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Autor Thema: Pflanzabstände beim BM  (Gelesen 135169 mal)

Xenomorph

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Pflanzabstände beim BM
« am: 15-November-2009, 22:54 »

Hallo Rotholzrebellen,  ;)

aus gegebenem Anlass möchte ich mal das Thema Pflanzabstände beim BM zur Diskussion stellen. So wie es aussieht scheint es da ja zwei Lager zu geben: Die Anhänger enger bist sehr enger Pflanzabstände und diejenigen, für die der Abstand gar nicht groß genug sein kann. Mich würden da mal eure Standpunkte und Meinungen interessieren und wie ihr sie jeweils begründet.



Meine eigene Position: Es kommt drauf an ob Park-BM oder Wald-BM.

Bei einem Solitär oder einer lockeren Gruppe in einem weitläufigen Park oder großen Garten sollte der Pflanzabstand recht groß sein, damit sich die Bäume optimal entfalten können und schnell imposante Ausmaße erreichen. Ich würde hier mal 20m Abstand veranschlagen, nach oben offen.

Grund: Wenn man so einen Baum pflanzt sollte man immer im Auge haben, was mal draus werden kann: Ein Riese mit vielleicht 10m Stammdurchmesser am Boden. Wenn man will dass der Baum die Chance dazu bekommt dieses Potential auszuschöpfen, dann sollte man den Abstand zum nächsten Baum entsprechend wählen.

Im Wald ist das nicht anders, trotzdem können die Abstände da m.M. nach etwas geringer sein: Der BM wird dann seine ganze Wuchkraft auf das Höhenwachtum konzentrieren und dadurch viel schmalkroniger aber höher wachsen. Das Stammvolumen wird auf die Art natürlich erst mal nicht so schnell zunehmen, aber die Astreinigung erfolgt früher und der Stamm wird sehr geradschaftig und hoch. Wenn die Krone dann erst mal in hellere Bereiche vorgedrungen ist wird sich irgendwann das Höhenwachstum verlangsamen und dafür das Dickenwachstum deutlich zunehmen, vorausgesetzt man läßt den BM so lange stehen.

Aber: Auch im Wald gilt, dass der BM nicht mit europäischen Baumarten zu vergleichen ist und einen größeren Abstand zu seinen Nachbarn benötigt (vertägt keine Konkurrenz und braucht sehr viel Licht). Außerdem wächst er bei einseitiger Beschattung in Richtung Licht und damit schief. Das sieht nicht schön aus und macht den Baum bei Stürmen anfälliger, weil instabil. Seit ich mal eine kleine Pflanzung mehrerer BM im Wald gesehen habe würde ich persönlich einen relativ gleichmäßigen Abstand von ca 14m wählen. Wenn man vorhat die BM-Pflanzung zu durchforsten kann man natürlich am Anfang auch enger pflanzen, aber dann muss man später auch wirklich die schwächeren Kandidaten herausnehmen.

Interessieren würde mich in dem Zusammenhang, ob BM-Solitäre in Europa überhaupt so hoch werden können wie ihre Verwandten in der Sierra (trotz Blitzschlag, Sturm, keine Notwendigkeit für großes Höhenwachstum...) oder ob sie evtl. nur im Schutz anderer hochwachsender Baumarten (z.B. andere BM, Douglasien) solche Höhen und imposante, bis in 50m Höhe astfreie Stämme erreichen können.



Soweit mein Plädoyer als interessierter Laie. Bin gespannt auf eure Meinungen zum Thema! Wird sicher eine hitzige Diskussion geben, oder?  ;) ;D

Urzeitliche Grüße, Clemens
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derTim

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #1 am: 16-November-2009, 00:14 »

Hallo Clemens,
Respekt   ;) wegen dem langen Text ;D
ich muß leider zugeben das ich selber, eigendlich etwas schreib faul bin :-\.
Ich denke aber auch, wenn man einen schönen Solitär haben möchte, sollte
der Abstand so gross wie möglich aber so klein wie nötig sein. ::)
Aber wie weit genau das ist, können bestimmt einige besser einschätzen als ich.
Da fehlt es mir leider an Erfahrung :(, bin aber gespannt..............
schreibfaule Grü.... T.... ;)


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Bergbauer

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #2 am: 16-November-2009, 01:49 »

Hallo,

ich werde im Wald zum Teil wesentlich geringere Abstände wählen, zum Teil aber auch größer als 15 Meter. Bäume pflanzt man nicht in Reih und Glied im Wald. Man sucht sich Stellen aus die dem Baum gefallen würden und wo er die besten Chancen auf ein langes Leben hat, auch unter Berücksichtigung das es im Wald mehr Schwund gibt als in einem Park.

