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[xandru]

Liebe Freunde des dicken Mammuts,

Einen Durchmesser von 2,64 in 1,30 Höhe gemessen vermelden unsere französischen Kollegen für Ban-sur-Meurthe-Clefcy. Im Kontext Europa oder Schweiz ist das nicht besonders dick; aber für Deutschland haben wir nur zehn stärkere BMs im Register. Sehenswert ist er also allemal.

Auf einer Karte ist die Lage eingezeichnet und die StreetView zeigt auch ganz diffus eine Krone (beim Telegrafenmast) und etwas deutlicher von der anderen Seite.

Wir haben sie unter der EU-ID 2449 übernommen.

Dicke Grüße,
Wolfgang

[xandru]

Hallo,

Auch diesen Baum habe ich heute besucht und vermessen. Die Franzosen vermelden im März 2011:

Cet imposant séquoia géant mesure 8m28 de circonférence à 1m30 du sol.

Deshalb steht bei uns zur Zeit 2,64 im Register.

Meine heutigen Messungen haben ergeben:

• 8,62 → 2,74
• 8,55 → 2,72

Das macht im Mittel einen BHD von 2,73 Metern.

Dabei ist der Baum dickenmäßig zwar immer noch nicht unter den ersten 20 der französischen Liga. In Deutschland hingegen gibt es nur ein halbes Dutzend dickere. So oft trifft man also nicht auf solch einen Baum.

Dieser hier steht sehr malerisch neben einem Häuslein an einem Bächlein; auf der anderen Seite ist ein Wieschen. Von dem Brückchen über das Bächlein ist der Einstieg zu dem Trampelpfad beschildert. Außerdem steht neben dem Baum eine Tafel, die unter anderem das Pflanzjahr 1870 nennt. Übrigens hat der Baum in Kopfhöhe einen runden Knubbel. Fotos habe ich gemacht, aber dazu reicht es heute nicht mehr.

Vertröstende Grüße,
Wolfgang

[xandru]

Hallo,

Jetzt komme ich endlich zu den Bildern dieses Baumes. Leider war es noch recht bewölkt, als ich dort war.

Zuerst der ganze Baum – erst zweimal von Nordwesten mit dem Bach und dann von Osten her. Der beschilderte Einstieg befindet sich im Südosten; man geht also fast ganz um das Gehöft herum.

Neben dem Standort erklärt eine Tafel, dass der Baum bereits mehrere Blitzschläge zu erleiden hatte und 1999 auch vom Sturm Lothar beschädigt wurde.

…

[xandru]

…

Die heimelige Geborgenheit unter den tief hängenden Ästen, die der Platz neben dem Bach ausstrahlt, lässt sich bei diesem diffusen Licht sicherlich am besten einfangen.

…

[xandru]

…

Hier kommt der Stamm in voller Breite, aufgenommen aus zwei verschiedenen Richtungen.

Das zweite Bild zeigt links oben einen Knubbel oder Burl oder Auswuchs. Die Streifen an der Basis (links von der Mitte) sind leider kein Blitzableiter, sondern möglicherweise eher Beschädigungen durch die erwähnten Blitze.

…

[xandru]

…

Die Verwachsung hat natürlich gesonderte Bilder verdient. Aber wie heißt so eine kugelige Wucherung „richtig“?

…

[Steffen]

Absolut tolle Bilder, ein echt genialer Standort.

Wassermangel scheint es da auf diesem Standort so schnell erst mal nicht zu geben....

Die Verwachsung ist wohl ein klassischer Burl, mir fällt keine andere, bessere Bezeichnung dafür ein!

[derTim]

Hallo Wolfgang,
das sieht für mich aus wie überwalte Ästreste.

[xandru]

…

Schließlich noch das Schild. Oben stehen ein paar Gemeinplätze zum Mammutbaum im Allgemeinen. Unten der Teil, der sich auf diesen Baum hier bezieht:

DER MAMMUTBAUM VON CLEFCY

Dieses Schmuckstück des Anwesens von Roger DURAIN soll gegen 1870 vom Großvater Jules BRABANTs gepflanzt worden sein. Letzterer kümmerte sich zwischen den Weltkriegen im Auftrag der Papeteries de Souche um das Kraftwerk, das sich damals dort befand.

