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Autor Thema: 18xx-BM in Liebenzell?  (Gelesen 11218 mal)

Tom E

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Re: 18xx-BM in Liebenzell?
« Antwort #15 am: 07-November-2015, 12:39 »

Mal wieder eine riesen Frechheit!  >:(

Sehr schade um den schönen Baum...

Gruß
Tom
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Gartenwetter: Awekas von den Bäumchen und der Heidi.

TaunusBonsai

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Re: 18xx-BM in Liebenzell?
« Antwort #16 am: 07-November-2015, 12:44 »

So etwas werden wir leider immer wieder erleben müssen. Gerade bei den "alten Kameraden" die stolze Ausmaße erreicht haben und irgendwelchen Leuten überraschenenderweise die Sonne nehmen, eine Gefahr darstellen oder sonstwie baulichen Vorhaben im Wege stehen (buchstäblich...).

Sehr schade um diesen tollen Baum!

Ich habe ihn gerade aus dem Register entfernt ...  :-[


entfernter Gruß aus'm Taunus vom Ralf
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Sita usvilate inis taberce ines!

Michael D.

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Re: 18xx-BM in Liebenzell?
« Antwort #17 am: 07-November-2015, 13:04 »


Immer wieder ärgerlich,daß solche Prachtstücke der Dummheit ( wahlweise der Raffgier ) mancher Menschen geopfert werden.Schade ´drum  >:(.

Samstägliche Grüße ! Michael
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

Bakersfield

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Re: 18xx-BM in Liebenzell?
« Antwort #18 am: 07-November-2015, 13:59 »

Wer einen Grund "contra Baum" sucht, der wird ihn finden. Sehr nebulös sind anscheinend die Hintergründe mit der Beteiligung der Stadt.

Aber man sieht sich mal wieder bestätigt. Pflanzt keine Solitärbäume an Grundstücksgrenzen und Straßen! Wenn er weiter zurück auf der Wiese gestanden hätte, wäre er zwar bestimmt auch im Weg gewesen, aber ein findiger Architekt hätte ihn in die Planung miteinbezogen. Anscheinend ist das Verhältnis solcher respektvollen Planer zu den anderen, die lieber Klarschiff machen, aber nur 1:9. Maximal... :'(
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"And it smells like rain, Maybe even thunder, Won't you keep us from all harm, Wonderful redwood tree"
"Redwood Tree" - Van Morrison (Album "Saint Dominic's Preview" 1972)

Tuff

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Re: 18xx-BM in Liebenzell?
« Antwort #19 am: 08-November-2015, 07:53 »

In der Tat, sehr schade. Der Baum passte dort sehr viel besser hin als die kunstlose Teerstraße...

Auch ich erlebe solche Geschichten regelmässig. Meistens wird man vor vollendete Tatsachen gestellt bzw. wenn man sich dann "einmischt" wenn schon alles beschlossen ist, gilt man als Störenfried. Ich kann daraus nur einen Schluß ziehen:

Man muß sich einmischen circa 3 Jahre bevor der Baum offen als Problem angesehen wird, indem man sich an diejenigen wendet, die als Schutzpatron in Frage kommen. Das kann u.U. die Stadt sein oder eine Bürgergruppe oder Mitglieder in der Familie der Besitzer ... man muss es herausfinden.

Es klingt irgendwie "phantastisch", nach Wahrsagerei oder Schwarzmalerei, ist aber bloß realistische Voraussicht und die beste Chance die man hat.

Natürlich wird man dann erstmal leicht als unbegründet besorgter Pessimist eingestuft, daher sollte man sein Anliegen geschickt formulieren, und nicht die Fällung prophezeien, sondern ganz im Gegenteil diese nicht mal ansprechen, sondern nur anfragen ob der Baum einen besonderen Status erhalten kann oder besondere Pflege. Hauptsache man beschäftigt sich mit ihm und outet sich als Baumliebhaber. Das ist zugleich ein Schuß vor den Bug der "dark force" welche nun weitaus vorsichtiger agieren muss, bis hin zu einer ganz neuen Planung.

