Hi Mike,
auch von mir herzlich willkommen! Was die Frage betrifft, ob man den BM für den Waldbau "freigeben" sollte schließe ich mich den Befürwortern an.
Man muss sich im klaren sein was man erreichen will: Möchte man nur einzelne Exemplare in Parks und Gärten bewundern und als exotische "Jagdtrophäen" ins Register stellen
, oder will man etwas zum Erhalt der Art tun?
Ich bin dafür, dieser beeindruckenden Baumart eine Chance zu geben, in Zukunft mal bei uns heimisch zu werden. Ob das je gelingen wird steht in den Sternen, denn diese Bäume haben ja so ihre Besonderheiten, die es ihnen nicht ganz leicht machen sich hier ohne menschliche Hilfe zu verjüngen. Aber andererseits fühlen sie sich offensichtlich bei uns "sauwohl", wenn man die Zuwächse betrachtet. Und sie werden uralt, und wer weiß schon was in 3000 Jahren bei uns für Bedingungen herrschen werden?
Wenn man diesen Bäumen also eine Chance geben will, geänderte Umweltbedingungen auch nutzen zu können, dann muss man viele Exemplare zusammen pflanzen, einfach damit der Genpool groß genug ist. Und wo soll das besser möglich sein als im Wald?
Natürlich habe ich auch Hemmungen, diese Bäume zu "kommerzialisieren". Andererseits sind sie bereits einen
Pakt mit dem Feuer eingegangen, da werden sie sicher auch mit den Menschen fertig.
Und wer weiß schon wie viele Wald-BM, die jetzt oder in Zukunft gepflanzt werden, dann auch tatsächlich abgeholzt werden? Das geht ja nicht innerhalb einer Generation, mal von gelegentlichen Durchforstungen abgesehen. Vielleicht wird der nächste Besitzer des BM-Waldes die Bäume aus reiner Begeisterung stehen lassen?
Und wenn mal einige gefällt werden ist das denke ich auch kein Beinbruch. Ich glaube nicht, dass BM je zur Massenwahre werden. Mal ein paar Holzvertäfelungen oder Möbel, weil es urig ist sagen zu können "die sind aus Mammutbaumholz". Aber ansonsten dürfte der Anbau für Billigwahre zu aufwendig sein, auch auf Grund der nötigen, größeren Pflanzabstände. Hoffe ich zumindest, denn BM-Plantagen für die Papierherstellung oder für Weihnachtsbäume sind mir persönlich auch ein Graus, dafür ist die Art einfach zu selten, zu alt und zu großartig!
Zu den Abständen wurde eigentlich inzwischen weitgehend alles gesagt und jeder kann das handhaben wie er will. Es sollte nur jedem klar sein dass der Schwerpunkt der Anpassung des BM nicht auf das Konkurrieren im dichten Wald gerichtet ist sondern auf das Überleben von Katastropen und die rasche Entfaltung auf Flächen, die durch solche Ereignisse von der übrigen Vegetation weitgehend befreit wurden.
Das bedeutet nicht, dass der BM jeden Brand überlebt und auch nicht, dass er überhaupt nicht fähig ist mit anderen Bäumen zu konkurrieren, es ist nur eine starke Tendenz zum ersteren, und dadurch unterscheidet sich der BM relativ zur Ausrichtung anderer Baumarten. Wenn man das im Hinterkopf behält wird man das mit den Abständen schon irgendwie hinbekommen.
Urzeitliche Grüße, Clemens