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Waldbau und Pflanzungen bei Dürre und Klimawandel - was tun

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heiquo:
Der Käfer ist schon da!!

Selbst in Ecken, wo nur ein 40x20m Fichtenwäldchen ist und sonst weit und breit nicht viel Fichte. Bei uns 200m vom Haus entfernt steht so ein Fichtenwäldchen auf der Südseite (was da eigentlich nicht hingehört, wg Trockenrasen und so). Alter ca. 35 Jahre. Trocken war die Ecke schon immer, da viel Kalkstein im Untergrund. War vorhin da, unten liegt alles voll mit Nadeln. 80% sind dies Jahr abgestorben und ich erkenne Spuren (Spechtschäden bzw. Rindenabwurf, der Buchdruck, Harzflecken) vom Borkenkäfer und seinen Genossen.

Fazit: Das Jahr 2018 wird einiges verändern....

Tuff:
Heiko,

Mit 35 Jahren kann man das Holz ja schon ernten.

Wobei, ein absterbender nicht standortgerechter Baumbestand ist ökologisch gesehen ja sogar ein Fortschritt, ein wertvolles Biotop nicht nur für Spechte, sondern auch für alle anderen Höhlenbrüter (vor allem Meisenarten, Kleber, Eulen) und für alle Insekten die von anhängigen Pilzflora (der Totholzzersetzer) leben.

Als Naturschützer sollte man wenigstens anteilig etwas Totholz stehenlassen. Ohne aktives Management würden sich dann auf Fichten-Rohhumus erstmal zB. Heidelbeere und andere niedrige Straucharten, und Pionierarten wie Vogelbeere, Birke, Salweide ansiedeln. Ginstersamen überdauern in der Samenbank des Bodens viele Jahrzehnte klang. Dazu kommen etwas später die Baumarten der Umgebung.

Normaler wäre bei uns aber natürlich eine Neubepflanzung, also selbst wenn man die toten Stämme stehenlässt: Auf trockenen Standorten zB. aus Traubeneichen, Esskastanien, Kiefern, Lärchen, vermutlich bevorzugt wird dann auch die Douglasie. Es ist für eine forstliche Unterpflanzung dann auch günstig wenn darüber so ein lockerer 'Totholz-Schirm' steht (auch wenn das hier wie Zynismus klingt); zB. für Beschattung und Windschutz. Wahrscheinlich sind die Stämme auch ein Nebelfänger (Interzeption) und verbessern daher die Wasseraufnahme des Bodens. Vorausgesetzt es gibt in Zukunft noch Nebel ...

Das Problem ist auf unerwartet trockenfallenden Standorten eigentlich weniger der wirtschaftliche Schaden, sondern daß man nicht damit gerechnet hat und jetzt davon überrascht wird. Sonst hätte man sich schon im Voraus dran gewöhnt so einen Bestand u.U. rasch abernten zu müssen, bzw. auch gleich andere Baumarten gepflanzt.

Damit muss man als Waldbesitzer eigentlich aber sowieso immer rechnen, wegen der unkalkulierbaren Stürme.

Bernhard:

--- Zitat von: Tuff am 20-September-2018, 00:24 ---Berni,

Wie alt / groß waren die UM von denen Du sprichst ? Noch sehr jung oder ?

Das ist beeindruckend .... kannst Du mal ein paar Fotos machen ? Für das globale Archiv, muss nicht unbedingt hier hochladen.

--- Ende Zitat ---

Moin Micha, die Fotos sind leider nicht hochauflösend gemacht. :-[

Bernhard:
Der Meta war vor 3 Wochen noch komplett entlaubt. Der Katsura treibt schon seit 4 Wochen neu aus.
Entschuldigt die schlechte Bildqualität und bescheidene Fotografierkunst.

Gruß,
Berni

Tuff:
Metas sind echt eigenartige Bäume ... sie treiben im Herbst sowieso nochmal neue (dimorphe) Triebe, das ist mir schon häufiger aufgefallen. So richtig erklären konnte ich mir das nie.

Beim KM kann ich mir eine flexible Reaktion (Neuaustrieb) auf Katastrophen auch gut vorstellen. Aber KM ist ja anscheinend auch durch eine (begrenzte) Dürre schwer in die Knie zu zwingen. Da fehlen mir aus dem Gedächtnis erstmal die Beispiele.

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