Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Mammutbaumaktivisten
Klimaschutz mit Küstenmammutbaum
Tom E:
Schönen Abend / guten Morgen, 8)
also ich stelle nicht in Frage, dass ein Anbau in den wärmeren Gebieten weniger Risiko bedeutet. Werde ich nie und habe ich nie, allerdings finde ich grenzwertige Standorte interessanter als welche mit besseren Aussichten. Die tieferen Temperaturen wünsche ich mir für mich selbst, bei euch darf es gern wärmer sein. Zumindest bei windstillen klaren Nächten erwarte ich bei -20°C bei mir im Garten nicht mehr als maximal Nadelschäden, weshalb ich das recht entspannt sehe. Nach einer erneuten -20°C-Probe dürfen es dann auch gern -25°C sein, irgendwann müssen schließlich auch Knospen erfrieren. Schön wäre, wenn solche Ereignisse öfter vorkämen, damit man im besten Fall noch weitere Parameter in die Beurteilung einfließen lassen kann. Tja, Wunschdenken. Ich finde es jedenfalls schön zu wissen, was man seinem Bäumchen zumuten kann und wo seine Grenzen liegen - im besten Fall ohne große Schäden, ganz sachte heranführen. :-)
Diese Information aus Wikipedia stimmte unter den Bedingungen bei mir im Garten auf jeden Fall absolut gar nicht. Bis -15°C passiert wenig und selbst bei -20°C ist noch keine Knospe erfroren, selbst (manche) Nadeln haben -20°C überlebt. Von daher halte ich wenig von Verallgemeinerungen, jeder der möchte soll seine eigenen Erfahrungen sammeln. Wer dazu noch etwas komisch ist, stellt nur für ein Bäumchen eine Wetterstation in den Garten.
--- Zitat ---Die Frostresistenz wird für erwachsene Bäume mit −10 °C für die Blätter, −15 °C für die Knospen und −20 °C für die Zweige angegeben.
--- Ende Zitat ---
Euren KM viel Glück und vielleicht nicht ganz so schlimmes Wetter die nächste Woche.
Hinsichtlich Klimaschutz... vielleicht habe ich nicht genug Wunschdenken abbekommen, aber wer ernsthaft denkt, dass ein paar wenige KM auf öffentlichen Flächen das Klima beeinflussen könnten, der lebt für mich an der Realität vorbei. Trotzdem spricht für mich wenig dagegen, immerhin ist es eine richtig tolle Baumart und das Mikroklima kann sich durchaus bessern. Ansonsten mehr Symbolik als wirklicher Nutzen und ob der ein oder andere Standort langfristig ausfällt spielt daher nicht die große Rolle. Selbst auf öffentlichen Flächen kann man (besonders im Siedlungsraum) nicht wirklich davon ausgehen, dass die Bäume ihr Maximalalter erreichen. Schön wäre, wenn sie danach verbaut und nicht verheizt werden könnten. In dieser Hinsicht eignet sich der KM wohl auch eher als der BM - sofern er anständig wächst.
Gruß
Tom
Holger:
@Tom und für die Klimazonen:
Ein paar Bäumchen können das Klima nicht ändern - richtig, aber keinen Baum zu pflanzen ändert erst recht nichts. Ich werbe mit der Webseite auch für das Baumpflanzen allgemein. Es steht jedem frei, der die Möglichkeit hat, Bäume zu pflanzen, das Thema aufzunehmen. Es gibt auf der ganzen Welt Baumpflanz-Aktivitäten - die Summe macht's. Auch ein Ozean ist aus einzelnen Tropfen entstanden. Ich halte jedenfalls die Mammutbäume für die besten Kohlenstoffspeicher. Die Gemeinden, die ich bisher angesprochen hatte, waren von der Idee begeistert, aber jetzt müssen erst einmal die Klone her...ich hatte nicht mit so einer Nachfrage gerechnet.
Was die Klimazonen angeht, im botanischen Garten in Jena steht ein schon ganz ordentlicher KM, bestimmt schon 15 Jahre; die wissen es da nicht mehr, wo er herkommt, nur dass er zuvor ein paar Jahre im Gewächshaus gestanden hat. Ich glaube ich habe noch ein Foto.
Es wird eigentlichein Karte gebraucht, die die jemals tiefste gemessene Temperatur anzeigt. So etwas müsste es doch irgendwo geben. Das könnte ja auch interessant sein.
Viele Grüße und ich freue mich über diese Diskussion!
Holger
Tom E:
Hallo Holger,
absolut richtig und es spricht auch nichts dagegen. Es wäre schon viel gewonnen, wenn ein gewisses Umdenken pro Baum stattfinden würde. Wie dir ja auch schon aufgefallen ist, spielt ein Baum bei vielen in der heutigen Zeit eher eine untergeordnete Rolle. Mich würde es auch freuen, wenn in unseren Wäldern eine gewisse Anzahl von "Fixbäumen" bestehen bleiben dürften, gerne auch Mammutbäume - besonders große Bäume machen in einem Wald für mich den Unterschied, egal ob es eine große Lärche, Fichte oder Buche ist. Auf jedem Hektar dürfte gern mindestens ein Baum für die Ewigkeit stehen.
Müssen es denn Klone sein? Ich denke, es gibt einige brauchbare Herkünfte und man muss sich nicht auf den "Superbaum" konzentrieren, den es ohnehin nicht gibt. Ich sehe die Martin-Selektion nicht als Überbaum. Klar brauchbar, aber nichts was wirklich Grenzen überschreitet - einfach ein ganz guter Küstenmammutbaum.