Das ist mein Resümee aus dem Fall Gummersbach - Hülsenbusch, wo ich im Jahr 2008 bereits an den Bürgermeister schrieb, und mich vorsichtig sondierend an die früheren und aktuellen Besitzer wandte, als von einer akuten Bedrohung noch nirgends die Rede war. Das hat die Bedrohung und die Fällung einer der beiden Bäume nicht verhindern können, aber immerhin war die Stadt bereits mit den Bäumen vertraut (der Bürgermeister hatte sie damals als Reaktion persönlich besichtigt) und alle Angesprochenen hatten Zeit für sich eine Position zu finden. Als dann in der akuten Phase der Mammutbaumverein (AKA Jochen und Mick wenn ich mich recht erinnere) auftrat hat das dann einen ganz eigenen Eindruck gemacht und die Bedeutung der Bäume unterstrichen. Ich hatte genau zu dieser Zeit einen Riesentreß und Null Resssourcen übrig (etwas mit dem man von vorheherein rechnen muss!!) aber es war sogar gut daß ich mich (jedenfalls öffentlich) heraushielt weil man sonst den Eindruck einer Manipulation von langer Hand haben könnte. Das Prinzip ähnelt dem "Good Guy - Bad Guy" Prinzip, ich würde es aber eher "Unabhängige Hebel" nennen.  - Schließlich traten in Hülsenbusch noch einige andere Parteien auf, so daß man am Ende von rund 5 Hebeln sprechen konnte.

ps. Drei Jahre sind kein Scherz. Fünf Jahre sind schon ein zu weiter Horizont, dann wird die Angelegenheit im kritischen Jahr schon wieder in Vergessenheit geraten sein. Zwei Jahre sind schon zu knapp, dann sind die Absichten der Besitzer / Interessengruppen meist schon gefestigt, etwa werden dann bereits Anträge gestellt.
im Jahr "minus 3" kann man m.E. am besten Einfluß ausüben.
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JNieder

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Re: 18xx-BM in Liebenzell?
« Antwort #20 am: 08-November-2015, 10:13 »

....... Als dann in der akuten Phase der Mammutbaumverein (AKA Jochen und Mick wenn ich mich recht erinnere) auftrat hat das dann einen ganz eigenen Eindruck gemacht
und die Bedeutung der Bäume unterstrichen.

Jepp Michael, Du erinnerst Dich richtig.

 :)
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JNieder

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Re: 18xx-BM in Liebenzell?
« Antwort #21 am: 11-November-2015, 10:37 »

Heute ging ein interessanter Nachtrag zu diesem Thema ein:

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Nachgang an meine Mail vom 07.11.2015 möchte ich noch wie folgt mitteilen:

Die am Montag, den 09.11.2015, durchgeführten Recherchen haben ergeben, dass
weder der Ort Möttlingen (Ortschaftsrat, Ortschaftsvorsteherin),
noch die Stadt Bad Liebenzell (Stadtbauamt, Ordnungsamt)
noch der Landkreis Calw (Landratsamt) bzw.
die bei diesen Stellen zuständigen Personen im Vorfeld der Fällung um Stellungnahme
oder deren Meinung diesbezüglich befragt wurden.

Niemand von diesen Stellen hatte Kenntnis von dem Vorgang.
Es wurden alle Personen befragt,
welche auch nur im entferntesten verwaltungstechnisch hätten zuständig sein können.

Gegenteilige Äußerungen sind somit wohl als Schutzbehauptungen einzuordnen.

Alle befragten zuständigen Personen hatten kein Verständnis für die Fällung.

Der Baum war unter der Nummer 301 im Baumbuch der Stadt Bad Liebenzell eingetragen.

Der Baum war kerngesund.
Eine normale ordnungsgemäße Baumwartung wäre angebracht gewesen (Überprüfung der Äste),
keineswegs aber eine Fällung.