So gilt es die Hanglage zu berücksichtigen, wo kommt eventuell Schneedruck her, wie kann ich den Baum davor schützen, z. B unter einem alten Baumstock setzen. An Wegen und Forststraßen (die sind wegen der LKW mit Hänger oft breit sind) kann man näher ran, dort gibt es eher Licht. Licht und vor allen Dingen Wasser ist wichtig. Kann man eine kleine Senke auf dem Berg ausmachen, dann dorthin. Nicht zu nah an die Grenze, den wächst er zum Nachbarn dann muss er vielleicht mal geteilt werden. So entstehen "natürliche" Grüppchen, mal 3 zusammen dann auch mal 5 im Kreis und dafür erst weiter weg wieder welche.

Da die Mammuts sie bekannt sehr alt werden, kann man durchaus erst mal enger setzen, später dann nach und nach auslichten und die stärksten stehen lassen. Viel wichtiger halte ich in diesem Zusammenhang langfristig und über Generationen hinweg zu denken. Es bringt ja nichts wenn man sich bemüht und der Nachwuchs alle abholzt. So sollte auch der eigene Nachwuchs entsprechend "gezüchtet" dahin gehend inspiriert werden das die Mammuts dort ein langes Leben führen mögen. Es wäre aber vermutlich illusorisch zu denken das alle im Forst gepflanzten Bäume bis zum natürlichen Ende dort stehen bleiben.

Das gilt natürlich auch für Privat gepflanzte Bäume. Ein Haus wird vielleicht 100 Jahre alt, dann wird die die nächste oder übernächste Generation neu planen und der eine oder andere Mammutbaum wird dann wohl einem Gebäude weichen müssen.

Gruß, Herbert
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Khan

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #3 am: 16-November-2009, 10:10 »

Morgen allerseits,

interessante Fragestellung, vor der auch ich nächstes Jahr stehen werde. Da wir einen Wald anpflanzen wollen (~2ha) stellt sich diese Frage. Er wird auch seitlich an Äcker grenzen, was bedeutet, wir wollen einen geschlossenen Waldrand. Nicht unbedingt überall, aber doch großteils.

Nach bisherigen Planungen werden wir wohl auch andere Bäume mit pflanzen (Kastanien am Waldrand, Tannen und Eichen vereinzelt/grüppchenweise im Wald, und noch anderes).

Auch wird das nicht alles in 1 Jahr angepflanzt werden, sondern in den nächsten Jahren kontinuierlich wachsen, damit man aus Fehlern lernen kann. Vor allem müssen wir erstmal sehen, wie die MBs den Boden und das Klima vertragen.

Soweit zum grundlegenden :)

Am Waldrand werden wir wohl etwas weiter auseinandergehen (müssen), auch wenn dies ein etwas längeres Warten auf die Schließung des Randes bedeutet. Hier sollen ja durchaus die großen Bäume stehen, die auch mächtig und breit werden sollen. Das werden ausnahmslos BM werden. Ich schätze, wir werden wohl bei 8m landen. Vielleicht hier und da ein paar Meter mehr, doch nicht in der Masse. Ein paar Kastanien werden mit eingesprenkelt werden. die brauchen auch recht große Abstände, wenn sie große Kronen bilden sollen.

