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Autor Thema: Projekt Mammutbaumwald Datterode  (Gelesen 523371 mal)

Klaus

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #900 am: 28-Juli-2014, 23:55 »

Hallo Bernhard,

früher war die Pflugtiefe bis zu 60cm normal.
Von dieser Wahnsinnstiefe kommt man zunehmend ab.
Dies geht inzwischen soweit dass einzelne Bauern gar nicht mehr Pflügen
sondern nur noch den Boden auflockern. Mit einer Art Egge.
Wie dies Gerät heißt kann ich nicht sagen.
Bei Planet-e gab es im vergangenen Herbst eine Sendung über dieses Thema.

http://www.zdf.de/planet-e/alarm-auf-dem-acker-29986250.html

Über Bewurzelung der Mammutbäume steht im „Lexikon der Nadelbäume“.
Ein flaches weitreichendes Wurzelsystem bis zu 30m seitwärts, normal nur bis 1m Tiefe!
Vereinzelt wurden Pfahlwurzeln beobachtet bis 1,8m Tiefe!
Tuff und Chris haben zuletzt auch von Pfahlwurzeln geschrieben.
Ich selbst habe in Kandern den BM ID9354 zu sehen bekommen.
Die Wurzeln dieses BMs sind noch in 25m Entfernung zum Stamm an der
Erdoberfläche zu sehen und klar dem Baum zuzuordnen.

VG
Klaus
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Tuff

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #901 am: 29-Juli-2014, 01:18 »

Hallo Bernhard,

Das Schlüsselwort ist Atmung.

Wurzeln brauchen Sauerstoff. Sie arbeiten genau umgekehrt wie die Blätter: Verbrauchen Sauerstoff und geben CO2 ab. Daher ist die besonders atmungsaktive oberflächennahe Bodenschicht besonders wichtig. Je nach Substrat können das 30, 60, oder auch mal 100 cm sein (dann aber nur mit sauerstoffreichem Grundwasser). - Ich beziehe mich hier jetzt ausschließlich auf typische Verhältnisse in Deutschland, nicht weltweit, da gibt es noch ganz andere Sachen :) - Die meisten Wurzeln streichen relativ flach in einer Tiefe, die sie vor dem Austrocknen schützt. Auch diese Tiefe ist substratabhängig, in Sand sicherlich tiefer als in Lehm. Als Faustformel würde ich sagen, die obersten 50 cm sind die wichtigsten.

Wie sieht eine Pfahlwurzel aus ? Im Prinzip senkrecht nach unten. Aus o.g. Gründen trifft die Wurzel in der Tiefe irgendwann auf Bedingungen, die ein produktives Arbeiten unmöglich machen. Dort an der Grenze kann sie vl noch weiter hinunterwachsen und auch Wasser saugen, und natürlich der Stabilität dienen, aber sie trägt in der Tiefe nur noch wenig zum Bruttosozialprodukt bei :)

Der Begriff "Pfahlwurzel" wurde zuerst für Gemüse wie Löwenzahn geschaffen, die sich auch in maximaler Ausdehnung sowieso immer oberflächennah aufhalten, und die vergleichsweise wenig oberirdische Biomasse zu versorgen haben. Ein Baum ist etwas anderes. Nehmen wir mal an, ein mittelgroßer Baum braucht eine aktive Wurzeloberfläche von (ich muß hier einfach mal irgendeine Zahl erfinden:) 1000 m². Wie soll er die denn bei einer reinen Pfahlwurzel so unterbringen daß sie noch genügend atmen kann ? Selbstverständlich macht die Masse der Seitenwurzeln bei so einem Baum mehr aus als die eigentliche 'Hauptwurzel' für sich, und selbstverständlich streichen auch diese Seitenwurzeln in die Ferne, und bevorzugen dabei die atmungsaktiven oberen Schichten. Ein Bekannter hackt gerade mühselig die Wurzeln einer Eiche aus seinem neu angelegten Gemüsegarten, die liegen etwa 20 cm tief im sehr sandigen Boden. Man kann deutlich sehen welche Fläche der Baum durch seinen Verbrauch 'trockenlegt', bis in ca. 30m Entfernung vom Stamm.

