Aber wie würde ich vorgehen wenn ich es trotzdem versuchen wollte.
Auf keinen Fall flächig verstreuen, das ist absolut hoffnungslos. Dementsprechend wird man auch niemals einen geschlossenen Bestand erzielen, sondern nur unregelmässig verteilte, vereinzelte Bäume haben.
Dazu muss man auf der Fläche gezielt Stellen suchen, an denen Keimlinge und Sämlinge in den nächsten 5 jahren überhaupt eine Chance haben:
* Möglichst heiss und tiefgrübdig verbrannt damit die Keimwurzel sehr rasch aus der Vertrocknungszone kommt (in D wohl meistens um die 10-20 cm tief, von da ab braucht es dann nochmal 20 cm lockeren Boden. insgesamt also mindestens 30 cm)
* Möglichst weit weg von überlebender Vegetation. Verbrannte Gebüsche tendieren übrigens dazu neu auszutreiben.
* Eher in kleinen Senken wo sich Wasser sammelt. Sogar in Fahrrinnen von Waldmaschinen wäre es möglich.
* Vorteilhaft ist auch direkt an 'Snags' oder Baumstümpfen oder Stammstücken die gegen Süden dann ein bißchen Schatten bieten, und generell in der Tiefe Feuchte speichern.
* Dann würde ich dort den Boden tief auflockern / aufgraben und pro Stelle so um die 50 Samen einsäen. Bei guter Keimrate auch weniger.
* Wenn irgend möglich noch extra eine Beschattung herrichten: Vor Ort gefundene (abgebrochene/abgebnrannte) Baumkronen, oder Stammstücke, oder vielleicht sogar extra was mitbringen.
Bergmammutbaumkeim linge lieben die Sonne, also mit dem Schatten auch nicht übertreiben. Ideal ist etwas, das nach nach dem ersten Sommer zerfällt oder wegfliegt ....
Eine Baumkrone drauflegen hat auch den Vorteil daß Reh und Hase nicht sofort drankommen.
* Die Stellen markieren. Man möchte ja später mal sehen was draus geworden ist - und daraus lernen.
Von dieser Methode ausgehend, kann man dann schrittweise auch immer mehr Aufwand betreiben:
* Zusammen mit den Samen etwas Dünger ausbringen.
* Die Stelle tief ausheben und die Erde mit einem lockeren Granualt anreichern.
* Die Einsaat tüchtig angiessen. (aber nicht auf den Punkt total verschlammen, sondern eher drumherum)
* Eine Art Regenfang installieren (im einfachsten Fall ein Stück Plastikplane)
* Ein beschattendes Stück Pappe oder Platiknetz anbringen
* Einen Maus- und einen Wildschutz anbringen
usw.
Natürlich kann man auch auf all das pfeifen und vollmechainsiert erstmal mit einer Baumfräse oder Mulchmaschine durchgehen und das ganze wie eine Baumschule betreiben.
Aber ich schätze mal das war nicht die Frage hier.
(Wobei dort Koniferen wohl niemals einfach so eingesät werden, sondern alles wird in Gewächshäusern vorgezogen.)
Noch etwas ist sehr wichtig:
Abschätzen wann und genau wo wieder Maschinen die Fläche befahren.
Ich habe mal ein paar wunderbare Weisstannen einem befreundeten Nachbarn in seinen Fichtenwald gepflanzt, an idealen Stellen, mit Natur-Wildschutz (kein Draht) und jahrelang gepflegt. Die Bäumchen sahen dann natürlich wie Naturverjüngung aus und als eine Erntemannschaft im Winter den Nachbarwald kahlschlug, wurden bis auf einen alle Tännchen mit den schweren Maschinen einfach zu Brei gefahren. Ich habe die Reste nicht mal mehr ausfindig machen können.
Klar, wussten die nicht. Und die dünnen Metallsteckpfähle ohne Farbmarkierung haben die gar nicht gesehen.
Man erwartet sowas in Plantagen-NRW auch einfach nicht (im Schwarzwald oder Bayrischen Wald wäre es vielleicht anders gewesen) und eine Weisstanne erkennt hier sowieso keiner.