Eine Baumschutzsatzung ist in Bad Liebenzell für den Ortsteil Möttlingen nicht vorhanden.

Der Baum war (leider) nicht als Naturdenkmal geschützt.

Rein rechtlich war die private Fällung aufgrund dieser rechtlichen Rahmenbedingungen wohl zulässig,
auch wenn das Privatgelände öffentlich zugänglich ist.

Wichtig an der Stelle ist zu wissen, dass der Baum aufgrund seiner Besonderheiten
(z.B. Größe, Alter, besondere Prägung des Landschaftsbilds) jedoch naturdenkmalfähig war.

Dies bedeutet, dass wenn das Landratsamt z.B. von der Bevölkerung darauf hingewiesen worden wäre,
eine Prüfung hinsichtlich der Einordnung als Naturdenkmal mit einer Wahrscheinlichkeit von >90%
zum Erfolg geführt hätte.

In der Folge hätte dann der Landkreis für dem Baum gesorgt und eine Fällung wäre nicht mehr möglich gewesen,
unter den Umständen die vorliegend zur Fällung geführt hatten.

Dies ist ein sehr wichtiger Hinweis, welcher vielleicht andere Mammutbäume,
welche derart markant sind und sich auf Privatgrundstücken befinden, retten könnte.

Eine einfache Anfrage und ein Hinweis bei den zuständigen Behörden könnte somit vielleicht "Baumleben" retten.

Eine zusätzliche interessante Information bezüglich des Baumes mit der ID8975 ist noch,
dass der Baum damals von der Mutter desjenigen gepflanzt wurde, 
welcher mit großer Vehemenz und Nachdruck die Fällung initiiert hatte.

Vielleicht spielen hier somit nicht nur mögliche finanzielle und bauliche Aspekte desjenigen eine Rolle,
sondern auch psychologische, denn er hatte täglich den Baum im Blick.

Schade, dass die wirrsten Umstände dazu führen können, dass ein so wunderschöner Baum,
der noch ein langes Leben vor sich hatte innerhalb kurzer Zeit aufgrund großen Unverstandes gefällt wurde.

Es sollte daher forciert werden, dass Mammutbäume, welche markant sind,
von den zuständigen Behörde zu Naturdenkmalen erhoben werden.

Baumschutzsatzungen sind zwar auch (zusätzlich) eine kleine Möglichkeit,
diese können aber von den Gemeinden jederzeit geändert oder aufgehoben werden.

Naturdenkmale genießen einen weitaus höheren und längerdauernden Schutz.

Mit freundlichen Grüßen

R. S.....
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Tuff

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Re: 18xx-BM in Liebenzell?
« Antwort #22 am: 11-November-2015, 12:18 »

Es ist nicht leicht für eine nicht einheimische Baumart einen Schutzstatus zu begründen. Auch wenn bei großen (oft aber noch gar nicht so alten) Mammutbäumen "Schönheit" und "Publikumswirkung" offensichtlich sind, kann ein solcher Status jederzeit mit dem Argument "fremdländisch" angefochten werden.

Es gibt einen Aspekt der unanfechtbar ist: Biotopeigenschaften, und hier vor allem die Bedeutung großer (alter) höhlenreicher Bäume als Brut- oder Horstbaum. Wenn zum Beispiel in der Krone eines BM Bussarde einen Horst bauen, der später von Wanderfalken genutzt wird, oder noch besser, vom Uhu, dann steht der Wert des Baumes außer Zweifel. Ebenso wenn besonders viele oder große Spechthöhlen entstehen, die dann von Eulen zur Brut besetzt werden. Wenn die Nutzung des Baumes durch seltene Tierarten nachweislich öfter vorkommt, kann man den potentiellen Wert auch auf die ganze Art übertragen.
Wir sollten daher nach solchen Eigenschaften auch gezielt Ausschau halten.
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heiquo

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Re: 18xx-BM in Liebenzell?
« Antwort #23 am: 11-November-2015, 14:34 »


