Tom, schön daß Du die Zeit hattest, deine BM mal beitragstechnisch zu 'organisieren'.
Zu Nr. 1 ...
Ich habe zu Beginn meiner allerersten Anzuchtversuche parallel eine Baumschul-Marge aus 12 Setzlingen gekauft - falls es mit der Anzucht nicht klappen würde. Das sind die derzeit ca. 10 m hohen der 1. Generation. Jedenfalls, gab es einen der von Anfang an immer schlecht aussah mit deutlichen Winter/Frühlingsschäden. Den habe ich nicht in den Grove gepflanzt, sondern zur Beobachtung an eine geschützte Stelle mit sehr gutem Boden im Garten. Es blieb aber für die nächsten 5 Jahre beim schlechten Aussehen, daher ist er inzwischen Kleinholz.
Ein weiterer sah ebenfalls relativ schlecht aus, was später nochs chlimmer wurde. Er wuchs im Grove bis zu einer Höhe von 8m heran, dann habe ich entschieden daß mein kleiner Selektions-Genpool keinen solchen Baum enthalten darf. Dieser Baum ergab einen schönen Eckpfahl für das neue Tor ...
Was ich damit sagen will: Es gibt bei den BM innerhalb derselben Herkunft eine gewisse Variabilität, und immer Exemplare die zufällig genetisch nicht so gut an unser Klima angepasst sind, Man muss sich überlegen, ob man das hinnehmen will (weil sie nie aufhören werden, schlecht auszusehen) oder ob man nicht besser einen neuen pflanzt.
Zu Nr. 3 ...
Ich hatte auch 2 BM die von Mäusen vernichtet wurden. Einer (20 cm) komplett aufgefressen, ein anderer (50cm hoch) komplett die Rinde abgeringelt. Diagnose ist sicher, kein anderes Tier hatte Zugang, und die Spuren waren auch sehr klar und eindeutig. In der Folge habe ich den Mauskragen erfunden und seitdem nie wieder dieses Problem gehabt. Es handelt sich um einen Plastiktopf mit ca. 50 cm Durchmesser (zB. kleiner Mörtelkübel) aus dem der Boden ausgeschnitten wird. Dann zur Pflanzung 7- 10cm tief eingegraben. Diese Töpfe sind oft etwas konisch und es hat sich gezeigt, daß sie schwer herauszuziehen sind wenn man sie "richtig" herum eingräbt. Dabei hebt man dann das Innere samt Baum mit heraus. Daher grabe ich sie jetzt "verkehrt" herum ein, so daß sie nach oben verjüngen.
Zu Nr. 4 ....
Möglicherweise ist das gute Wachstum eine direkte Folge deiner "Wurzelbehandlung". Leider ist es den meisten BM-Liebhabern zuviel Umstand oder Mühe. Ich werde nie verstehen, wieso eine halbe Stunde mehr zuviel sein soll bei einem Baum, den man für den Rest seines Lebens anschauen will und der über 2000 Jahre alt werden kann ...
Zu Nr. 5 ....
Das Problem mit Pferden und Eseln ist, daß sie selbst ausgewachsenen Bäumen noch die Rinde anknabbern und abziehen. Belegt ist dies allerdings nur für Laubgehölze. Die BM-Borke ist zudem besonders unappetitlich. Aber wer will es drauf ankommen lassen ? Daher musst Du damit rechnen, diesen Baum noch 20 Jahre lang vor diesem Verbiß zu schützen. Den geringsten Aufwand dürfte es machen, wenn Du eines Tages, nach Aufasten auf 2m Höhe, einfach ein Drahtgeflecht drumherum legst. Man könnte dazu innen ein paar Stöcke an den Stamm legen, so daß es nicht zu schnell zu eng wird. Aber natürlich muss man sich alle paar Jahre drum kümmern.
Alternativ eine Umzäunung in weitem Abstand, die dann so dauerhaft sein sollte, daß man sich 20 Jahre lang nicht kümmern muss. Ich empfehle 180cm breite (hohe) Baustahlmatten, zum Ring mit ca. 3m Durchmesser gebogen -- bei diesen braucht man nämlich keine Pfähle, sie stehen von selber.
Wie wäre es wenn Du für Deine "Nummern" Namen finden würdest, die einen Hinweis auf den Standort geben ? Sonst ist es für Außenstehende immer etwas schwierig sich zurechtzufinden.
Also zB. könnte der Eselsbaum "Asinus" heißen (oder "Lignum casa"?) und Nr. 1 vielleicht "Kleiner Onkel"
Ich benenne meine übrigens - wenn mir nix besseres einfällt- nach dem auffäligsten Drumherum, also zB. Nachbarbäume. So gibt es einen "Epilobium", einen "Vaccinium" oder auch einen "Ilex Avium" ...