Hallo, ich möchte unter dieser Überschrift ein paar exemplarische Standorte im Raum Freiburg sammeln.
Es gab in der Stadt Freiburg zwei große Gebirgsmammutbaum-Wellen:
Die erste begann ab etwa 1890, als die Gärtnerei von Martin ZIMBER den süddeutschen Adel (bzw. andere wohlhabender Villenbesitzer) mit Sequoiadendron belieferte. Welches genau die Zimber-Bäume sind kann ich nicht sagen. Auch das Alter der Bäume ist nicht leicht zu schätzen, für das rasante Wachstum von Sequoiadendron fehlt mir jeder Vergleich. Immerhin sind einige mit etwa 34 Jahren schon über 100cm dick!
Grob geschätzt sollten in der Klasse 130 - 220 aber alle Zimberbäume enthalten sein. Die Zahl dieser Bäume m Stadtgebiet einschl. Günterstal liegt in der Größenordnung von mindestens 50. Ich kann es nicht genauer sagen, weil ich einige Stadtteile (St. Georgen, Zähringen, Gundelfingen, Hochdorf) zu wenig kenne. Es können also auch einige mehr sein.
Interessanterweise hängt die zweite Welle, mindestens 400 Bäume, angezogen in den Jahren 1974-1978, mit einem Nachfahren der Zimbers mütterlicherseits zusammen: Herr Bernhard UTZ beauftragte als Leiter des Gartenamtes den städtischen Gärtnermeister Matthey mit der Anzucht von Sequoiadendron für den neuen Hochhaus-Stadtteil Weingarten. Aus dieser Anzucht gingen etwa 4000 Pflanzen hervor, etwa 3800 mehr als für Weingarten benötigt...die meisten dieser Pflanzen wurden in den folgenden Jahren von Herrn Utz persönlich im Stadtgebiet verteilt, ein großer Restposten (1500 Stk) wurde schließlich anläßlich der Landesgartenschau 1986 als extrem dich begründetes Kunstwäldchen im neuen Seepark untergebracht, und zwar auf einem extremen Untergrund: Reiner kiesiger Flußschotter viele Meter oberhalb der Grundwasserlinie, und im Wesentlichen ohne jede zusätzliche Erde direkt in den Rohboden gepflanzt. Heute sind noch ca. 130 Bäume auf der Fläche übrig.
Das Saatgut für die Anzucht der zweiten Welle wurde von der Baumschule Minier in Frankreich, und direkt aus den USA bezogen. Mindestens ein Teil der Samen wurde aber auch von den Zimber-Bäumen der ersten Welle gewonnen wurden. So waren es also quasi die Nachfahren der Bäumepflanzer erster Generation, die die Nachfahren der Bäume aus der ersten Generation pflanzten.
Maßgeblich verantwortlich für die Begründung und Realisierung des Günterstaler Arboretums und der Taxodiaceen-Anbauten im Stadtwald war Revierförster (i.R.) Hubertus NIMSCH. Diese forstlichen Anbauten bzw. Pflanzungen entlang des Arboretum Wanderweges, die sich zusammen über etwa 20 Jahre hinzogen, könnte man als dritte Welle bezeichnen, obwohl sie zum Teil ebenfalls aus Pflanzen der zweiten Anzucht-Welle des Gartenamtes begründet wurden. Sie stammen jedoch zu etwa 20% aus Anzuchten die Nimsch selbst durchführte, mit Saatgut aus den USA bzw. aus England. Die Anbauten liegen räumlich getrennt vom Stadtgebiet im engeren Sinne, und sind eingebettet in den nadelholzreichzen Mischwald in den Tieflagen rund um Günterstal, dessen Charakter häufig von hohen Douglasien und großen Buchen geprägt wird.
In Freiburg gibt es natürlich noch etliche Bäume ungeklärter Herkunft, häufig auf privaten Grundstücken, die vom Durchmesser her in keine der Wellen passen, insbesondere im Durchmesserbereich 120-130 cm, besonders im südlichen Teil des Stadtteiles Zähringen. Möglicherweise gehören einige der über 200 cm Breiten ebenfalls dazu, und natürlich etliche sehr junge Bäume.
Viele Bäume im Freiburger Stadtgebiet haben einen begrenzten Wurzelraum und daher im Sommer keine ausreichende Wasserversorgung, was sich oft erst mit zunehmender Größe bemerkbar macht. Viele werden langfristig auch allein aus Platzgründen nicht stehen bleiben können. Wenn jedoch nur ein Drittel der Bäume in der Stadt groß werden darf, wird Freiburg eines Tages aus der Ferne an seinen Mammutbäumem erkennbar sein.
Ich sammle seit einiger Zeit Daten über die Zapfen- und Standortqualität, im Hinblick auf eine Beurteilung der Bäume zur Saatguternte. Seit einger Zeit nehme ich hier und da auch Bäume auf die ungewöhnliche Aspekte aufweisen, wie etwa der verstümmelte Jungbaum auf dem sehr trockenen Standort Hirzberg der einmal eine 'strauchartige' Wuchsform erwarten lässt. Meine BHD Angaben gehen meist auf eine Umfangmessung zurück. Wenn kein Umfang angegeben ist, sind es grobe Schätzungen in 10cm Stufen, (also hoffentlich maximal 20cm daneben...). Für Höhenmessungen und einige andere Parameter hatte ich bisher leider keine Zeit. Meine Daten gebe ich auf Anfrage gerne weiter. Sie wurden im Zeitraum zwischen Herbst 2007 und Frühling 2008. erhoben.
Für jeden Ort gibt es Fotos und ein google Earth kml file. Die Koordinaten sind aus den google Earth kml files extrahiert. Die meisten Orte habe ich als google earth 'Ordner' gleich hier unten angehängt (evtl. nicht auf dem neuesten Stand) - ich denke ihr wisst wie man einen Ordner als 'Tour' abspielt ? Sie sind annähernd so angeordnet daß sich eine netter Tagesausflug mit dem Fahrrad egribt.