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Autor Thema: Schutz gegen Verbiß und Fegen  (Gelesen 9131 mal)

Bernd

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Schutz gegen Verbiß und Fegen
« am: 27-April-2008, 09:21 »

Gegen Verbiß und Fegeschäden durch Rehwild gibt es ein sicheres Mittel .  Man legt Schafwolle am besten Schmutzwolle, in die Zweige der Jungpflanzen (nicht knoten). Die wolle bekommt man jetzt bei jedem Schafhalter. Wenn die Wolle nicht von Singvögeln zum Nestbau verwendet wird, bleibt sie garantiert liegen. Die Prozedur sollte man jährlich wiederholen. Rehwild und Schafe können sich nicht riechen. 
Bernd                                   
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Sischuwa

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Re: Schutz gegen Verbiß und Fegen
« Antwort #1 am: 27-April-2008, 10:07 »

Hi bernd
....oder ein zäunen... ;D
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Grüsse aus Stuttgart vom THILO..

Joe

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Re: Schutz gegen Verbiß und Fegen
« Antwort #2 am: 29-April-2008, 11:32 »

Hallo Bernd, stimmt, Schafwolle nützt was.

Hallo Sischuwa, einzäunen hilft gegen Wild und neugierige "Primaten" ;D, aber damit sperrt man auch Mausjäger wie Fuchs, Marder
und Katzen aus. Deshalb an einigen Stellen den Zaun bis ca. 30cm vom Boden weg hochrollen, dann ist bald Schluß mit der
massenhaften Vermehrung von Wühlmäusen.

Es grüßt Joe
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Tuff

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Re: Schutz gegen Verbiß und Fegen
« Antwort #3 am: 30-April-2008, 03:26 »

Die Abschreckung durch Schafswoille kann einerseits mechanisch sein, wenn sie die Knospen umhüllt; dann würde sie diese aber die Entfaltung der Nadeln und Blätter im Frühling behindern. Also würde man vermutlich eher auf den 'abschreckenden Geruch' bauen. Leider verliert der sich, der Witterung ausgesetzt, sehr schnell. Ich habe mal die Unterwolle eines Schäferhundes ausprobiert. Nach 2 Wochen war ein Schutz nicht mehr gegeben. Vieleicht hält Schafswolle aber länger.

Gefahr durch Verfegen ist ja nur für etwa 3-6 Wochen im Frühling. Ich habe begonnen mit 'Fegestangen' zu experimentieren, das sind eigens gefertigte Steckhölzer die für Rehböcke qualitativ hochwertig sind und in genau dieser Zeit das Fegen auf sich ziehen. In diesem Frühling habe ich wieder Weidensteckhölzer gemacht, ca. 50 Stück aus Salix alba Hybriden. Wenn man ein paar Kopfweiden (o.ä.) extensiv bewirtschaftet hat man jedes Jahr genügend geeignetes Material. Sie werden mit einem Locheisen tief verankert, damit sie fest stecken und nicht austrocknen. Innerhalb von 5 Tagten waren die ersten 8 Stangen verfegt (Foto). Wie schon 2006, blieben die anderen Pflanzen (etwa in einer ungzäunten Wildhecke) verschont. Allerdings habe ich dort die attraktivsten Bäume mit Drahthosen geschützt oder mit Ästen verkrakelt.

Es funktioniert wenn die Fegestangen Dimensionen und Eigenschaften haben die sie attraktiver machen als die Alternativen, und weil Rehböcke im Frühling und Sommer territorial sind.  Es kann daher an einem gegebenen Ort nur eine kleine Zahl von Böcken geben, und wenn deren Bast einmal herunter ist, kommt Fegen kaum noch vor.

Viele Weidenstecklinge wurzeln an und werden im nächsten Jahr (wieder) verfegt. Einige überleben und werden größer. Dann hat man mehrere optionen: Man kann man sie einfach als Zwischenstand wachsen lassen, oder entfernen (ganz tief absägen). Man kann sie auch zur Produktion von weiteren Steckhölzern 'bewirtschaften'.

Weiden sind als temporäre Mischung nicht ungeeignet, sind licht (jedoch nicht Salix caprea, die Salweide) und zeitsparend mit einer Machete zu kontrollieren.

Edit: Zu den Wühlmäusen habe ich hier einen eigenen Thread angefangen.

Ein paar Bilder zum Thema Fegestangen...
(1) Eine erfolgreiche Fegestange. Daneben ein seit mindestens 15 Jahren verbissenenes Vogelbeer-Gebüsch (Sorbus auc.). Im Vergleich zu anderen Baumarten, die dort nur wenige Jahre überleben, sehen die Vogelbeeren noch gut aus. Um das Gebüsch habe ich eilig ein paar Stöcke und Äaste gesteckt, mehr als Markierung für bessere Zeiten wenn ich wieder Material und Zeit übrig habe. Auf dieser Fläche überlebt nichts ohne Schutz.

