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[xandru]

Liebe Freunde des Cannstatter Mammuts,

Ein recht geheimnisvoller Baum steht an der Waiblinger Straße Ecke Kreuznacher Straße und ist als ID 148 hier längst bekannt. Dennoch hat er mehr verdient als ein kleines Foto.

Er wächst schmal, er wächst schief, ist maximal dreißig Meter hoch und alles andere als dick: mitten im Wald würde man ihn vielleicht für einen nach europäischen Maßstäben alten Vertreter seiner Spezies halten.

Am Rande eines verkommenen kleinen Parks, der möglicherweise aus einer Kriegsruine entstanden ist; direkt an der alten Bundesstraße 14 und heute immerhin Verbindungsstraße nach Fellbach und Waiblingen wirkt er ausgesprochen mickerig.

…

[xandru]

…

Hier also der Stamm.

…

[xandru]

…

Hier die Spitze.

…

[xandru]

…

Was mit wirklich beeindruckt, ist der Blick in die Mitte des Baumes. Hier habe ich schon den Eindruck, dass dieser Kamerad in Wirklichkeit älter ist als er auf den ersten Blick scheint.

Mir kommt hier der Zeitraum 1910 bis 1920 in den Sinn. Aber das Merkwürdige ist eben in meinen Augen, dass der Gesamteindruck eben nicht zu den Details passt.

Daher also: ein unscheinbarer, aber geheimnisvoller Baum.

Cannstatter Grüße,
Wolfgang

[Andreas Roth]

Kreuznacher Straße? Ist ja nett, daß Bad Kreuznach auf diese Weise auch anderswo zu Ehren kommt, auch wenn der BM zur eher untypischen Sorte gehört. Wenn ich mir die Gegend in Google Maps so anschaue, sind da wohl noch mehr Straßen nach Bad-Städten benannt...

[xandru]

Jo; aber immer ohne das „Bad“.

Also: Bankstraße, Moviestraße, Boystraße aber auch Mintonstraße

Bad Greetings,
Bad Wolfgang

[Waldläufer]

Hallo Wolfgang,
ich glaube auch daß man diesem Baum das von dir geschätzte Alter zubilligen sollte.
Daß er eher etwas schmalbrüstig geraten ist liegt wohl vorzugsweise an den schlechten Umweltbedingungen des speziellen Standortes.
Bei lediglich 650mm im Jahr Niederschlag u. dem eingeengten (vertrampelten?) Boden leidet er wohl unter Trockenheit.
Auch Abgasbelastung könnte hier schädigen. Für das alles sieht er doch wieder ganz gut aus.

                                     Viele Grüße                       Bernt

[Sischuwa]

Auch Abgasbelastung könnte hier schädigen. Für das alles sieht er doch wieder ganz gut aus.

...das denke ich auch...die viiielen autos dort...


...kenne den Baum auch sehr gut, habe ihn trotzdem lieb... s isch hald an Cannschdadder...

[xandru]

Hallo zusammen,

eingeengten (vertrampelten?) Boden

Der Boden ist absolut festgetrampelt, da hast du recht Bernt.

Vielleicht hat es auch mit den Hunden zu tun; da empfehle ich die chinesische Lösung

habe ihn trotzdem lieb

Dieser Baum offenbart seinen Charme erst beim genauen Hinsehen, denke ich.

Da ich nicht zum Alarmismus neige: Gibt es fundierte Beobachtungen, dass die Nähe einer viel befahrenen Straße einem BM schadet?

Viele Grüße,
Wolfgang

[xandru]

…und hier nochmal Bilder

Der Baum hat Charakter!

Viele Grüße,
Wolfgang

[Michael D.]

Hallo,Bernt !

Auch Abgasbelastung könnte hier schädigen....

...Wieso ? Sequoiadendron hat eigentlich den Ruf,recht Schadstoffresistent zu sein.

Viele Grüße ! Michael

[Waldläufer]

Hallo Michael,
es stimmt schon daß der Gebirgsmammutbaum im Vergleich mit anderen Nadelholzarten als immissionsresistent eingestuft wird.
Aber natürlich ist irgendwann ein Maß erreicht wo dennnoch Schäden auftreten. Also ich habe des öfteren schon gelesen, daß Umweltbelastungen für
Schäden an alten GM verantwortlich gemacht wurden. Z.B. in Südtirol meine ich in einem Bericht der DDG was gelesen zu haben.
Auch in Californien werden bereits Schäden registriert - insbesondere durch hohe Ozonbelastung.
Stuttgart ist ja inzwischen für seine Schadstoffbelastung bekannt. Ist hier wahrscheinlich nicht die Hauptursache aber kommt halt dazu.

                                 Viele Grüße            Bernt

[xandru]

Hallo zusammen, Endlich kann die ID 148 das Sommer-Bild bekommen, das sie verdient. Ich weiß nicht, von wann und von wem das rechts stehende Bild ist. Die Datei trägt freilich das Datum Juni 2006, was spätestens für den Winter 2005/2006 spricht. Strahlende Grüße, Wolfgang

[xandru]

Hallo zusammen,

Je öfter ich an dem Baum vorbeifahre, desto mehr ist es für mich ein Wald-BM aus dem 18. 19.^* Jahrhundert. Die Äste hängen richtig zottelig am Stamm herunter, sicherlich sechs Meter lang. Und die Spitze hat ganz klar die „Löckchen“ der Alten.

Das Grundstück selbst ist ganz klar eine Kriegsruine; die Nachbarschaft sieht aber auch eher nach sozialem Wohnungsbau der Nachkriegsjahre aus. Ich wüsste also gern, wie diese Grundstücke vor dem Krieg ausgesehen haben.

Es würde mich nicht wundern, wenn dort Villen gestanden haben und der Mammutbaum im Garten inmitten anderer Bäume. Der bedrängte Standort spräche dann für den schlanken Wuchs. Aber solange keiner entsprechende historische Dokumente von Stuttgart oder Bad Cannstatt findet, bleibt das eine reine Vermutung.

Vermutende Grüße,
Wolfgang

*edit 2011-11-20: Michael, danke fürs Aufpassen

[Michael D.]

Hallo,Wolfgang !

...Je öfter ich an dem Baum vorbeifahre, desto mehr ist es für mich ein Wald-BM aus dem 18. Jahrhundert .

Das wäre natürlich eine Sensation !

Uralte Grüße ! Michael