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Autor Thema: Trockenstress? Nein Danke!  (Gelesen 24033 mal)

Fritz

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Trockenstress? Nein Danke!
« am: 15-Juli-2010, 09:37 »

Hallo Gemeinde,

wer sich nicht sicher ist, ab wann er seine BMs wässern soll, kann auf den uralten Indianertrick zurückgreifen und in den Traufenbereich eine feuchtigkeitsliebende Staude setzen, die schon bei rel. wenig Trockenheit die Blätter hängen läßt ... schon weiß auch der Unbedarfte wie ich wann er zum Schlau greifen darf/kann/muss...  ;)

VLG Fritz

Hier das Prinzip bei der Arbeit:
 
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Sir Cachelot

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Re: Trockenstress? Nein Danke!
« Antwort #1 am: 15-Juli-2010, 11:32 »

Guter Tipp für Wiki
Was hast du da hingepflanzt?
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Ich bin viel zu faul, etwas unwichtiges zu tun

Zinnauer

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Re: Trockenstress? Nein Danke!
« Antwort #2 am: 15-Juli-2010, 23:03 »

Lässt sich der Trockenstress einer einjährigen (feuchtigkeitsliebenden) Pflanze tatsächlich mit dem eines BM vergleichen, der, wie im Bild zu sehen, mehrere Meter hoch und somit viele Jahre angewachsen ist und ein wesentlich weiterreichendes (vor allem tiefenmäßig kaum zu vergleichendes) Wurzelsystem hat?

Das stell ich mal in Frage.

LG
Michael
« Letzte Änderung: 16-Juli-2010, 01:17 von Zinnauer »
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steffen129

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Re: Trockenstress? Nein Danke!
« Antwort #3 am: 16-Juli-2010, 00:15 »

Hallo Fritz

Muß Michael zutimmen, da stellt sich die frage ob man überhaupt zum schlauch greifen soll. und einen BM zu wässern macht für mich keinen sinn. er muß alleine klarkommen sonst steht er falsch und geht wenn du gehst kurze zeit später auch.

Also abwartenden trockengruß aus dem Thüringer Wald
« Letzte Änderung: 16-Juli-2010, 03:17 von steffen129 »
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Steffen der Waldfreund aus Thüringen

xandru

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Re: Trockenstress? Nein Danke!
« Antwort #4 am: 16-Juli-2010, 00:56 »

Hallo Steffen,

Zitat
einen BM zu wässern macht für mich keinen sinn

Ich gebe dir völlig Recht. Vielleicht darf man ganz zu Anfang ein wenig Starthilfe geben, bis der Pflanzschock überwunden ist. Aber wenn es das Ziel ist, ein Individuum anzupflanzen, das dort Jahrhunderte stehen kann, dann muss er ohne Hilfe klar kommen.

Wenn es gar das Ziel sein sollte, eine Population anzupflanzen, die dort heimisch ist und sich selbst verjüngt, muss jeder Keimling seinen Weg völlig ohne Hilfestellung selber machen.

Wenig hätschelnde Grüße,
Wolfgang
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Fritz

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Re: Trockenstress? Nein Danke!
« Antwort #5 am: 16-Juli-2010, 09:32 »

Hallo Ihr Lieben!

Natürlich kann man den Wasserbedarf einer lütten (aber mehrjährigen!) Staude* nicht mit denen eines Baumes vergleichen - das ist mir klar - aber man hat einen Anhaltspunkt wie tief (hier ca. 40 cm) der Boden ausgetrocknet ist.