Nach der Diskussion zum Wurzelwuchs des BM ließ sich für mich feststellen, daß der BM keinen speziellen Wurzeltyp ausbildet, sondern das Beste aus der vorliegenden Situation macht. Einen unaufhaltsamen Trieb in die Tiefe zu wurzeln hat er nicht.

Nun zum Pflügen. Es wäre schön wenn der Trend zum Flach-Pflügen eines Tages beim Garnicht-Pflügen endet :) aber derzeit sehe ich jedenfalls noch sehr viele 'konventionelle' Äcker (jedenfalls in NRW und Niedersachesn). Man muß auch unterscheiden zwischen Pflügen zur Bodengare, oder Pflügen um Bewuchs wegzubekommen. Mais sollte alle 3 Jahre (oder so) abgewechselt werden, manche Milchbauern säen dann Silo-Gras und lassen es 2 Jahre wachsen. Danach pflügen sie tief um das Gras unterzugraben (oder warum auch immer).

Egal aus welchem Grund nach x Jahren auf einmal tief gepflügt wird, es ist immer fatal für Baumwurzeln, gerade wenn sie sich in der Zwischenzeit ins Feld hinein ausbreiten konnten.

Ich denke 5m Randstreifen reichen noch aus für einen 10jährigen BM, aber ein 100jähriger hat nicht die 10fache Masse, sondern exponentiell mehr. Und zwar ober- wie unterirdisch. Bei meinen Bäumen habe ich mir das Alter 200 als Bestandes-Ziel vorgestellt, obwohl das zugegebenermaßen praktisch raten ist. Ich hoffe daß die Bäume dann so groß und schön sind daß niemand sie mehr fällen mag. Aber wenn jetzt schon Wurzelpilze eindringen ist das Ziel gefährdet.
« Letzte Änderung: 29-Juli-2014, 01:28 von Tuff »
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Bernhard

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #902 am: 29-Juli-2014, 14:27 »

Hallo Micha, hallo Klaus !

Ob 5 Meter Pufferzone für Mammutbäume ausreichend sind, weiß ich nicht genau. Zumindest solange, bis sie ein bestimmtes Maß erreicht haben.
Allerdings sind innerhalb der Einzäunung eine weitere Fläche (Streifen) mit Waldrandgehölzen gepflanzt (Eberesche, Weiden,Vogelkirschen, Weißdorn usw.).
Die ersten Mammutbäume stehen, ich habe es heute nachgemessen, im Abstand von 12 bis 14 Meter von der Zone entfernt, welche gepflügt wird.
Ich finde, daß dieser Abstand zu vertreten ist.

Viele Grüße,

Berni
« Letzte Änderung: 29-Juli-2014, 14:29 von Bernhard »
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Tuff

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #903 am: 30-Juli-2014, 01:43 »

Berni,

Das klingt doch schon viel besser. Im Anbetracht der Umstände kann man nirgends in Deutschland mehr erwarten, als maximal 10 m. In meinem Grove ist es genauso knapp wie bei Di,r aber ich pflanzte einige Sämlinge trotzdem ganz nah an die Grenze - in der Hoffnung daß in ferner Zukunft langfristig keine Ackernutzung stattfindet.

Momentan ist alles noch Weide, aber der Mais - als Basis einer neuen Wirtschaftsweise - ist leider kaum aufzuhalten. Ich hoffe aber, daß auch in den Mittelgebirgen irgendwann ein Trend zur extensiven Weidenutzung entsteht (zB. exklusiv vermarktetes Qualitäts-Fleisch, natürlich nur für die Reichen ...), das wäre das Beste für die Natur - - wenn wir uns das leisten können. Leider steht der Maisanbau und die damit verbundene Konzentration von immer mehr Vieh auf kleinster Fläche (industrielle Milchproduktion) sowie die mit Mais und Gülle verbundene Biogaserzeugung dem entgegen.
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Bernhard

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #904 am: 31-Juli-2014, 09:27 »

Hallo Klaus !

Vielen Dank für deine nette PM ! Ich fühlte mich daher sofort veranlasst, ein altes Foto hier zu posten. Es zeigt eine Szene aus dem Jahre 1947, genau an der Stelle, wo heute meine Mammutbäume stehen!

