Abend zusammen
Hoffentlich tret ich jetzt miemanden zu nahe, aber sehen wir diese bevortsehende Fällung nicht zu negativ?. Ich finde es auch sehr schade um den alten BM, aber--
welche realistischen Alternativen gäbe es denn einen in der Stammbasis zu 50% vom Pilz geschädigten Baum zu retten??
Ich denke garkeine.
Das Hotel als Baumbesitzer weiß offensichtlich gut um den Wert des Baumes (und seiner Sicherungspflicht), und hat wie sonst üblich hat es auf eine Nacht-und-Nebelaktionsfällung
verzichtet und sich mit dem Problem an die Öffentlichkeit gewand und sich damit der Diskussion und evtl. kritischen Äußerungen gestellt.
Die beauftragte Firma scheint lt, Homepage sehr seriös und in Sachen Bäume gut im Thema zu sein und nicht um jeden Preis auf eine Fällung aus zu sein.
Zumal sich bei einer Restaurierung auf Dauer mehr Geld verdienen lassen könnte wie bei einer einmaligen Fällung.
lt. Gutachten sind 50% des Holzes der Stammbasis morsch, (inwieweit die Wurzen bereits geschädigt sind sei dahin gestellt), in meinen Augen ein riesiges Sicherheitsrisiko die eine schnelle Beseitigung des Baumes mehr als rechtfertigt.
Wie sähe im Gegensatz dazu die nächste Schlagzeile der Zeitung aus:'' Frau mit Kleinkind vom umstürzenden Mammutbaum erschlagen...''
Wohl die schlechteste Publicity die wir uns nur denken können.
Mal ein Gegenbeispiel: 50% der tragenden Wände im Erdgeschoß eines 10-stöckigen Hauses (knapp 30mtr Höhe) sind abgetragen und fehlen, über evtl. vorhandene Fundamente gibts leider keine Pläne, wer würde noch freiwillig in dieses Haus einen Fuß setzen, mit dem Lift in den 10. Stock fahren und die tolle Aussicht geniessen?
Klar macht mich das traurig und betroffen, wenn so ein Veteran durch Kettensägen schneller dem Ende entgegeneilt wie von der Natur vorgesehen,
dennoch sollte die Sicherheit der Menschen (zumal hier nicht im Wald, sondern in städtischer Umgebung), dem Leben des Baumes höher gestellt werden.
Meine Meinung dazu ist: wir sollten in einem (so wie es hier aussieht hoffnungslosen Fall), als Verein auch mal einer Fällung (wenn auch zähneknirschend) zustimmen.
Bitte hiermit ausdrücklich um Diskussion
Herr Bäumlein hat auf dem Vortrag beim Treffen in Tecklenburg übrigens ziemlich genau das gesagt, was in dem Zeitungsauschnitt angesprochen wurde:
Die BM haben Probleme mit den anderen euopäischen klimatischen Bedinungen, wie in Kalifornien. Z. B. altern sie wesentlich schneller wie in ihrer Heimat.
150 jährige BM in Europa haben sehen vom Habitus her aus wie uralte Bäume, die Krone meist zerzaust, so gut wie nie mit einem Leittrieb, viele Äste gebrochen, oft kandelaberlastiger Wuchs
mit dem Hang zur Starkastbildung, obwohl sie in BM-Jahre gesehen eigentlich erst Kinder sind.
Gleichalte Bäume in ihrer Heimat streben überwiegend noch einstämmig zielstrebig dem Himmel entgegen.
Irgendetwas scheint den BM hier nicht ganz zu behagen.
Nachdenkliche Grüße vom Jürgen