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Schutz gegen Verbiß und Fegen
Bernd:
Gegen Verbiß und Fegeschäden durch Rehwild gibt es ein sicheres Mittel . Man legt Schafwolle am besten Schmutzwolle, in die Zweige der Jungpflanzen (nicht knoten). Die wolle bekommt man jetzt bei jedem Schafhalter. Wenn die Wolle nicht von Singvögeln zum Nestbau verwendet wird, bleibt sie garantiert liegen. Die Prozedur sollte man jährlich wiederholen. Rehwild und Schafe können sich nicht riechen.
Bernd
Sischuwa:
Hi bernd
....oder ein zäunen... ;D
Joe:
Hallo Bernd, stimmt, Schafwolle nützt was.
Hallo Sischuwa, einzäunen hilft gegen Wild und neugierige "Primaten" ;D, aber damit sperrt man auch Mausjäger wie Fuchs, Marder
und Katzen aus. Deshalb an einigen Stellen den Zaun bis ca. 30cm vom Boden weg hochrollen, dann ist bald Schluß mit der
massenhaften Vermehrung von Wühlmäusen.
Es grüßt Joe
Tuff:
Die Abschreckung durch Schafswoille kann einerseits mechanisch sein, wenn sie die Knospen umhüllt; dann würde sie diese aber die Entfaltung der Nadeln und Blätter im Frühling behindern. Also würde man vermutlich eher auf den 'abschreckenden Geruch' bauen. Leider verliert der sich, der Witterung ausgesetzt, sehr schnell. Ich habe mal die Unterwolle eines Schäferhundes ausprobiert. Nach 2 Wochen war ein Schutz nicht mehr gegeben. Vieleicht hält Schafswolle aber länger.
Gefahr durch Verfegen ist ja nur für etwa 3-6 Wochen im Frühling. Ich habe begonnen mit 'Fegestangen' zu experimentieren, das sind eigens gefertigte Steckhölzer die für Rehböcke qualitativ hochwertig sind und in genau dieser Zeit das Fegen auf sich ziehen. In diesem Frühling habe ich wieder Weidensteckhölzer gemacht, ca. 50 Stück aus Salix alba Hybriden. Wenn man ein paar Kopfweiden (o.ä.) extensiv bewirtschaftet hat man jedes Jahr genügend geeignetes Material. Sie werden mit einem Locheisen tief verankert, damit sie fest stecken und nicht austrocknen. Innerhalb von 5 Tagten waren die ersten 8 Stangen verfegt (Foto). Wie schon 2006, blieben die anderen Pflanzen (etwa in einer ungzäunten Wildhecke) verschont. Allerdings habe ich dort die attraktivsten Bäume mit Drahthosen geschützt oder mit Ästen verkrakelt.
Es funktioniert wenn die Fegestangen Dimensionen und Eigenschaften haben die sie attraktiver machen als die Alternativen, und weil Rehböcke im Frühling und Sommer territorial sind. Es kann daher an einem gegebenen Ort nur eine kleine Zahl von Böcken geben, und wenn deren Bast einmal herunter ist, kommt Fegen kaum noch vor.
Viele Weidenstecklinge wurzeln an und werden im nächsten Jahr (wieder) verfegt. Einige überleben und werden größer. Dann hat man mehrere optionen: Man kann man sie einfach als Zwischenstand wachsen lassen, oder entfernen (ganz tief absägen). Man kann sie auch zur Produktion von weiteren Steckhölzern 'bewirtschaften'.
Weiden sind als temporäre Mischung nicht ungeeignet, sind licht (jedoch nicht Salix caprea, die Salweide) und zeitsparend mit einer Machete zu kontrollieren.
Edit: Zu den Wühlmäusen habe ich hier einen eigenen Thread angefangen.
Ein paar Bilder zum Thema Fegestangen...
(1) Eine erfolgreiche Fegestange. Daneben ein seit mindestens 15 Jahren verbissenenes Vogelbeer-Gebüsch (Sorbus auc.). Im Vergleich zu anderen Baumarten, die dort nur wenige Jahre überleben, sehen die Vogelbeeren noch gut aus. Um das Gebüsch habe ich eilig ein paar Stöcke und Äaste gesteckt, mehr als Markierung für bessere Zeiten wenn ich wieder Material und Zeit übrig habe. Auf dieser Fläche überlebt nichts ohne Schutz.
(2) Diese Stangen wurden Anfang April 2006 gesteckt, die Fotos sind von Anfang Mai.
Tuff:
Bilder aus dem April 2008. Eine typische Stange wird mit Hilfe eines Locheisens etwa 40-50cm tief gesteckt damit sie nicht herausreißt. Sie ist ca. 2-3cm dick und 160-180 cm lang. So ist sie stabil und lang genug zum Stecken, und auch lang genug daß der oberste Austrieb aus der Reichweite der Rehe ist (falls ein evtl. Überleben erwünscht ist). Die Stange auf dem oberen Bild (3) ist vieleicht schon etwas zu dick und zu kurz, vieleicht kommt sie aber auch noch dran, die benachbarte dünnere Stange auf dem unteren Bild (4) wurde jedenfalls vorgezogen.
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