Ich denke, das passt haargenau auf deine Ausführungen zu "alten Zeiten" !

Das Foto ist gescannt, mit freundlicher Genehmigung des Heimatverein Datterode e.V. !
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Bernhard

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #905 am: 06-August-2014, 22:54 »

Hallo !

Zur Zeit ist der Massezuwachs im vollem Gange. An den Astachseln sind schon Wucherungen/Überwallungen zu sehen.
Das scheint sehr viel Zuwachs zu bedeuten.
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Bernhard

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #906 am: 06-August-2014, 22:55 »

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TaunusBonsai

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #907 am: 07-August-2014, 06:55 »

Moin Bärni!

Dein Grisllie Dschaiänt spannt ja ganz schon die Muskeln an ...  ::)


muskulöser Gruß aus'm Taunus vom Ralf
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Bakersfield

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #908 am: 07-August-2014, 07:36 »

Hi Börnie,

könnte auch sein, dass er beim Surfen auf diesen Kollegen in Schottland hier gestoßen ist... :o ;D

Viele Jrüße,
Frank
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Bernhard

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #909 am: 07-August-2014, 11:27 »


Dein Grisllie Dschaiänt spannt ja ganz schon die Muskeln an ...  ::)


Moin Ralle ! Wenn Du ihn so nennst, dann muß er sich ja auch anstrengen !!  ;D 8)

@ Fränkie: Danke für den Link ! Sieht ja wirklich beeindruckend aus ! Bestimmt hat er so wie meiner auch mal angefangen !?

Jrüße Bä(ö)rni !  ::)
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Michael D.

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #910 am: 07-August-2014, 12:27 »

Moin,Berni !

Ziemlich eindrucksvoll ! Das dürfte ein gutes Ergebnis werden dieses Jahr  :) !

Ich hatte ja bei meinen KM´s mit reichlich Höhenzuwachs gerechnet,der ist aber wider Erwarten zwar gut,aber nicht so doll ausgefallen.Es ist dafür aber zu sehen,daß die beiden Insel-KM´s auch mächtig in den Stamm drücken,ein solches Dickenwachstum hatte ich vorher in dem Maß bei den Sequoien noch nicht gesehen.
Ich vermute jetzt,daß sie dann nächstes Jahr stärker nach oben gehen.

Durchmesserzunehmende Grüße ! Michael
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

Bernhard

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #911 am: 08-August-2014, 23:12 »

Hallo Micha !


Egal aus welchem Grund nach x Jahren auf einmal tief gepflügt wird, es ist immer fatal für Baumwurzeln, gerade wenn sie sich in der Zwischenzeit ins Feld hinein ausbreiten konnten.

Ich denke 5m Randstreifen reichen noch aus für einen 10jährigen BM, .......

Zur Zeit herrscht hier eine Wildschweinplage. Das Maisfeld unterhalb meiner Anpflanzung wurde heute mit einem Stromzaun gesichert.
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Bernhard

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #912 am: 08-August-2014, 23:17 »

Landwirt und Jagdpächter legten gemeinsam Hand an. Oberhalb im Wald haben die Sauen ganze Waldwege umgepflügt.
Man sagte mir, daß es ein Wunder sei, daß die Schweine noch nicht durch meinen Maschendrahtzaun gebrochen sind.  ??? :o
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Bernhard

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #913 am: 08-August-2014, 23:26 »

Von hier aus lässt sich die Wildschweinrotte gut beobachten.
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Klaus

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Re: Projekt Mammutbaumwald Datterode
« Antwort #914 am: 08-August-2014, 23:46 »

Hallo Bernhard,
ich hoffe für dich du hast in deinem Revier richtige Jäger und keine schlaftrunkene gierige Trottel.
Wenn du genau wissen möchtest wie ich dies meine dann öffne meinen Link.
Da ist schön beschrieben was sich so unter der Jägerschaft immer wieder tummelt.

VG
Klaus


http://www.badische-zeitung.de/kreis-waldshut/jaeger-zielt-auf-wildschwein-und-gibt-toedlichen-fehlschuss-ab--88442243.html
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