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Wachstumsdaten KM in NRW

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Holger:
Hallo jetzt kommen die Charts:

1. Höhenwachstum bis 140 Jahre. Das Diagramm zeigt, dass die am besten wachsenden in NRW bisher gut im Plan liegen. Spannend wie es weitergehen wird....

2. Höhenwachstum bis 2500 Jahre. Es gibt da eine Lücke im Bereich der 200-400 Jahre alten. Ab 500 Jahre ist es vorbei mit der wachsenden Höhe bei etwa 110 m, es scheint sogar mit der Zeit etwas bergab zu gehen. Es heißt ja auch, dass die maximale Baumhöhe wegen der Kapillarkräfte nicht über 130 m gehen kann.

3. Dickenwachstum DBH. Auch hier bis 2500 Jahre. Die jährliche radiale Zunahme bis 140 Jahre liegt zwischen 5 und >10 mm inklusive Borke. Später, so ab 500 Jahre, beträgt die radiale Zunahme nur noch etwa 0,3 bis 0,6 mm. Die Angaben sind nicht so genau zu nehmen, aber das Dickenwachstum der Bäume geht deutlich zurück, wenn keine Höhe mehr dazugewonnen wird.

Gruß, Holger

Tuff:
Hatten wir den schon ?

 http://mbreg.de/forum/index.php/topic,789.msg29924.html#msg29924

Man müsste mal rauskriegen was aus dem geworden ist.

Holger:
Auf unserer Webseite wurde jetzt der von lebenden Küstenmammutbäumen fixierte Kohlenstoff (ohne Nadel- und Astabwurf aber inkl. Wurzelwerk) pro Baum und nach Alter veröffentlicht. Die Daten wurden aus verschiedensten Quellen zusammengezogen und geben das durchschnittliche Wachstum bis 140 Jahre wieder, so wie es am natürlichen Standort in Kalifornien zu finden ist. Es sind Schätz- und Durchschnittswerte. Die in NRW am besten wachsenden KM konnten mit dem Durchschnitt bisher mithalten.

Tuff:
30 Tonnen Kohlenstoff, das ist schon mal eine Hausnummer !  ::)

Um nochmal an die Höhendiskussion oben anzuknüpfen. Nehmen wir mal an, ein KM wird in 150 Jahren durchschnittlich auf jeden Fall 50m, bei (in D) optimalem Standort vielleicht auch öfters mal über 60 m hoch. Nicht viel mehr, weil die Spitze regelmässig abbricht oder auch mal vertrocknet. Vielleicht geht ausnahmsweise auch noch mehr, aber Ausnahmen müssen wir außen vor lassen. Vor allem wäre es derzeit noch rein spekulativ.

Der Durchmesserzuswachs bleibt davon unberührt ! und darauf kommt es an:

Auch mit einer schlanken sich nach oben verjüngenden Krone, befindet sich die grösste Masse dennoch immer in den unteren 2/3 des Stammes, einschliesslich sehr mächtiger Äste die rein mechanisch auch nur an einem gewissen Durchmesser 'befestigt' sein können.

Es bildet sich dann oben an einem sehr massiven Stamm, nach und nach, sehr wahrscheinlich so ein Gewurschtel aus zwieseligen Aufwärts-Stämmlingen, wie man es von Altbäumen in Kalifornien kennt.

Bei relativ freistehenden Bäumen ergeben sich vielleicht auch Bilder wie bei alten BM (zb. Grizzly Giant, Lincoln, General Grant, eigentlich fast alle) - also massive Stämme mit riesigem 'Pinsel' obendrauf.

Daher, würde ich sagen, macht das Fehlen einer obersten Krone in D, im Vergleich zu den Höhen der Wäldern an der Amerikanischen Westküste, innerhalb dieser kurzen Zeit (150 Jahre) bezüglich der Kohlenstoffbindung nicht sehr viel aus. Im Alter 500 würde das schon anders aussehen. Aber wer kennt das Klima oder die Bedingungen in 500 Jahren ?? Es macht Sinn, maximal 150 Jahre zu projizieren.

Es wäre aber vielleicht hilfreich, aus reiner Vorsicht, mal mit einem solchen vollholzigen Stamm begrenzter Höhe (50 oder 60 m) zu kalkulieren, statt die kompletten Höhen aus dem Originalhabitat zu vergleichen ? Also quasi die Stämme in Kalifornien mathematisch auf dieser Höhe zu 'kappen'.

Holger:
Hallo Tuff, man könnte es mal so rechnen: nach 500 Jahren hätte bei gutem Wachstum der KM eine Höhe von 110 m und einen Basis-Radius von 1,75 m (DBH = 3,50 m) ohne Störungen. Radius in 60 m Höhe = 0,80 m.

Bei fortwährendem Absterben oder Abbrechen wäre aber jetzt die Krone so gewachsen, dass sie nur in 60 m Höhe dasteht, ebenso ist der Stamm mit 60 m nicht höher. Der Stamm wäre am oberen Ende aber nicht spitz auslaufend, sondern stumpf breit, wie es dem Dickenwachstum von dem großen Baum entspräche, d.h. der obere Radius wäre bei ca. 0,80 m, s.o. So können wir den Stamm als Kegelstrumpf ansehen mit einem Volumen von 320 m3. Wurzeln und Äste und Nadeln kommen dazu (+ 25 %), macht 400 m3 insgesamt. Trockenmasse wäre dann bei etwa 180 t entsprechend einem gebundenem Kohlenstoffgehalt von 90 t, entsprechend einer insgesamt aufgenommenen Menge an Kohlendioxid von 330 t pro Baum. Nicht berechnet sind Nadel- und Astfall, weil diese langfristig verrotten. Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass der Baum mehr Substanz verliert als einer der nicht vom Frost und Wind belästigt wird. Das könnte das Wachstum insgesamt beschränken. Es sind also obere, bestmögliche Werte.

Wir haben aber gesehen, dass die 60 Jährigen KM in NRW mit der Durchschnittskurve aus Kalifornien mithalten können. Ich habe im Forum ein paarmal gelesen, dass die Bäume hier gerne zwieseln. Das mag zwar die Höhe beeinträchtigen, sollte aber keinen Einfluss auf das Volumenwachstum haben - hoffe ich jedenfalls.

Gruß,

Holger

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