 1,80m. (Offizielle Höhe im Heft: 46m)
Die dickste (dreistämmige) Sequoia toujours vert hat einen BHD von 2,35m, und sie ist 35,86m hoch.
Viele Grüße
Walter
Odysseus:
Hier unten dran jetzt die höchste Sequoia toujours vert (im zweiten und dritten Bild der rechte Baum); darunter sind übrigens auch ein paar Sämlinge aufgegangen:
Mick Rodella:
Très Bien, Walter!
total beeindruckend, die Sequoias!!! Merkwürdig, dass dort so viel eingegangen ist und die recht durstigen KMs ganz gut durchhalten... aber wie will man 35 Hektar bewässern?
Wunderbar, die alte Eiche.
Liebe Grüße (auch an Deine Freundin!),
Micha
TaunusBonsai:
Bon Soir, Walter
merci beaucoup pur les schöne Photos!
Cest une tres interessant bulletin de l'arbe dans le france.
(Puh, mein Schulfranzösisch ist doch schon 30 Jahre her, bitte, die kleinen Fehler zu übersehen...)
Der Baum auf Bild 0092 k1 ist ja der Hammer!
Grüße
aus'm
Taunus
vom
Ralf
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