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[xandru]

Liebe Freunde des höheren Mammuts,

Im Internet habe ich einen BM entdeckt, der auf einem Höhenrücken direkt oberhalb von Weingarten stehen soll und einen Durchmesser von 1,40 Meter haben soll.

Am Wochenende waren wir nun in den Wäldern oberhalb des Schussentals und haben ihn gefunden. Lanzenreute gehört noch nach Ravensburg, aber beim Waldrand beginnt bereits die Weingartener Gemarkung.

Dort haben sich die Förster auf einem Sattel in 575 Metern Meereshöhe ein kleines Versuchsfeld eingerichtet mit Sequoiadendron giganteum, Thuja plicata und Abies grandis. Doch dazu später mehr.

Ich war gespannt auf den einen großen Baum. Denn ich wusste ja nicht, in welchem Jahr und in welcher Höhe die 1,40 gemessen worden waren. Außerdem könnte unter den dortigen klimatischen Bedingungen ein solcher Durchmesser auf ein hohes Alter hinweisen.

Daher hatte ich schon ein wenig gehofft, einen flockigen und lockigen Achtzehnhunderter zu finden. Aber so sieht er nicht aus. Ich muss also sagen, dass ich mit der Schätzung des Alters im wahrsten Sinne im Wald stehe. Ich bin daher auf eure Vermutungen angewiesen.

Forstliche Grüße,
Wolfgang

[xandru]

Hallo,

Der stattliche Baum ist die ID 11301; er steht keine zwei Kilometer von der Basilika entfernt auf einem vorgeschobenen Bergsporn zwischen Lauratal und Schussental.

Quer über diesen Sporn verläuft der Trillersteigweg. Unser Baum steht etwa hundert Meter von dessen westlichem Beginn nördlich des Weges, wo sich eine kleine Grillstelle befindet. Dreißig Meter weiter steht ein jüngerer BM, ID 11302, tiefer in Wald drin; und nochmal zwanzig Meter weiter die ID 11303 ganz nah am Weg.

Von der Grillstelle bis zur ID 11303 liegt südlich die oben erwähnte gemischte Anpflanzung; wir reden da gern von einem „Spielplätzle“. Die Koniferen stehen unordentlich durcheinander; bilden also keine irgend gearteten Reihen. Bedingt durch die vielen Thujen ist unsere Zählung recht unsicher.

Wir haben ganz nah an der Grillstelle jedenfalls eine Dreiergruppe BMs gefunden (ID 11299) und am anderen Ende noch zwei eher vereinzelte (ID 11300). Alle bis auf den gleich neben der Grillstelle stehen so im Wald drin, dass man sie nicht wirklich gut fotografieren kann.

Das macht dort oben also alles in allem mindestens acht Bergmammuts. Es kann aber gut sein, dass wir noch welche übersehen haben.

Experimentelle Grüße,
Wolfgang

[Sischuwa]

er steht keine zwei Kilometer von der Basilika entfernt auf einem vorgeschobenen Bergsporn zwischen Lauratal und Schussental.

...sehr schöne Gegend dort, wir haben vor 3 oder 4 Jahren im Kloster (neben der Basilika)
übernachtet...war in der Fasnetszeit...da habe ich nicht auf BMs geachtet...

[xandru]

Hallo Thilo,

Ich war oft in Weingarten und bin auch manchmal auf der neuen B30 daran vorbeigefahren. Immerhin habe ich 1986 einen Teil meiner Lehrerausbildung im Seminar Weingarten gehabt, direkt beim Kloster.

Aber auch wenn der Kamerad vielleicht zehn Meter über den umgebenden Wald herausragt – sichtbar sein dürfte er wegen der Höhenlage allenfalls aus großer Entfernung.

Hier kommen nochmal drei Detailbilder. Ich kann mir nicht helfen: Je tiefer ich schaue, desto älter kommt mir der Baum vor. Die Trompetenform, also extreme Abholzigkeit auf den ersten zwei, drei Metern, habe ich bei älteren Württembergern öfters gesehen (Abtsgmünd-Hohenstadt). Schade, dass wir keine Typologie der Rindenstruktur haben; mir scheint sie verhältnismäßig grob. Schließlich hat die Rinde stellenweise wieder diese Ähnlichkeit mit Wellpappe wie bei Vellberg-Kleinaltdorf.

Könnte es vielleicht der Nachkomme eines Wilhelma-Baumes sein? Ab wann bildet ein BM keimfähige Samen? Oder ist ein älterer Geselle vom Frost immer wieder zurückgeworfen worden? Immerhin sieht nicht einmal der größte der BMs bei Blaustein-Arnegg auch nicht aus wie aus dem neunzehnten Jahrhundert.

Fragen über Fragen,
Wolfgang

[xandru]

Hallo zusammen,

Gerade sehe ich wieder einmal den Eintrag ID 945, der einen BM mit den folgenden Eckwerten für Ravensburg enthält:

1 BM, 88212 Ravensburg, Staatswald
Pflanzjahr: 1890
Höhe: 34 m (1992)
BHD: 1.21 m (1992)
Bemerkungen: aus Bericht 1992 (FAD Tü) - noch nicht bestätigt

Das passt ausgezeichnet zu der von mir geschätzten Höhe von 35 Metern und auch ganz gut zum aktuellen Durchmesser von 1,40 (08-2010). Daher liegt für mich die Vermutung nahe, dass es sich durchaus um den von uns besuchten Baum in Weingarten handeln könnte. Damit wäre das Alter dieses Gesellen bekannt und ein weiterer unbestätigter Eintrag aufgeklärt.

Allerdings bin ich mir sicher, dass unser Fund einen Kilometer weit auf Weingartener Gemarkung steht. Für mich ist also eher die Einordnung von ID 945 nach Ravensburg fragwürdig geworden. Immerhin haben wir auf dem Weg vom Parkplatz beim Lanzenreuter Weiher (Gemeindegrenze!) zum Bäumchen auch Schilder im Wald gesehen, die mit „Forstamt Ravensburg“ unterzeichnet waren.

Es wäre also interessant, Lutzens Quelle „Bericht 1992 (FAD Tü)“ kennen zu lernen. Oder würde sich gleich eine Anfrage beim Forstamt Ravensburg empfehlen?

Unwissende Grüße,
Wolfgang