(2) Diese Stangen wurden Anfang April 2006 gesteckt, die Fotos sind von Anfang Mai.
« Letzte Änderung: 02-Mai-2008, 00:49 von Tuff »
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Tuff

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Re: Schutz gegen Verbiß und Fegen
« Antwort #4 am: 30-April-2008, 15:56 »

Bilder aus dem April 2008. Eine typische Stange wird mit Hilfe eines Locheisens etwa 40-50cm tief gesteckt damit sie nicht herausreißt. Sie ist ca. 2-3cm dick und 160-180 cm lang. So ist sie stabil und lang genug zum Stecken, und auch lang genug daß der oberste Austrieb aus der Reichweite der Rehe ist (falls ein evtl. Überleben erwünscht ist). Die Stange auf dem oberen Bild (3) ist vieleicht schon etwas zu dick und zu kurz, vieleicht kommt sie aber auch noch dran, die benachbarte dünnere Stange auf dem unteren Bild (4) wurde jedenfalls vorgezogen.
« Letzte Änderung: 30-April-2008, 17:52 von Tuff »
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Tuff

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Re: Schutz gegen Verbiß und Fegen
« Antwort #5 am: 30-April-2008, 16:58 »

(5 und 6) Beim Verfegen bleiben Fetzen der Rinde zurück, während beim  Schälen der Rehe oder auch Ringeln der Hasen die Rinde größtenteils verspeist wird.
« Letzte Änderung: 30-April-2008, 17:29 von Tuff »
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Tuff

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Re: Schutz gegen Verbiß und Fegen
« Antwort #6 am: 30-April-2008, 16:59 »

(7) Diese Vogelbeere war jahrelang ein mickriges Gebüsch, bis ich eines Tages eine Drahthose installierte. Binnen drei Jahren wurde sie über 3m hoch. Dann entfernte ich den Drahtschutz, den ich dringend für neue Pflanzungen brauchte. Daraufhin wurde sie sehr übel verfegt, hat aber überlebt. Ich musste sie noch weitere 3 Jahre schützen. Sie ist jetzt über 5m hoch und gedeiht prächtig. Die Wunden werden aber immer zu erkennen bleiben, und bilden eine Eintrittspforte für Pilze.

(8.) Die Anlage und Wartung von Verbiß- und Fegeschutz aus Draht wird ziemlich aufwändig, wenn es  um einen Zeitraum von 6-8 Jahren geht. Daher meine Suche nach Alternativen. Mein letztes Modell ist eine rund gebogene Baustahlmatte. (Diese hier sind lackiert weil sie von abgebauten Pferdeboxen stammen.) Einfach in der Herstellung, dauerhaft, ohne jeden Pfahl, und jederzeit versetzbar. Nachteil: Relativ teuer. Aber: Sicher, ohne daß man sich drum kümmern muß.
« Letzte Änderung: 30-April-2008, 17:55 von Tuff »
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Tuff

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Re: Schutz gegen Verbiß und Fegen
« Antwort #7 am: 30-April-2008, 17:02 »

Weitere Forum-Beiträge zu dem Thema:
Hoher Verbißdruck

Externe Links:
Wikipedia: Verfegen
« Letzte Änderung: 30-April-2008, 17:56 von Tuff »
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Joe

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Re: Schutz gegen Verbiß und Fegen
« Antwort #8 am: 01-Mai-2008, 21:10 »

Hallo Tuff, schön gemachter Bericht. Falls es Dir doch mal zuviel wird, mit fegen, Wühlmäusen etc. schau mal bei "Flügel GmbH" rein.
Mir persönlich sind die Produkte allerdings zu ............
Es grüßt Joe
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Tuff

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Re: Schutz gegen Verbiß und Fegen
« Antwort #9 am: 02-Mai-2008, 01:01 »

Ein Problem bei den klassischen Verfahren ist, das man den Schutz kontrollieren, evtl. erneuern oder reparieren, und irgendwann wieder entfernen muß. Das kostet ganz schön Zeit. Das trifft auch für die Plastikspiralen gegen Verfegen zu.
Neben den zwei vorgestellten Methoden verwende ich oft auch das 'Verkrakeln' mit Gestrüpp oder Ästen. Fichtenkronen oder Weihnachtsbäume sind sehr geeignet. Das hält zwar nicht lang, aber wenigstens brauch man nicht unbedingt nochmal wiederzukommen um den Schutz zu entfernen. Wenn man es gut macht hält es vieleicht zwei Jahre. Dazu muß man eine gewisse Menge an Material ringförmig um eine Pflanze so verteilen daß der Zutritt unattraktiv wird. Also nicht etwa die Pflanze selbst in einen Mantel aus Ästen hüllen, das taugt nix, denn die Rehe knipsen die Knospen selbst durch kleinste Lücken hindurch ab.
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