Jena ist gar nicht so kalt, die Stadt gibt dann wohl das übrige dazu, damit es ein relativ milder Standort wird. Besonders die letzten 15 Jahre waren wohl keine wirkliche Herausforderung für einen Küstenmammutbaum. Einzig Februar 2012 könnte einmalig für etwa -20°C gesorgt haben.
Zwecks der Extreme, ob man sich daran wirklich orientieren kann? Für Garching (bei München) gibt es Werte bis 1962, wobei das absolute Minimum in der Zeit (1962) -27°C waren. Laut Dennis gab es das bei ihm auch schon. Wobei ich nicht weiß, wie verlässlich privat gemessen wird und in welcher Höhe. Tiefstwerte in München -20,2°C 1985, auch kein Problem für KM. Die Ängstlichkeit bezüglich der Pflanzung eines solchen "Exoten" bestimmt die Verbreitung vermutlich mehr als die tatsächlichen klimatischen Probleme. Selbst in unmöglichen Gebieten ist es an einem passenden Standort wohl möglich für KM zu wachsen, über die langfristig erreichbaren Abmessungen dieser Bäume kann man allerdings kaum etwas sagen. Womöglich werden sie langfristig enorm vom Klima ausgebremst, oder auch nicht... wer weiß. Auf Kachelmannwetter kann man auch relativ alte Werte der Wetterstationen ansehen, damit komme ich als Beispiel bei Denniz in der Region aber nicht einmal auf -20°C im Februar 2012, von wann vermutlich die -27°C stammen. Für die Region um Kaldenkirchen waren es nur -13°C im Februar 2012. Hier mal ein paar Werte rund um München vom kalten Januar 1985, während es in der Stadt nur -20°C hatte. Lt. diverser Privatpersonen hatte es hier in der Region zum Teil weniger als -30°C, das ist vermutlich ein Todesurteil für einen Km. Ansonsten bin ich mit diversen Angaben vorsichtig.
Ich habe aktuell mal wieder ein paar kleine KM (keine besondere Herkunft) rumstehen, völlig ungeschützt der Sonne ausgesetzt. Es gibt schon gewisse Unterschiede bei der Verfärbung, welche mir aber ziemlich egal ist, solange es wieder grün wird im Frühjahr. Zum Vergleich die Nadeln von Costa, ebenfalls an der Sonnenseite. Temperaturen aber lediglich -11°C, also einmal gut gelacht. ;) Für die nächste Woche sagt er jetzt doch -12°C, vielleicht klappt es doch noch mit einer schönen kalten Nacht... aber an die -20°C glaube ich eher nicht. :(
Gruß
Tom
Holger:
@ Tom E: die Tieftstemperaturen sind schon ganz gut, die die KMs wohl überlebt haben. Das beruhigt mich irgendwie. Danke für die Info. Ich glaube auch, dass Pflanzen sich an einen Standort anpassen können, wenn die Bedingungen nicht zu harsch sind. Ich hatte mal 6 Sämlinge von Trachycarpus geschenkt bekommen. Die hatte ich im 2. Winter vergessen reinzuholen. Da waren die kleinen Pflänzchen erst ganz nass, später mit Topf durchgefroren und auch noch die Wurzeln von Naktschnecken zerfressen. Dann wurden sie schwarz. Die Töpfe habe ich dann so hinter den Kompost gestellt und später trieben sie doch komplett wieder aus. Die "Herzen" waren wohl nicht verfault. Heute stehen sie seit Jahren frei ohne Winterschutz bei uns im Garten und gedeihen prächtig.
Vielleicht wird es mal ein Gesetz geben, in dem das Fällen von Bäumen extra erlaubt werden muss und sonst ist es grundsätzlich nicht erlaubt.
Gruß, Holger
Tom E:
Da wünsche ich deinen Hanfpalmen viel Glück die nächste Woche, wobei ich ehrlch gesagt keine Ahnung habe ab wann es für die gefährlich wird. ;) Scheinbar sind sie zumindest recht regenerationfreudig. ;D
Gesetze führen oft zu Maßnahmen um es zu umgehen, welche es noch schlechter machen. Eigenes Handeln, keine Vorschriften... fände ich schöner.
Ist die Natürverjüngung auf der Farm inzwischen tatsächlich schon bis zu 6m hoch? Schöne Sache. :)
Du vermutest praktisch weicheres Holz bei der Naturverjüngung? Hinsichtlich Durchmesser und Aststellung gibt es wohl keine wirklichen Unterschiede? Bernt hat hinsichtlich des Schneedruckproblems einiges geschrieben, auch wegen der Holzdichten. Auszuschließen wäre dieser Umstand wohl wirklich nicht und seine Nachzucht von Gleisweiler hatte wohl auch Probleme. Womöglich ist die Holzstrucktur von einem Steckholz bereits eine andere, weshalb sich dieser stabilere Zustand beibehält. Mich hat ebenfalls schon gewundert, dass der super dünne Martin-Steckling den ich von dir vor einigen Jahren bekommen habe so standfest ist. Hier nochmal das Bild vom letzten Monat, wirklich unglaublich dünn dieses Ding. Die ultimative Schneeauflage hatte ich die letzten Jahre leider nie, also kein besonders extremes Nassschneeereignis, allerdings hatte ich mit meinem Bäumchen nach dem ersten Jahr keine Probleme mehr - minimale Schräglagen der obereren Stammpartien, aber nichts was Probleme verursacht hätte. Berni und Steffen hätten mehr Vergleichsbäume, vielleicht melden sie sich noch.
Gruß
Tom
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