Hi Tom,
Mal ganz ehrlich, es ist wohl nicht möglich die Wurzeln eines jungen Mammutbaumes in einen Topf zu bekommenLeider weiss das die Mehrheit der Hobby-Anzüchter anscheinend nicht. Vielleicht sollten die "alten Hasen" oder sogar explizit der Verein, da irgendwie mal gezielt Aufklärung anbieten. Und dann möchte der Kunde konkrete Anweisungen, welche Töpfe, welche Größen ... daher mein Versuch, einfach mal Zahlen zu nennen, und eine Diskussion zu starten, an deren Ende eben genau das steht: Eine konkrete Empfehlung.
Will man Wurzelsalat wirklich verhindern, hilft sowieso nur ein Ausspülen des Erdmaterials.Das habe ich in der Tat schon mal gemacht (diese 3 BM waren nicht von mir angezogen worden) und habe daher eine recht gute Vorstellung davon, wie stark und verdreht Wurzeln am Ende des 2. Jahres schon sein können. Inklusive Fotos. Es ist ziemlich schwierig, so einen Spaghettikloß irgendwie "geradezubiegen". Allenfalls kann man ein paar Wurzeln richten und den Rest abhacken. Ich habe diese BM dann nicht sofort ausgepflanzt, sondern noch 1 Jahr weiter vor Ort betreut, damit sie sich erstnal erholen können. Sie wachsen seit ein paar Jahren in meinem Grove und sehen gut aus.
Wichtig ist eigentlich nur, dass die Wurzeln noch dünn genug dafür sind, was in der Regel wohl die ersten paar Jahre noch der Fall ist. Im dritten Jahr ist es schon zu spät.
Ich glaube noch immer, dass man mit übermässiger Wässerung das Wurzelwachstum deutlich einschränken kann. Natürlich, wenn das Wasser unten steht. Das habe ich ganz klar bewiesen, meine BM wurden alle in Mörtelkübeln in 'Sumpfbecken' angezogen, bei 20 cm Wurzelraum oberhalb des maximalen Wasserstandes. Inzwischen gehe ich dazu über, sie im 2. Jahr etwas heraufzusetzen (ausstechen, Erde darunter, wieder rein) so daß sie dann 25 cm belüfteten Wurzelraum haben. Unter diesen Bedingungen gehen die Wurzeln eher in die Breite, und die BM wachsen insgesamt mit reduzierter Geschwindigkeit, lassen sich dann aber ohne Wurzelverdrehungen auspflanzen.
Airpots sind besser, aber aufwändiger zu pflegen.
Allerdings soll jungen BM ja ein eher trockener Boden lieber sein, oder doch nicht? Belüftet - nicht trocken ! Sie mögen meine Wassergrenze nicht, aber ich habe das System erfunden weil es extrem pflegeextensiv ist, nicht um möglichst große Sämlinge zu erzeugen. Bei mir ist ohne Gießen noch nie ein Sämling vertrocknet
Auch klar, so früh wie möglich pflanzen. Als Zeitpunkt kann man wohl sagen, wenn der Baum entsprechende Zuwächse zeigt. Das kann bei einem "Top"-Sämling nach einem Jahr der Fall sein, bei einem Anderen erst nach 5 Jahren.
Das Problem ist, je früher, desto mehr Pflege braucht der Sämling dann am Standort. Pflanzt man einen 50cm hohen BM aus, kommt er meist gegen das herkömmliche Unkraut an und wächst auch relativ rasch aus allen anderen Gefahrenzonen heraus (Hasen, Rehe, Wühlmäuse...). Ein 20 cm Sämling hingegen braucht länger, um sich gegen Konkurrenz durchzusetzen, und jede Brennessel oder jeder Sauerampfer wirft ihn um Jahre zurück. Ferner, ist der 20 cm Sämling sehr viel mehr gefährdet durch Vertrocknen oder Erfrieren bei Frostwind.
Es ist also ein Optimierungsproblem. Die Pflanze soll so groß wie möglich sein, aber die Wurzel soll nicht verdrehen: Dann bleibt m.E. nur, etwa in großen Airpots, eine breite, statt eine schmale, tiefe aber verdrehte, Wurzel zu erzeugen, und im 2. oder 3. Jahr in den Gartenboden zu verschulen.