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Autor Thema: Entwicklung und forstliche Nutzung der Mammutbäume in Neuseeland  (Gelesen 8050 mal)

sequoiaundco

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Bei allen Standortvorteilen in Neuseeland sollten genetische Aspekte nicht vergessen werden:
Dort haben von Anfang an forstindustrielle Großfirmen millionenfach nur selektierte Hochleistungsklone gepflanzt, die natürlich in ihren Wuchsleistungen dem genetisch breiteren Spektrum im Ursprungsgebiet und in anderen Ländern weit überlegen sind.   

chris   

Edit Bakersfield:

Chris antwortet hier auf einen Beitrag von Tuff aus dem Thread "Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten":

http://mbreg.de/forum/index.php?topic=8496.msg100389#msg100389

Die folgenden Beiträge beziehen sich mehr auf den Standort Neuseeland als auf das ursprüngliche Thema. Daher habe ich sie in einen neuen Thread geschoben. Hier sind sie später über die Suchfunktion besser wiederzufinden.
« Letzte Änderung: 29-Dezember-2013, 16:26 von Bakersfield »
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Odysseus

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Re: Entwicklung und forstliche Nutzung der Mammutbäume in Neuseeland
« Antwort #1 am: 29-Dezember-2013, 11:27 »

Zitat
Es wäre spannend, hier auch einmal die Entwicklung eines Giant Sequoia Waldes zu beobachten.
Tuff

Wäre sicher spannend. Könnte mir vorstellen, man hat auch schon versucht, S. giganteum hier zu etablieren.
Könnte mir auch vorstellen, man hatte die Probleme, wie ich sie hatte.

Hab in einem feuchten Tal im Odenwald S. sempervirens: höchste jetzt etwa 11 Meter. Die hatten zweimal einen Wipfelwelkepilz. Haben sie überwunden. Wachsen sonst gut.

Hab dort zweimal S. giganteum versucht: haben sofort einen Pilz eingefangen, sind eingegangen.
Hab in den Vogesen auf 1000 m Höhe in feuchter Lage neben Quelle S. giganteum gepflanzt. Gleichen Pilz bekommen, eingegangen.

Nun muss das keinesfalls bedeuten, dass es in Neuseeland genauso sein wird.
Man sollte es mal ausprobieren.

Grüße
Walter
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sequoiaundco

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Re: Entwicklung und forstliche Nutzung der Mammutbäume in Neuseeland
« Antwort #2 am: 29-Dezember-2013, 12:23 »

Hi Walter,

Zitat
Nun muss das keinesfalls bedeuten, dass es in Neuseeland genauso sein wird.
Man sollte es mal ausprobieren.

Auch Sequoiadendron wird in Neuseeland natürlich längst erfolgreich forstwirtschaftlich (aus-)genutzt. Immer auf Höchstleistungen orientiert. So wurden ab 1977 vom New Zealand Forest Research Institute Untersuchungen über Herkünfte aus Black Mountain, Giant Forest, McKinley, Mountain Meadow, Wheel Meadow, Whitaker, Nelder and North Calaveras durchgeführt und von der Firma Beaumont auf South Island von den besten 50% Samenplantagen angelegt.
Der anerkannte Mammutbaumexperte Prof. Bill Libby aus California hat bei einem Besuch 2007 die Anpflanzungen u.a. in Hanmer, Geraldine, Craigeburn und Rai mit zu den weltweit produktivsten gezählt.

Die Anpflanzungen dort stehen allerdings nicht, wie bei dir, in feuchten Tälern.

chris
 
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Waldläufer

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Re: Entwicklung und forstliche Nutzung der Mammutbäume in Neuseeland
« Antwort #3 am: 29-Dezember-2013, 12:44 »

Hallo Chris,
dieser genetische Einfluß den zu erwähnst, trifft aber nur für die
jüngeren Anpflanzungen zu. Diese wenigen alten Anbauten so
ca. von 1900 wurden aus irgendwelchem Saatgut, vermutlich Herkunft
unbekannt, angelegt. Diese Altbestände sind dann schon mit dem
Heimatvorkommen vergleichbar.

                                   Viele Grüße             Bernt
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Bakersfield

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Re: Entwicklung und forstliche Nutzung der Mammutbäume in Neuseeland
« Antwort #4 am: 29-Dezember-2013, 13:17 »

Hallo zusammen,

Diese Altbestände sind dann schon mit dem Heimatvorkommen vergleichbar.

wenn ich mich an die Bilder von älteren KM-Wäldern erinnere (UK, Portugal, NZL) habe ich eigentlich auch das Gefühl, dass es sich um natürlich durchmischte Bestände handeln müsste. Meist sieht man bei den Stammstärken Unterschiede im Faktor 3-4 auf einem Bild. Die Höhen unterscheiden sich natürlich weniger.

