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Paläontologie von Sequoiadendron

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Fritz:
hmmm ... "das Nichtvorhandensein kann auch nicht zweifelsfrei bewiesen werden" gilt dann aber auch für winzige Marsianer in meiner Hosentasche ... ;)

LG Fritz
 

Tuff:
Jo: wie der Türkeifund ja nicht gerade unwahrscheinlich macht

Dieser Fund macht nichts unwahrscheinlich. Er sagt schlichtweg nichts zu unserem Thema aus, außer das irgendjemand einen Fund irgendwo gemacht hat, der mit Methoden die wir nicht kennen Sequoiadendron zugeordnet wurde. Abgesehen davon, daß er in wesentlichen Anforderungen unwissenschaftlich ist, behandelt der Text etwas anderes als die Artbestimmung und ist als 'Nachweis für Sequoiadendron in Europa' völlig unbrauchbar. Vielleicht lest ihr euch meine Kritik weiter oben noch einmal in Ruhe durch...

Jo: auf Kontinentalrändern angesiedelt war und durch deren Verschiebung die Fossilien durch das Schieben unter die andere Erdplatte gewissermaßen verheizt wurden

Du brauchst gar kein kompliziertes Konstrukt mit Kontinentalverschiebung bemühen, Joachim. Natürlich verschwinden Fossilien je mehr Zeit vergeht, und natürlich kann es sein daß irgendwo noch welche gibt die wir bloß noch nicht gefunden haben. Ich möchte ja nur feststellen, daß mir derzeit kein wissenschaftlich publizierter Sequoiadendron-Fund aus Europa bekannt ist (der die Fragen beantowrtet: Wo genau wurden was für Fossilien gefunden und mit welchen Methoden zweifelsfrei bestimmt ?) und würde, wenn sich die Situation nicht bessert, die Frage aufwerfen, ob das nach 200 Jahren paleontologischer Forschung, die Nachweise für jede Menge anderer Taxodiaceen weltweit gebracht hat, nicht ein wenig auffällig ist.

Tuff:
Fritz: Ok, dann kann man wohl nix machen und eigentlich gar keine Aussagen aus Texten was es wo und wann gab treffen ..

Wieso denn ? Wissenschaft setzt sich zusammen aus vielen kleinen Schritten, die endlich ein Bild oder eine Theorie so vollständig oder so wahrscheinlich werden lassen, daß die Fachwelt sie mehr oder weniger geschlossen akzeptiert. Im Gegensatz zur Physik, können in vielen Fachbereichen keine 100%igen Versuchsergebnisse erzielt werden, so daß nur 'Mehrheitsentscheidungen' möglich sind. Wissenschaft ist eine Community, und ein Prozeß zugleich.

Eine einzige sichere Zuordnung eines Fossils in einem bestimmten geologischen Stratum kann erheblich zur Aufklärung einer benachbarten Fossillagerstätte beitragen. Wenn zum Beispiel wie in Trapper Creek ein Sequoiadendron-Zapfen gefunden wird oder fossile Nadelzweige, und genau dieselben fossilen Hölzer in genau demselben Stratum ein paar hundert Kilometer weiter ebenfalls vorkommen, und zudem eine räumliche Nähe zum derzeitigen Vorkommen der Gattung besteht, dann wird niemand ernsthaft daran zweifeln daß es ebenfalls diese Gattung ist. Man kann die fossilen Hölzer dann direkt vergleichen (das ist etwas ganz anderes als fossil <-> rezent). Die fossilen Hölzer der zweite Fundstelle hatten bisher einen arbiträren, provisorischen Namen (etwa Taxodioxylon xyz) der nun auf Sequoiadendron xyz präzisiert wird.
So funktioniert es.

Fritz:

--- Zitat von: Tuff am 21-Januar-2009, 10:21 ---Wieso denn ?
--- Ende Zitat ---

Weil es für für jemanden, der sich ein Bild aus Textquellen machen will (ob eine Art in Europa nachgewiesen wurde) natürlich wenig hilfreich ist, wenn im angloamerikanischen Raum ein völliges Namenskuddelmuddel herrscht bzw. jeder Fossilienfund in der Paläontologie erst einmal eine "eigene Art" wird  (bzw. es gar keine "Arten" gibt) - am besten natürlich nach dem Finder, ich also aus einem versteinerten Wurm - z.B. Lumbricus 'terrestris', einen Lumbricus 'fritzii' mach ... da wird man (als Laie zumindest) schnell wuschig ...  ;)

danke aber für die Erläuterungen - ist natürlich nachvollziehbar bei dieser (häufig uneindeutigen) Friemelarbeit.

LG Fritz     

Joachim Maier:

--- Zitat von: Fritz am 21-Januar-2009, 09:55 ---hmmm ... "das Nichtvorhandensein kann auch nicht zweifelsfrei bewiesen werden" gilt dann aber auch für winzige Marsianer in meiner Hosentasche ... ;)

LG Fritz
 
--- Ende Zitat ---

Deine Hosentasche ist ein überschaubarer Raum. Die Beweisführung lässt sich da wohl einfacher gestalten, als bei der Fossiliensicherung auf der gesamten Erde, oder? ???  ;)

Insbesondere im kriminellen Bereich gibt es ja auch schlimme Finger, welche Beweise vernichten. In Paläontologischer Sicht würde ich u.a. Schicksal und Unwissenheit als Gründe für Beweisvernichtung anführen.

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