Naja, sie arbeiten eben noch dran
... ok hier ist die lange Erklärung:
Wenn es möglich ist, daß sich 2 Embryonen in einem Samen bilden, dann könnte das ein Zeichen für eine gewisse Variabilität sein. Vieleicht ist es von da aus dann nicht mehr weit zu einem einzigen Keimling mit 4fachem Chromosmensatz (4n=44, statt 2n=22) ?
Fitzroya (der Mammutbaum des Südens) etwa besitzt einen solchen. Diese sogenannte Polyploidie ist bei Koniferen enxtem selten, in der Literatur fand ich sie nur für KM, Fitzroya, und 2 (?) Juniperus-Arten belegt.
Küstenmammuts sind den anderen weit voraus. Sie haben einen 6-fachen Satz, das macht sie einerseits flexibel: Sie können mit ein paar Allelen frei 'experimentieren' und haben doch die erwiesenermaßen 'tauglichen' Information noch verfügbar. Andererseits sind sie genau dadurch genetisch stabil: Wenn durch Mutationen (i.w.S.) einmal zufällig zwei oder sogar mehr Allele eines Genes auf einmal verschwinden, ist es darum nicht verloren. Die Bäume sind weiterhin gut angepasst, denn untaugliche Gene können bis zu einem gewissen Grad 'abgeschaltet' werden.
In den nächsten Generationen wird sich die taugliche Version des Genes wieder durchsetzen.
Da sie sich überwiegend klonal fortpflanzen, ist die 'genetische' Individuenzahl sehr viel geringer als die Stammzahl. Dann ist es wichtig die Vielfalt des Individuums zu erhöhen. Durch die Vielfältigkeit des Individuums können KM auf die unsichere Fortpflanzung über Samen weitgehend verzichten, und leiden trotzdem praktisch nicht unter Degenerationserscheinungen.
Ein Gen-Verlust passiert relativ schnell in einer sehr kleinen Gruppe von 2n Individuen. Genetiker, die BM Groves untersucht haben, gehen von einer Mindestanzahl in der Größenordnung von 200-500 Individuen aus, um genetisch stabil zu bleiben. Diese Anzahl ist in vielen nördlichen Groves, welche besonders hart unter den Eiszeiten gelitten haben, heute nicht mehr gegeben.
Unsere Bergmammutbäume haben ja genau das 'Problem' daß sie zu wenigen stehen, oder gar alleine, und sich eigentlich schleunig an die anderen Verhältnisse hier bei uns (in Mitteleuropa) anpassen müssten. Und wir sammeln ihre Samen ! Deswegen ist jede Abweichung von der 'Norm' von besonderer Wichtigkeit und sollte beobachtet werden.
Entschuldigung Jochen und Bernhard. Irgendwann schreibe ich einen eigenen Beitrag im Expertenforum, und werde diesen hier durch einen Link ersetzen...ok ?