Wahrscheinlich wurden die Plusbäume aus dem ersten Gebiet dann für die zweite Generation vermehrt, oder hat man wieder auf die USA zurückgegriffen, Chris?

Man wird dann ja in etwa vergleichen können, ob das Wachstum bei Whaka-rewa-rewa repräsentativ für NZL ist oder nicht.

Wenn eine dritte Generation folgen sollte, wird der Profit wohl stimmen. Hoffentlich lässt man überall  immer genug Exemplare stehen, damit man sehen kann, ob sie dort bald an der Hundertermarke kratzen können.

Potenzielle Grüße,
Frank



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sequoiaundco

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Re: Entwicklung und forstliche Nutzung der Mammutbäume in Neuseeland
« Antwort #5 am: 29-Dezember-2013, 14:03 »

Hi Frank & Bernt,

die tausende Hektar jüngere Monokultur (< ca. 40 J.) in NZ stammen i. W. aus den Selektionen der kalifornischen Simpson Timber Co. (heute Soper-Wheeler Co.) in der Folge u.a. der Kuser´schen Provenienzvergleiche. Ehemalige Kuser-Kollegen arbeiten dort auch weiterhin als Berater bei den heutigen Neuanpflanzungen.
Die wenigen KM-Altbestände haben natürlich andere Quellen.

chris
« Letzte Änderung: 29-Dezember-2013, 15:04 von sequoiaundco »
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sequoiaundco

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Re: Entwicklung und forstliche Nutzung der Mammutbäume in Neuseeland
« Antwort #6 am: 29-Dezember-2013, 15:01 »

Ergänzend ein Beitrag zur neuseeländischen Forstwirtschaft 2003 und den Widerstand dagegen:

http://www.scoop.co.nz/stories/PO0302/S00074/government-must-stop-us-companys-illegal-planting.htm
Die Redwoods sind natürlich nicht genetisch verändert, sondern nur nach Leistungspotential selektiert und in Zellkulturen vermehrt.

Wie die Auseinandersetzung ausging, weiß ich leider nicht. Gepflanzt wird jedenfalls weiterhin.

chris
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Kiefernspezi

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Re: Entwicklung und forstliche Nutzung der Mammutbäume in Neuseeland
« Antwort #7 am: 29-Dezember-2013, 15:09 »

Wer das Geld hat, hat die Macht.

Bernhard

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Re: Entwicklung und forstliche Nutzung der Mammutbäume in Neuseeland
« Antwort #8 am: 29-Dezember-2013, 15:17 »

Wer das Geld hat, hat die Macht.

Hab kein Geld, macht nichts !
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Tuff

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Hallo, wenn dieser Teil aus dem anderen Thread schon verschoben wurde dann möchte ich auch meine ursprünglichen Links noch anfügen.

(Einfache Kopie aus dem Höhenpotential-Thread:)

Im Redwood-Wald von Whaka-rewa-rewa (Rotorua, NZ) werden die Bäume derzeit > 68m hoch, bei BHD > 200cm, im Alter von rund 110 Jahren. Messung Sillet & van Pelt 2009.
http://register.notabletrees.org.nz/tree/view/1072

Wahrhaftig ein 'jurassic environment' (oder auch die Coast Ranges + Sierra im frühen Tertiär)

http://en.wikipedia.org/wiki/Whakarewarewa
http://en.wikipedia.org/wiki/Bay_of_Plenty_region#Climate

2000 Sonnenstunden und viel Regen...und dampfende alkaline Quellen überall, die Flüsse und auch die Luft müssen gesättigt sein. Siehe dazu die Ausführungen oben zur Bedeutung von Kalium / Natrium für das Pflanzenwachstum. Schwefel ? Als Sulfat zunächst mal ein Grundnährelement (nicht verwechseln mit saurem Regen), und hält Schimmelplze fern.