Eure Anmerkungen kann ich alle unterschreiben, aber ich unterscheide, ob es sich um einen Gartenbaum handelt wie bei mir (Lebenserwartung des BM realistisch gesehen -leider- unter 100 Jahre) oder um eine "Naturpflanzung" (bzw. der Bursche in einem langfristig bestehenden Schloßpark o.ä. steht). Hier ist nach einem Standort zu suchen, der wie Wolfgang zu Recht schreibt, ein Leben ohne menschliche Hilfe ermöglicht. Diese Standorte sind in Deutschland mit seinen durchschnittlichen 750 mm (?) Niederschlag aber verdammt rar - ohne Grundwasser, welches seit Jahren immer tiefer fällt, nicht einfach zu finden und in meinem Garten (im Mittel 770 mm) mehr als fraglich. Wir können ja derzeit überall sehen, dass BM an vielen Standorten viel zu wenig Wasser bekommt (dieses "neue" Triebsterben [ http://mbreg.de/forum/index.php?topic=4254.msg57502#msg57502 ] ist ja mutmaßlich auch dem Wassermangel geschuldet). Da hat man die Wahl zu wässern o. dem BM evtl. nach 20 bis 30 Jahren Standzeit** beim siechen und sterben zuzuschauen. Und*** damit mein Gartenmammut zumindest zu meinen Lebzeiten saftig bleibt hilft mir (hoffentlich) der patentierte Indianertrick ;)

VLG
In the Water 'Sitting Bull' Fritz

*   @ Sir: Namen vergessen ... irgendwas mit "Pritzwitzki" o.s.ä (Micha D. kennt die sicher)  
**  dann gehen die (Wasser-)Probleme erst wohl so richtig los!
*** edit:mit "Und" fängt man kein Satz an denkt (nicht nur) Wolfgang gerade  ;D
« Letzte Änderung: 16-Juli-2010, 09:44 von Fritz »
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xandru

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Re: Trockenstress? Nein Danke!
« Antwort #6 am: 16-Juli-2010, 10:07 »

Hallo Fritz,

Zitat
mit "Und" fängt man kein Satz an denkt (nicht nur) Wolfgang gerade

Woher weißt du denn, was ich denke? Und ob überhaupt ? ;)

Denn ich fange selber gerne mal einen Satz mit „und“ an. Am liebsten natürlich einen unvollständigen. Und zwar aus Überzeugung. Und wer sich daran stört, soll dieses Wort einfach mit Tippex überkleistern. Oder mit einem dicken Edding ausstreichen. Und gut ist’s…

Viele Grüße! Und zwar sprachbewusste!!  ;)
Wolfgang
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Michael D.

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Re: Trockenstress? Nein Danke!
« Antwort #7 am: 19-Juli-2010, 13:09 »

Moin,Fritz !

Trotz mancherlei Ge-unke : Dein BM steht gut da,gratuliere.Bei der Staude handelt es sich den Blättern nach um ein Delphinium (Rittersporn),allerdings gibt es davon allein etwa 250 Arten :o,du kannst dir also etwa vorstellen,wieviel Sorten es dann gibt...::).Wenn jemand behaupten sollte,alle Sorten zu kennen,müßte er schon ein Wunderkind sein.

Delphinische Grüße ! Michael
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

Fritz

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Re: Trockenstress? Nein Danke!
« Antwort #8 am: 19-Juli-2010, 16:56 »

Moin Michael u. Hardcorestaudenfreunde ... ich habs, ich habs ... es ist eine Ligularia przewalskii ...  ::) ... klar das ich mir so einen Namen nicht merken kann ...   

VLG Fritz
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mammut

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Re: Trockenstress? Nein Danke!
« Antwort #9 am: 19-Juli-2010, 23:41 »

Jetzt muß ich auch mal was schreiben...

Also wir haben im März einen kleinen BM in die Widnis von Baden-Würtemberg   
entlassen. http://mbreg.de/forum/index.php?topic=3889.msg52583#msg52583

Als gute "Eltern" haben wir uns auch ein wenig Sorgen gemacht ob er wohl alleine klar kommt. Und ich muß sagen, einmal haben wir ihn etwas bräunlich vorgefunden. Dann haben wir ihn ordentlich begossen, und seit dem so alle 2-3 Wochen gehen wir mal dort vorbei.
Und trotz der Hitze, ist er gewachsen und sieht sehr frisch aus. Also ich würde sagen der Baum wird mal ganz groß- aus eigener Kraft und ohne zusätzlichem Wasser. Auf den Bildern kann man erkennen, dass er nicht viel Schatten hat.

