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[sequoiaundco]

Liebe Nordlichter,

was wäre es schön, endlich mal den Mutterbaum der "Kalten Sophie" kennenzulernen!

Hat jemand Lust und Zeit, mal die Baumschule Uwe Horstmann in Schneverdingen zu besuchen und den verbliebenen letzten KM-Mutterbaum dort für´s Register aufzunehmen und zu beschreiben?

mit gespanntem Gruß  chris (sequoiaundco)

[derTim]

Hallo Chris,
ich fahre ca. 1-2 mal im Jahr nach Bisbingen in die Skihalle.
Das ist ja fast um die Ecke.
Ausserdem hat ein Kumpel von mir neuerdings eine Freundin in Soltau, das liegt auch um die Ecke.
Wenn ich da mal wieder in der Gegend bin werde ich den Baum und besuchen.
Meine alte Digicam und ein Maßband habe ich jetzt auch immer im Auto.
Ich habe mich bis jetzt leider noch nie mit der Höhenmessung von Bäumen
beschäftigt, dass muß ich auch mal ändern.
M.f.G. Tim

[sequoiaundco]

Hi Tim,

Skihalle, Freundin vom Freund und KM, ein wirklich lohnender Ausflug!

Vielleicht kannst du die Skihalle auch gleich als Kältekammer für kalte Sophies nutzen , damit wir endlich mal Klarheit über die Frosthärte erhalten

mit solidarisch bibberndem Gruß   chris (sequioaundco)

[denniz]

Hallo,
habe soeben mit Frau Horstmann gesprochen, die während des Gespräches
neben dem Baum stand. Sie hat nichts dagegen dass wir den Baum fotographieren,
und schaut mal nach ob sie dort ein Bild vom ganzen Baum haben.
Sie sagt der Baum ist jetzt 8-10m hoch und wurde zweimal versetzt,
im Abstand von über 10 Jahren, (das letzte mal 1990, er muss also um die 30 Jahre alt sein..)
Er steht jetzt im Freistand in der  nordeutschen Tiefebene mit gutem Lehmboden.
(Zwischen Hamburg und Bremen)

danndochetwasweitwegwohnendfürmalebendieKameradraufhalten... Denniz

[Waldläufer]

Okay,
Anne Sophie Mutter ist die Mutter der Kalten Sophie.
Im Jahrbuch Nr. 77 von 1987 schrieb Frau Dr. Martin über diese Versuche in Schneverdingen.
Die Versuche müssen also schon etliche Jahre vor diesem Datum begonnen haben. Chris hat da auch etwas abgekupfert.
Nun ist für mich die Frage ob die Stecklingspflanzen die von amerikanischen Herkunftsversuchen stammen sollen die sehr harten Winter
1984/85 und 85/86 mitgemacht haben. Eine Höhe von 10-12m ist für dieses Alter ungewöhnlich wenig. Allerdings fällt mir gerade ein,
daß der Baumschulbesitzer mir 1998 die Pflanze schon als 10m hoch beschrieb. Müßte eigentlich heute gegen 20m laufen. Man wird sehen.
Schneverdingen hat identischen tiefstmöglichen Januardurchschnitt wie Unterensingen -2,3°C, jedoch einen deutlich kälteren Februardurchschnitt als Unterensingen
vor der Schwäbischen Alb. Sieht dieses Jahr bei mir etwas mitgenommen aus. Muß also vorerst noch nicht heilig gesprochen werden.

                                               VG                  Bernt

[denniz]

Hallo,
Herr Horstmann hat mir nun drei Bilder von dem Mutterbaum geschickt.
Auf einem Bild kann man sehen dass dieser eine Doppelspitze hat.

[Waldläufer]

Hallo Dennis,
schön daß du von Horstmann Bilder der "Kalten Sopie" bekommen hast, interessiert mich natürlich auch.
Schätze den Baum auf ca. 14-15m. Bei ca. 30 Jahren Gesamtalter wie ich schon sagte keine große Höhe.
Wurde aber offensichtlich durch Frostschaden oder Windbruch an der Vergabelung zurückgeworfen. Ansonsten wäre meine
Schätzung von ca. 20m gar nicht so schlecht gewesen.
Vielleicht bekommst du noch raus was die Ursache der Vergabelung war.

                                  VG             Bernt

[denniz]

Hallo Bernt,
Ich hätte da natürlich schon eine Menge Fragen auf der Zunge, unter anderem in welchem Winter die Spitze
weggefroren ist, aber ich wollte nicht so aufdringlich sein. Ich denke wenn ich dort vorbeikomme
werde ich Herrn Horstmann jun. ausgiebig interviewen. Ich bin schon froh, dass er uns
einige Fotos geschickt hat. Das der Baum nicht vor Vitalität strotzt, wundert mich jetzt ebenfalls nicht.
Sein Standort ist in der norddeutschen Tiefebene ja nicht besonders gut.

schönen Gruß
Denniz

[JNieder]

Vielleicht bekommst du noch raus was die Ursache der Vergabelung war.

Hallo Bernt,

Zwieselwuchs ist an vielen KMs zu beobachten.
Liegt möglicherweise an den Genen.

Meinen KM habe ich im März 2005 gepflanzt, da war er 90 cm groß.