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Boiling_waterfall_in_Whakarew arewa.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:WhakarewarewaAerial.jpg

The Rotorua Geothermal Field is one of about a dozen large active hydrothermal systems located within the central part of the Taupo Volcanic Zone (TVZ), in a region characterised by catastrophic caldera-forming Quaternary rhyolitic volcanism. The Rotorua Geothermal Field, as defined by surface activity, shallow drillholes, geophysical (electrical resistivity) and geochemical surveys covers an area of 18 - 28 km² and occupies the southern margin of the 25 km diameter Rotorua basin, which was formed from caldera collapse associated with the eruption of the 220,000 year old Mamaku Ignimbrite (Wilson et al., 1995). The area of 18 km² is that on land; 28 km² covers the area on land plus the area within Lake Rotorua.
Quelle: http://www.boprc.govt.nz/media/33403/Report-090115-GNSHydrologyPart3.pdf

Hier müssen sich die Coast Redwoods ähnlich 'wieder zuhause' fühlen wie die Pferde, welche von den Europäischen Siedlern zurück nach Nordamerika gebracht wurden (wo sie vorher ausgestorben waren).

Es wäre spannend, hier auch einmal die Entwicklung eines Giant Sequoia Waldes zu beobachten.
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Odysseus

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Re: Entwicklung und forstliche Nutzung der Mammutbäume in Neuseeland
« Antwort #10 am: 14-Januar-2014, 12:35 »

Zitat
Es wäre spannend, hier auch einmal die Entwicklung eines Giant Sequoia Waldes zu beobachten.

Sag ich auch.
Vor allem wie Sequoiadendron mit der Feuchtigkeit zurechtkommt ...

Grüße

Walter
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Tuff

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Re: Entwicklung und forstliche Nutzung der Mammutbäume in Neuseeland
« Antwort #11 am: 14-Januar-2014, 13:27 »

also ich kenne einen noch jungen BM der sich nahe der warmen und vermutlich leicht chlorierten abluft eines schwimmbades pudelwohl fühlt.
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Odysseus

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Re: Entwicklung und forstliche Nutzung der Mammutbäume in Neuseeland
« Antwort #12 am: 14-Januar-2014, 18:27 »

Zitat
also ich kenne einen noch jungen BM der sich nahe der warmen und vermutlich leicht chlorierten abluft eines schwimmbades pudelwohl fühlt.

Hi Tuff,

meinst du jetzt die Abluft aus der Lüftung eines Hallenbades? - Nehme das mal an.

Das ist aber nicht zu vergleichen mit Regionen permanent hoher Luftfeuchtigkeit. In den amerikanischen Ostküstenstaaten sollen ja BM nicht gut funktionieren (Es gibt auch kaum welche.), weil die Sommer zu schwül sind. Den höchsten Ostküstenmammut in Blithewold habe ich selbst gesehen. Ist so was über 20 m, sieht aber ganz gut aus.

Grüße

Walter
« Letzte Änderung: 14-Januar-2014, 18:29 von Odysseus »
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Tuff

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Re: Entwicklung und forstliche Nutzung der Mammutbäume in Neuseeland
« Antwort #13 am: 14-Januar-2014, 21:23 »

ah, walter, ich dachte du zielst auf pilzbefall ab. in dieser hinsicht wäre eine ganz leicht schweflige luft sogar förderlich. ich meine damit kein dampfbad ... sogar nur feine spuren in der luft machen oft schon einen großen unterschied. das kommt aber wiederum aufs klima an. viele effekte sind denkbar natürlich auch schädliche. etwa säurebildung am blatt oder im boden. (todo: chemie hydrogensulphid.) man müsste die vegetation an aktiven vulkanen mit den gleichen pflanzen woanders vergleichen.

ich meinte auch nicht, bm direkt an eine heisse quelle pflanzen. das abluftrohr vom schwimmbad war zwar nur ein dutzend meter entfernt, aber es war kein dampf. es roch aber deutlich nach chlor, in der nähe.

an permanent hohe luftfeuchte ist der bm sicher nicht angepasst und ein km, würde ich nach den erkenntnissen aus der 'höhenpotential' diskussion sagen, auch nicht.

Und bingo, was haben wir denn da:
http://www.niwa.co.nz/education-and-training/schools/resources/climate
alles was man sich nur wünschen kann.

Etwa für rotorua monatliche 'humidity' werte zwischen 77 und 87 %. das scheint doch eher hoch.

Und was die Sonne angeht...

Sunshine hours are relatively high in areas that are sheltered from the west and most of New Zealand would have at least 2000 hours annually. The midday summer solar radiation index (UVI) is often very high in most places and can be extreme in northern New Zealand and in mountainous areas. Autumn and spring UVI values can be high in most areas.
http://www.niwa.co.nz/education-and-training/schools/resources/climate/overview

Siehe auch http://en.wikipedia.org/wiki/Rotorua#Climate
« Letzte Änderung: 14-Januar-2014, 23:59 von Tuff »
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