Aber wenn die Zapfen noch unreif sind (grün) dann kann man doch durch Hitze diese Reife nicht nachholen oder beschleunigen.
Hallo Bernhard,
Dieser Faden scheint ja nun mehr oder weniger alle Mammutbäume zu behandeln. Ich möchte daher etwas zu Sequoiadendron anmerken.
Um mal auf Deinen Punkt zurückzukommen: Im Prinzip hast Du recht. Nur ist es bei Seuqoiadendron so daß die Zapfen nachdem sie reif werden (im 2. Jahr) normalerweise grün am Baum bleiben und 'warten', jahrelang. Es bei dieser Art also darauf an, unreife, 1-2jährige Zapfen zu vermeiden und nur reife, sagen wir der Einfachheit halber mindestens 3jährige Zapfen zu verwenden !
Was hier 'normalerweise' heißt ist eine andere Frage. Gerade die unreifen grünen Zapfen brechen im Sturm leicht ab und liegen dann in großen Mengen unter dem Baum. Andererseits minieren in der Sierra Käferlarven in den Stielen 3-5jähriger Zapfen und sorgen dafür daß nicht mehr viele länger am Baum bleiben. Zudem holen siech die Chickarees ihren Anteil. Man findet in der Sierra jedoch regelmäßig bis 12 Jahre alte grüne Zapfen. Siehe
Harvey, Shellhammer, Stecker (1980): Giant Sequoia Ecology.
Wie sieht es bei uns aus ? Ich finde ebenfalls hauptsächlich unreife grüne Zapfen am Boden. Zudem sind die Samen dahin sobald sich die Zapfen (am Boden) öffnen. Für eine guter Keimrate kommt es also darauf an, mindestens 3jährige reife Zapfen direkt vom Baum zu pflücken.
Dennoch kann man Glück haben. Dr. Seehann aus Hamburg (mündl. Mitt.) hat einmal einen Zapfgen gefunden, und schonend bei Zimmertemperatur getrocknet, aus dem er etwa 120 Samen schüttelte, von denen ca. 70 gekeimt sind. Der Zapfen stammte aus dem Kurpark von Badenweiler.
ps. Feuer spielt fast keine Rolle für das Öffnen der Zapfen - dafür hängen die meisten Zapfen zu hoch. Indem es sich in die Stämme hineinfrisst, bewirkt es jedoch das Absterben von Ästen, wodurch 'wartende' Zapfen sich ein paar Wochen nach dem Brand öffnen und ein Samenregen niedergeht. Aufgrund der Käfer (und evtl. auch ein alterbedingtes 'normales' Absterben und Öffnen der Zapfen) ist Feuer für den Samenfall nicht unerlässlich, obwohl es ihn intensiviert. Es bereitet aber den Boden für die Keimung vor, und hier ist es unerlässlich. Dies kann jedoch prinzipiell auch auf andere Weise erfolgen. Im Converse Basin sind um 1900-19002 herum nach einem sehr destruktiven Kahlschlag aller (!) Sequoiadendronbäume - bis auf einen, den Boole Tree - in der aufgewühlten Erde große Mengen gekeimt. Heute ist dort längst wieder ein geschlossener Wald. Ich wette außerdem darauf daß ein großflächiger Ascheregen (evtl. tausende Quadratkilometer) nach einem Vulkanausbruch optimale Bedingungen liefert, vorausgesetzt sehr massive Bäume überleben den Ausbruch.