Mittlerweile kratzt er gerade an der 10m-Marke
und hat in ca. 9 m Höhe ebenfalls schon eine Vergabelung gebildet.

VG
Jochen


 

[sequoiaundco]

Na ja, drei Mal verpflanzt, dauernd beschníppelt und um die Neutriebe gebracht, kalte Gegend (die beiden anderen übriggebliebenen Mutterpflanzen sind in den letzten Wintern erfroren)  - dafür sieht Sophies Mutter noch gut aus, find ich, oder ?

chris  (sequoiaundco)

[Waldläufer]

Hallo Jochen,
daß die Redwoods öfters auch ohne offensichtlichen Schaden Zwiesel bilden ist so selten nicht.
Standartexemplare finden aber schnell wieder zu einem Leittrieb zurück. Öfters auftretende Zwieselneigung bei einem Redwood
deutet meines Erachtens auf Inzuchteffekte hin.
Im Fall dieses Kalte Sophie Mutterbaumes liegt die Sache aber anders. Hier sind dem Baum wohl einige Höhenmeter abhanden gekommen.
Dann haben sich aus altem Holz Ersatztriebe gebildet und die jetzige Kronenspitze ist buschig geworden weil keiner der Triebe die Führung übernommen hat.
Das Alter habe ich übrigens auf 30 Jahre korrigiert. Ohne den Schaden wäre er jetzt mindestens 18m hoch.
Vermutlich ist das Kleinklima nicht allzu günstig - evtl. windig und kein Wasserzuzug. Schlechtere Umweltbedingung treffen eine empfindliche Baumart wie die
Redwoods natürlich härter als ein Gehölz mit breiter Amplitude.
Umgekehrt bei günstigen Bedingungen wie bei dir excellenter Wuchs.
Hinsichtlich der Kälteselektionen um die es immer wieder geht (einige haben da große Hoffnungen) vermute ich daß sich eine Vielzahl an Exemplaren selektieren läßt 
die sich aber vermutlich auf fast ähnlichem Niveau befinden und das absolute Superexemplar eher Hoffnung bleibt.
                                          VG               Bernt                                                 

[JNieder]

Hallo Jochen,
daß die Redwoods öfters auch ohne offensichtlichen Schaden Zwiesel bilden ist so selten nicht.
Standartexemplare finden aber schnell wieder zu einem Leittrieb zurück.
Öfters auftretende Zwieselneigung bei einem Redwood deutet meines Erachtens auf Inzuchteffekte hin.
                                       

Hallo Bernt,

Dein 1. Satz oben ist unbestritten !
Zu Satz 2:
Was bei meinem mit dem Leittrieb passiert (ich weiß noch nicht welcher es ist),
werde ich genau beobachten und gern hier später melden.
Die beiden wechseln sich in ihrer Höhe nämlich ab.
Zu 3:
Das ist nur eine Hypothese von Dir - kann also stimmen - oder auch nicht.
Leider weiß ich nicht mehr, woher ich meinen(=2005) damals gekauft habe.
Vermute aber in NL.

VG
Jochen

[denniz]

Inzuchteffekte?

Ich würde auf Überlebensstrategie tippen.
Ein KM bei uns hat 3x seinen Leittrieb verloren (Frost)
und jedes mal einen einzelnen nachgebildet.
Beim 4. Verlust der Spitze hat er jetzt einen Zwiesel gebildet.
Auch Fichten bilden Nester, wenn die Spitze am "Limit" ist.

Ich finde jedenfalls nicht das Sophies Mutter schlecht aussieht,
für unsere Gegend hier nördlich der Alpen. Ich bin da irgendwie auf dem Boden der
Tatsachen angekommen. Den Superbaum zu finden ist natürlich Unsinn.

Ich freue mich denoch  3 Klone der Sophie ausgepflanzt zu haben, und bin gespannt
wie sie sich schlagen werden. Über den direkten Vergleich mit einigen anderen Herkünften
werde ich berichten.

lg Dns 

[Waldläufer]

Hallo,
mir ist aufgefallen daß einige Redwoods sehr oft mehrere Leittriebe bilden. Oft gerät auch ein tiefer stehender Seitenast zur Konkurrenz für den Leittrieb.
Dies ist mir insbesondere bei dt. Nachzuchten und oft bei den Nachkommen einzeln stehender Redwoods aufgefallen.
Ist zwar noch eine Vermutung, glaube aber daß da was dran ist. Auch bei Herkunft Oregon bestehen diese Tendenzen.
Soll aber nur heißen, daß diese schlechten Merkmale nur verstärkt auftreten bei den beschriebenen Herkünften.
Dies ist wie beschrieben aber zu trennen von sehr starken Rückfrierschäden oder Bruchschäden.

                                                 VG            Bernt

[denniz]

Hallo Bernt,
Warum ist das denn ein schlechtes Merkmal? (ausser für den Förster..)
Kann es sein, dass Zwieselbäume durch Selbstschattierung besser mit
Frost klarkommen, und deshalb dieses Merkmal vererben?
Wie hoch ist die Anzahl von Zwieselbäumen im natürlichen Herkunftsgebiet?
Andere Koniferen zwieseln bekanntlich bei schlechten Standortbedingungen,
oder äusserem Einfluss.

schönen Gruß
Denniz