Hoffnungsvolle Grüße, Carsten

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xandru

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Re: Trockenstress? Nein Danke!
« Antwort #10 am: 20-Juli-2010, 00:09 »

Hallo Fritz,

Zitat
... klar das ich mir so einen Namen nicht merken kann ...

Überlass das mal getrost den Pferden, die haben den größeren Kopf.

Zoo-verrückte Grüße,
Wolfgang
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Tom E

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Re: Trockenstress? Nein Danke!
« Antwort #11 am: 17-April-2015, 21:20 »

Hallo,
bzgl. der Gießfrage, womöglich könnte man sogar viel weiter gehen. Wenn der Baum bereits jetzt Probleme mit seiner Wasserversorgung hätte, wäre das fatal, da sich das zukünftig wohl nicht bessern würde. Man würde dem Baum damit quasi auf einen unpassenden Standort helfen, was früher oder später kaum möglich sein wird. Würde bedeuten, wenn er es jetzt nicht alleine schaffen würde, dann wohl nie. Vielleicht ist es sogar schlecht, wenn sich ein Baum auf viel Wasser einstellt und dann plötzlich mit der Wahrheit konfrontiert wird? Wer weiß.  ::)

Viele hätte, wäre, wenn. Nur ein paar Gedanken.  ;) Soll eigentlich nur bedeuten, dass man diese Gießerei allgemein überdenken sollte. Auch die Wurzeln sind bei einem solchen Baum wohl schon über einen Radius von mehreren Metern ausgebreitet, daher ist wohl auch nicht förderlich ihm vorzugaukeln, dass es im Kronenbereich viel zu holen gibt.

Gruß
Tom
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Gartenwetter: Awekas von den Bäumchen und der Heidi.

steffen129

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Re: Trockenstress? Nein Danke!
« Antwort #12 am: 18-April-2015, 00:01 »

Hallo
Zitat
Viele hätte, wäre, wenn. Nur ein paar Gedanken.  Soll eigentlich nur bedeuten, dass man diese Gießerei allgemein überdenken sollte. Auch die Wurzeln sind bei einem solchen Baum wohl schon über einen Radius von mehreren Metern ausgebreitet, daher ist wohl auch nicht förderlich ihm vorzugaukeln, dass es im Kronenbereich viel zu holen gibt.

das ist ja mein reden, gut bei gefüglten 300 Bäumen geht das ja auch nicht.

die BM Allee kann ja auch nicht gegossen werden und die wachsen auch im schnitt ihre 80cm.


nicht gießenden gruß vom steffen
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Steffen der Waldfreund aus Thüringen

Tuff

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Re: Trockenstress? Nein Danke!
« Antwort #13 am: 18-April-2015, 01:33 »

Das sind interessante, kritische Gedanken. Es scheint plausibel, daß ein Baum sich an das zusätzlich verfügbare Wasser anpasst, etwa indem er üppige Zweige entwickelt, die er nach dem Einstellen des Gießens nicht mehr unterhalten könnte. Aber was ist die Alternative ? Ein Baum der jahrelang vor sich hin kümmert, hätte nicht die Kraft, die Winterschäden (meist Trockenschäden, wie Michael D. gestern erst bemerkte) zu reparieren, und möglichst rasch neue Bodenbereiche zu erschließen. (Sparen und verkümmern oder Schulden machen und Investieren ... woher kennt man dieses Thema...)

Ohne direkten Grundwasseranschluß macht ein Baum vor allem auf eher (wechsel-) trockenen Standorten ohne Gießen ein relativ oberflächennahes Wurzelgeflecht, welches sich radial immer weiter ausbreitet, allerdings nicht symmetrisch sondern entsprechend leichter Unterschiede in der Bodenfeuchte, und welches wie ein Schwamm auch geringe Regenmengen aufsaugen kann.