Pierre LOUIS, Jahrgang 1923, berichtet, dass der Baum in seiner Kindheit in einem Meter Höhe einen Durchmesser von etwa 30 Zentimetern hatte.

Nach einer anderen – weniger glaubwürdigen – Version soll der Baum 1917 von einem amerikanischen Soldaten gepflanzt worden sein, der in der Bäckerei VOINQUEL einquartiert war…

Auf jeden Fall steht dieser mehrfach vom Blitz getroffen Baum, der unter dem Sturm des 26. Dezember 1999 gelitten hat, noch heute.

Mit einem Durchmesser in 1,30 Höhe von 2,25 m wird sein heutiges Volumen auf 35 Kubikmeter geschätzt.

Ich erinnere daran, dass die Franzosen vermutlich im März 2011 in Brusthöhe 2,64 gemessen haben und ich im März 2012 auf 2,73 Meter gekommen bin. Es sieht also ein wenig so aus, als wenn die erwähnte Messung in den Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts durchgeführt und seitdem immer nur kopiert wurde.

Soweit also die Dokumentation dieses außergewöhnlich stimmungsvollen Baumes.

Stimmende Grüße,
Wolfgang

[Sischuwa]

Toller Bergmammut....toller Standort...

Die heimelige Geborgenheit unter den tief hängenden Ästen

...die kann man fast miterleben und riechen....



....wenns da mal a bissle Hochwasser gibt, ist der Fuß des BMs aber auch umspült..wäre auch ein toller UM oder SZ Platz.

[Michael D.]

Hallo,Wolfgang !

Ein echt schöner BM ! Ich finde diese Stimmung unter den Ästen und dem Bach auch klasse.Und ich kann mir so ungefähr vorstellen,wie unser "Kleiner" auf der Insel später mal im Zusammenspiel mit der Haune aussieht.

Grüße aus dem Haunetal ! Michael

[xandru]

Hallo,

Gestern waren wir zufällig in der Gegend, da habe ich Tina diesen lauschigen Platz bei der EU-ID 2449 gezeigt.

Wir haben einmal 836 cm und einmal 858 cm gemessen; das macht einen Durchmesser irgendwo zwischen 2,66 und 2,73 Metern.

Ich erinnere an die früheren Messungen:

• März 2011: 2,64 und
• März 2012: 2,73 Meter.

Der Baum ist relativ abholzig; dazu ist der Fußpunkt der Messung wie immer etwas willkürlich. Für mich erklärt das den großen Unterschied zwischen den beiden alten Messungen wie auch die große Schwankung gestern. Die Wahrheit liegt zur Zeit wohl ungefähr bei 2,69 Metern.

…

[xandru]

… In einem abgeschiedenen Tal der Hochvogesen kann man nicht mit weiteren Mammutbäumen rechnen. Andererseits finden sehenswerte Referenzbäume eben doch gerne ihre Nachmacher. Der erste Vorgartenbaum ist auch in der StreetView ganz gut zu sehen; das wird die EU-ID 4911. Hier sind wir übrigens noch auf 510 Höhenmetern und nur rund einen Kilometer vom Veteranen entfernt. …

[xandru]

… Der nächste Folgebaum steht mehr als 5 Kilometer vom Vorbild entfernt, auf etwa 580 Höhenmetern. Bereits die StreetView lässt auf einem dendrophilen Grundstück im Ortsteil Hervafaing einen frisch gepflanzten Bergmammutbaum erahnen. Inzwischen ist er tatsächlich meldefähig. …

[xandru]

… Der dritte Nachfolger steht am anderen Ende einer bekannten Schlucht namens Défilé de Straiture nahe der Gemeindegrenze. Angesichts der geringen Bevölkerungsdichte kann er auch mehr als acht Kilometern Entfernung noch als unmittelbarer Nschbar des Referenzbaums gelten. In der StreetView ist die EU-ID 4909 wohl am deutlichsten auf einem Winterbild zu sehen; aber es gibt auch ein sonniges Herbstbild. Dieser Baum steht auf ungefähr 815 Höhenmetern und ist in unserem Register jetzt der am höchsten gelegene Mammutbaum von ganz Nordfrankreich. Freilich kann gibt es dort noch höher gelegene Siedlungen, wo es vielleicht noch weitere Liebhaber dieser Pflanzen gibt. Mammutbaumfreundliche Grüße, Wolfgang