Grüße Euch! Hier kommt wieder einmal eine meiner (zuletzt seltenen) Erzählungen. Ich hoffe, euch gefällt, was da nun kommt:
Harald ist Geschäftsmann, darin ist er sicherlich gut. Mit der Flora hat er es nicht so, er genießt die Natur mit seiner Familie so, wie diese eben ist. Ein riesiger, herrlich gepflegter Garten verbindet einige Häuser der Großfamilie. An Mama´s Haus steht unter Anderem ein ganz schön großer Baum. Alle kennen den Baum und auch die Geschichte dazu:
Ein Knabe war geboren worden im Hause Muhr. Die Tante ließ anlässlich dieser Geburt für ihren Neffen einen „Lebensbaum“ pflanzen nahe dem Haus.
Der Bub wuchs heran, wurde zum Mann, gründete mit seiner Frau Lia eine Familie, Harald kam zur Welt, das war 1970, Harald hat inzwischen auch schon Familie und Kinder. Der Baum wächst also schon sehr lange Zeit mit der Familie Muhr in Richtung Himmel, wo der Knabe von damals nun schon hingezogen ist. Herr Muhr ist 2006 gestorben. Sein „Kinabaum“ aber lebt weiter für die Familie und als Erinnerung an seinen Besitzer.
Im Garten, wo der Baum zu Hause ist, sind danach viele Veränderungen passiert. Man hat, ob der Schönheit des Baumes die dicht daran stehenden Birken und Blaufichten geopfert, man hat angeschüttet für eine Terrasse, damit kam auch ein Stück des Stammes in den Untergrund. Auch musste der Baum schon manche Beschneidung über sich ergehen lassen, da er ja immer breiter und höher wurde. Demnach kann man heute nicht mehr sagen, was eigentlich seine Gesamthöhe sein hätte können.
Nun, heuer war da eine Party im Garten, ein Besucher meinte zu Harald, das er da ja einen schönen Mammutbaum stehen hätte. Fragezeichen im Kopf – jeder wusste, dass dies ein Kinabaum ist – sonst nix. Harald wurde neugierig, suchte im Netz nach dem Kinabaum ohne Erfolg, dann wurde daraus der Chinabaum, wieder nix. Dann sah er Bilder von Mammutbäumen, verglich, suchte Kontakt und fand meine Webseite (
www.mammutbaum.at) , mit der Bitte um Abklärung.
Als ich das Alter des Baumes erfuhr, konnte ich vor Aufregung meine Füße kaum noch ruhig halten. Die Bezeichnung Chinabaum war für mich klar der Hinweis auf einen Urweltmammut. Und nun haltet euch fest: der Baum wurde Ende 1941, Anfang 1942 gepflanzt. Das ist mal fix und bestätigt. Die Tante war bekannt für ihre guten „Kontakte“, wer ihr allerdings zu dieser Pflanze verholfen hat, konnte ich nicht erfahren. Die Geburt des Herrn Muhr war am 6.Dezember 1941. Das ist das Jahr, als der Urweltmammut in China erst wiederentdeckt wurde. Für mich eine Sensation, dann stand ich vor dem Baum, sah, war sicher – und zweifelte gleichermaßen. War mir ja schon einmal passiert, dass ich den Urweltmammutbaum mit einer Sumpfzypresse verwechselt hatte. Das sollte mir nicht noch mal passieren.
Wir haben hier nun Einen – wenn nicht DEN ältesten Urweltmammutbaum in Europa gefunden. Ich konnte keinen Eintrag finden unter Pflanzjahr 1949.
Die Maße sind auch nicht schlecht. Aufgrund des Mehrfachstammes haben wir da einen Umfang von 5,5 Metern in 20cm Höhe oberhalb des Bodens. Da der Baum eingegraben wurde, nehme ich diesen Punkt mal als Messpunkt. Oberhalb geht er ja noch auseinander, weiß nicht, wie man da messen soll.
Demnach ergäbe sich ein Durchmesser ebenda von 1,75 Metern. Die Höhe habe ich mit 19,5 Metern errechnet.
Eine Astausladung in Ost/Westausrichtung haben wir mit gut 16 Metern gemessen.
Koords: 15,96028 47,89322
Werde mal diese Daten melden, Änderungen und Verbesserungen können gerne gemacht werden von euch Admins, ich bitte sogar darum.
Bei einer Seehöhe von 430 Metern über Null haben die Wurzeln grade mal 1 Meter bis zum Grundwasser.