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ein Sorgenkind

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Joachim Maier:
Hallo Freunde,

einen Tag vor dem Aussiedeln ins Freie hat einer meiner Bergmammutbäume eine Einbräunung erfahren. Beim Umtopfen haben wir festgestellt, dass der Wurzelballen recht klein war. Auch war ein weißliches wurmartiges Wesen in der Erde. Möglicherweise ein Wurzelfresser. Da wir die Erde getauscht haben, hoffe ich, dass kein solcher mehr drin ist.
Der Baum bekommt gerade Einzelbehandlung. Er steht schattig, damit die z. Zt. aggressive Sonne ihn nicht austrocknet und bekommt täglich zwei bis vier Duschen und ein bis zweimal die Woche einen Guss an den Wurzelansatz, damit er wieder Wurzeln bildet. Die Spitze und einige Zweigspitzen halten sich Pastellgrün und er treibt auch wieder helle Spitzen aus.
Ich hoffe er kommt durch!
Hättet Ihr ggf, noch einen Tipp (Bewurzelungspulver ...)?

Gruß

Joachim

P.S.: Anbei drei größenreduzierte Bilder!

Joachim Maier:
Bild 3

Mick Rodella:
Hallo Joachim,

Wurzeln kaputt und fast kein Grün mehr für die Photosynthese? Übelst.

Wenn er allerdings wirklich frisch austreibt und die Triebe grün bleiben, lass ihn machen!

Der Einsatz von Wurzelhilfe auf Mykorrhiza-Basis kommt aber wohl zu spät. Bis sich das unterstützende Pilz-Netzwerk gebildet hat, dauert es ca. einen Monat. Profis haben sicher spezielle Nährlösungen am Start, da hab ich keine Ahnung. Stecklingspulver bringts wohl nicht, da brauchst Du ne halbe Dose (Chemie).

Kann auch sein, dass hier ein schädlicher Pilz am Werk ist. Abgesehen davon, dass er dann wohl abzuschreiben ist:  nicht duschen und bloß weit weg von anderen Pflanzen.

Vielleicht haben andere hier ähnliche Erfahrungen gemacht?

Gruß Micha

Tuff:
Schwer zu sagen, und schwieriger Fall...immerhin, die jungen Triebe sind grün, daher könnte es Botryosphaeria sein, oder ein ähnlicher Rindenpilz. Wenn das zutrifft, würde ich folgendes versuchen:

(1) Entferne die Fichtenzapfen. Die können pilzversport sein. Deck den Boden um den Baum mit Stoff oder Pappe ab. Mische Kaliumsalz (oder auch Streusalz oder selbst Natrium-Speisesalz) mit Schwefel (etwa Netzschwefel für Frucht- und Zierstrauch) und zwar wesentlich höher dosiert als angegeben. Vorsicht, das kann bei längerem Kontakt die Haut angreifen. Sollte es auch.
Sprüh den Baum im Schatten ein, lass es einen halben Tag wirken. Dann Abdeckung entfernen. Nun sprüh mit klarem Wasser ab. Giess tüchtig um das Zeug aus dem Boden zu bekommen. Abtropfen lassen.

(2) Streue hellen lichtreflektierenden Sand auf den Boden, so ähnlich wie Jörg es mit den Keimlingen gemacht hat, aber ruhig 5mm hoch. Der Sand erhöht die aufgenommene Lichtenergie und schützt die Erde vor Austrockung.

(3) Stell den Topf in die Sonne, am besten Abendsonne, aber beschatte gegen zu starke Mittagssonne (13-17°° oder so). Der Baum braucht Licht um die Kraft zu haben sich zu wehren, da hilft nix. Am besten auch ein eher luftiger Standort, leichte Kühlung verhindert Austrocknung. Richtig windig ist aber genau verkehrt, das trocknet aus. Vielleicht fällt Dir was besseres ein. Worum es geht ist: Kühl trotz intensiver Sonneneinstrahlung.

(4) Gieße nur einmal, nur abends, und nur sehr wenig. Wasseraufgedunsene Zellwände sind dem Pilz keine Barriere mehr.

(5) Wiederhole die Spritzbehandlung nach 3 Tagen.

(6) Wenn der Baum dann noch lebt, lade alle 3 Tage Bilder hoch, es würde mich sehr interessieren ob meine Methode funktioniert :)

Es kann natürlich auch ganz anders sein. Wenn Dein Baum etwa einen Sonnenbrand hätte, dürfte er natürlich erstmal nicht in die Sonne. Dann würde ich aber erwarten daß die jungen Triebe zuerst braun werden und die älteren zuletzt.

Übrigens, was Mick sagt bitte auch beachten, insbesondere stell den Topf weg von anderen Pflanzen, wenn es geht. Zumindest weg von anderen Nadelgehölzen.

Joachim Maier:

--- Zitat von: Tuff am 12-Mai-2008, 01:15 ---(1) Entferne die Fichtenzapfen. Die können pilzversport sein.

--- Ende Zitat ---
Habe ich gemacht!


--- Zitat von: Tuff am 12-Mai-2008, 01:15 ---Deck den Boden um den Baum mit Stoff oder Pappe ab. Mische Kaliumsalz (oder auch Streusalz oder selbst Natrium-Speisesalz) mit Schwefel (etwa Netzschwefel für Frucht- und Zierstrauch) und zwar wesentlich höher dosiert als angegeben. Vorsicht, das kann bei längerem Kontakt die Haut angreifen. Sollte es auch.
Sprüh den Baum im Schatten ein, lass es einen halben Tag wirken. Dann Abdeckung entfernen. Nun sprüh mit klarem Wasser ab. Giess tüchtig um das Zeug aus dem Boden zu bekommen. Abtropfen lassen.

--- Ende Zitat ---

Ist das Schwefel in Pulverform oder schon gelöst? Wo bekommt man es her? Die Apotheke hätte Pulver oder Streifen! Wenn in Pulverform, wie löst man es? Mit Wasser? ...


--- Zitat von: Tuff am 12-Mai-2008, 01:15 ---(6) Wenn der Baum dann noch lebt, lade alle 3 Tage Bilder hoch, es würde mich sehr interessieren ob meine Methode funktioniert :)

--- Ende Zitat ---

Mach ich, so weit möglich!


--- Zitat von: Tuff am 12-Mai-2008, 01:15 ---Übrigens, was Mick sagt bitte auch beachten, insbesondere stell den Topf weg von anderen Pflanzen, wenn es geht. Zumindest weg von anderen Nadelgehölzen.

--- Ende Zitat ---
Ist sofort geschehen nach Eintritt der Diagnose.

Für eine rasche Antwort wäre ich sehr dankbar!

Gruß

Joachim

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