Man kann einen jungen Baum zur Ausdehnung seines Geflechts motivieren, in dem man ihn nicht am Stammfuss gießt, sondern jedes Jahr ein Stück weiter weg (also ringförmig). Ich glaube, so ein ausgedehntes Wurzelgefelcht macht einen Baum generell erstmal robuster.

Ich habe keine jungen Bäume ausgegraben um zu schauen wie weit die Wurzeln streichen, und kenne auch keine derartige Untersuchung. Aus der Anschauung von Topf-Wurzeln würde ich aber schätzen, daß ein junger Bergmammutbaum sich radial jedes Jahr mindestens 30 - 50 cm ausbreiten kann - in lockerem Boden vermutlich noch weiter.

Dann wäre die Ausbreitungs-Front im 3. Jahr also schon etwa einen Meter entfernt, mit 10 Jahren zwischen 3 und 5 Meter. Das sind grobe Faustwerte und wie gesagt, nur geschätzt. Aber so weit entfernt müsste man dann ringförmg giessen.

Die stammnahen Bereiche (also die Wurzelscheibe) dürfte man dann nicht mehr gießen, um den positiven Effekt nicht wieder kaputt zu machen. Auf diese Weite entwickelt der Baum rasch einen ausgedehnten 'Schwamm' und kann dann leichte Regenfälle besser nutzen.

Ich weiß, es fällt unheimlich schwer, einen jungen Baum nicht direkt drumherum zu gießen, sondern erst etwas weiter entfernt. Irgendwie haben wir Menschen da ein eingebautes Problem, an das was wir nicht sehen (die Wurzeln) zu glauben. Man muß sich überwinden, und 'Auf Gut Glück' tapfer draufhalten :)
« Letzte Änderung: 18-April-2015, 02:14 von Tuff »
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steffen129

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Re: Trockenstress? Nein Danke!
« Antwort #14 am: 18-April-2015, 04:33 »

Hallo
Zitat
Ein Baum der jahrelang vor sich hin kümmert, hätte nicht die Kraft, die Winterschäden (meist Trockenschäden, wie Michael D. gestern erst bemerkte) zu reparieren, und möglichst rasch neue Bodenbereiche zu erschließen. (Sparen und verkümmern oder Schulden machen und Investieren ... woher kennt man dieses Thema...)
Zitat
Aber was ist die Alternative?
ein Baum der sich für seinen Standort gerecht entwickelt,  nicht mehr und nicht weniger. Aber das Zeitgefühl ist der Menschheit leider abhanden gekommen, Dinge einfach werden zu lassen.
schneller höher weiter.......so wie überall.

Zitat
Ich habe keine jungen Bäume ausgegraben um zu schauen wie weit die Wurzeln streichen, und kenne auch keine derartige Untersuchung. Aus der Anschauung von Topf-Wurzeln würde ich aber schätzen, dass ein junger Bergmammutbaum sich radial jedes Jahr mindestens 30 - 50 cm ausbreiten kann - in lockerem Boden vermutlich noch weiter.

ich habe das schon öfters getan, und ich sage dir es ist weiter als deine 30-50cm somit hat der Baum auch kein Wasserproblem.

in 14 Tagen macht der Baum locker 20 cm selber nachgemessen vorallem im Frühjahr. auch das Wachstum radialer wurzeln in einem Topf wird oft von neuen wurzeln durchbrochen wenn der baum ausgepflanzt wird, diese sind dann völlig gerade und gehen steil nach unten. im ersten Jahr werden diese Wurzeln oft schon 3mm dick.

zuschauenden Gruß vom Steffen
« Letzte Änderung: 18-April-2015, 04:37 von steffen129 »
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Steffen der Waldfreund aus Thüringen
 

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