Es gibt einen Aspekt der unanfechtbar ist: Biotopeigenschaften, und hier vor allem die Bedeutung großer (alter) höhlenreicher Bäume als Brut- oder Horstbaum. Wenn zum Beispiel in der Krone eines BM Bussarde einen Horst bauen, der später von Wanderfalken genutzt wird, oder noch besser, vom Uhu, dann steht der Wert des Baumes außer Zweifel. Ebenso wenn besonders viele oder große Spechthöhlen entstehen, die dann von Eulen zur Brut besetzt werden. Wenn die Nutzung des Baumes durch seltene Tierarten nachweislich öfter vorkommt, kann man den potentiellen Wert auch auf die ganze Art übertragen.
Wir sollten daher nach solchen Eigenschaften auch gezielt Ausschau halten.

Hi Michael,

gibt es da Beispiele? Ich könnte demnächst genau in den Konflikt kommen, das fremdländische Bäume unseren Vögeln nichts nützen, da keine Erfahrungswerte vorliegen. Jeder Ort hier muss nun einen Vogelschutzbeauftragten stellen, dreimal dürft ihr raten wer das ist?! ;) Mein Ansatz wird sein beides zu verteidigen.
Spechthöhlen konnte ich in alten BM`s schon beobachten, nur sahen die oft so aus, als wenn der Specht dann abgebrochen hätte, als er auf den härten Splintbereich traf. Nur ne Vermutung...

Grüße, Heiko
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Michael D.

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Re: 18xx-BM in Liebenzell?
« Antwort #24 am: 12-November-2015, 12:50 »

Hi,Ko !

Jepp,die gibt es :).Ich war vor einigen Wochen bei dem Kollegen Wolfgang Th. zu Besuch.Nachdem Samstags unsere Arbeit relativ schnell erledigt war ( Ergänzung der "12 Apostel" - Pflanzung ),gönnten wir uns eine kleine Tour zu einigen sehenswerten BM´s in der Umgebung.

Ein ordentliches Exemplar steht am Ortsrand von Roth ( 49.943975 , 7.804410 ),auf dem Gockel - Bild noch komplett mit Spitze.Diese (ca. 1,50 m ) hat er vor ein paar Jahren aufgrund seiner sehr freien Lage auf weiter Flur bei einem Sturm verloren.Beim Besichtigen vom Feld her kamen wir ins Gespräch mit dem Nachbarn.Dieser erzählte uns,daß er ursprünglich eigentlich nicht soo begeistert von dem Mammutbaum gewesen ist.Nachdem der Baum durch den Kronenverlust eine flache Fläche ( ähnlich den Großen in den USA ) gebildet hat,hat sich dort ein Falkenpärchen ein Nest gebaut,daß es seitdem nutzt.Seitdem ist er ebenfalls von dem Baum erfreut.So kann es gehen - manchmal bringt ein ( kleiner ! ) Verlust mehr Akzeptanz :).


Akzeptierte Grüße ! Michael
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

Tuff

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Re: 18xx-BM in Liebenzell?
« Antwort #25 am: 14-November-2015, 10:17 »

Mensch Micha, das ist ein wunderbares Beispiel !
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Michael D.

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Re: 18xx-BM in Liebenzell?
« Antwort #26 am: 14-November-2015, 14:37 »

Moin,Tuff-Micha !

Das freut mich  :) ! Der Baum dort ist auch ein schönes Beispiel,daß es nicht immer ein "Großer" sein muß,der Einen begeistert.Durch die offene Lage auf etwa halber Höhe am Hang wirkt er trotz seiner geringen Höhe über das Tal hinweg.Sowas gefällt mir immer wieder.
Und ich kann mir jetzt gut vorstellen,wie ein ähnlich auf einem Aussiedlerhof in der Nähe gelegener "General" - Sämling in ein paar Jahren aussieht...

Naheliegende Grüße ! Michael
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.
 

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