Im Wald selbst wird nicht regelmäßig gepflanzt, sondern auch mal grüppchenweise, mit Lichtung und zentralem BM/KM, Hanglage, kleinere Felsvorkommen, usw. also recht "unordentlich". Auch werden verschiedene Bäume gruppiert werden (z.B. mal eine Gruppe Eichen, auch noch ein paar Fichten und/oder vereinzelte Laubbäume, usw.). Im Inneren des Waldes wollen wir auch KM zusätzlich zu BM mit anpflanzen. Bei Bergmammuts werden wir wohl im Wald auf ca. 5m Abstand gehen, bei KM eventuell etwas weniger in manchen Gruppen. Hintergrund:

- Es wird Verluste geben, was einer natürlich Erweiterung des Pflanzabstandes entspricht. Natürlich werden wir die Ausfälle weitgehend ersetzen, doch ab und zu, wenn sich ein stimmiges Bild ergibt, wohl auch die leeren Flächen lassen, um den Bäumen dort ein wenig mehr Raum zu geben. Vor allem bei den KM rechnen wir mit recht hohen Ausfallraten, da der oberfänkische Winter doch recht gnadenlos sein kann. Deshalb auch hier wohl eher 3-4m Abstand bei KM.

- Ein Teil der KM/BM wird von Anfang an fürs Fällen vorgesehen werden. Deshalb sollen sie auch enger stehen (dann wohl mehr 3m Abstand), um höher und mit weniger Ästen unten zu wachsen. Das wird sich auf 2-3 Bereiche beschränken.

- Ein weiterer Teil wird wohl (auch wenn mich hier jetzt einige steinigen werden  :o), auch für den ein oder anderen Christbaum herhalten müssen. So ein BM dürfte ganz interessant aussehen. Da diese dann nicht allzu alt werden, wird wohl auch hier eher 3m sein.

- Einige Bäume, die von Haus aus einen guten Wuchs zeigen und schöne Solitärs nach den ersten beiden/drei Jahren sind (KM/BM) werden einen guten Platz für sich alleine bekommen (freie Fläche im Umkreis von mind. 6-7m, eventuell mehr). Das sollen einmal die mächtigsten werden, vor denen man nur mit offenem Mund stehen bleibt.

Das sind so unsere derzeitigen Werte. Einige Argumente haben wir uns theoretisch erarbeitet, wie oben dargestellt, andere durch Erfahrungswerte von einigen hier aus der Community. Aus persönlichen Erfahrungen in den nächsten Jahren werden wir wohl noch sehr viel lernen. Ich bin da aber zuversichtlich, durch die flexible Herangehensweise doch nicht zuviele Fehler zu machen :)

Stephan
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JNieder

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #4 am: 16-November-2009, 10:35 »

Moin Stephan,

ist ja ein tolles Vorhaben !
Gut, wenn man diese Möglichkeiten hat. :)

Aber möchte mich kurz selbst zitieren:
Von denen im Wald ist nur noch einer bestehend,
die anderen wurden leider vom Wild verbissen.

Das solltest Du besser nicht außeracht lassen.

Besten Gruss
Jochen

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sequotax

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #5 am: 16-November-2009, 10:47 »

Lieber Clemens, jetzt komm' ich...  ;)


Stellen wir uns doch einmal einige einfache Fragen:

Welche Ziele verfolgen wir ?

Wieviel Platz haben wir zur Verfügung ?

Wieviele Bäume stehen dem entgegen ?

Wie lange werden wir noch leben und agieren ?


In der Summe lautet die Essenz für mich:  8)

Ich will gesunde und prachtvolle Mammutbäume anpflanzen und zukunftsorientiert diese in deutschen Wäldern heimisch werden lassen !
Das zur Verfügung stehende Areal ist begrenzt !
Die Möglichkeit, Bäume anzuzüchten, lässt mir hingegen Spielraum ohne Ende...
Meine Lebensspanne beträgt - weiß ich nicht !

Will ich wirklich etwas bewirken, kann und sollte ich auf Masse setzen !
Ausfälle gibt es bestimmt - habe ich dann noch Zeit/Lust/Energie/Möglichkeit nachzupflanzen ?
Selektion führt zu angepassteren Pflanzen, Saatgut geht niemals aus...


Fazit:

Pflanze ich zu eng, kann ich das korrigieren !
Verschenke ich den Raum, verfehle ich vielleicht mein Ziel !

Auch ein Mammutbaum ist nur ein Baum (und keine heilige Kuh) - ein einzelner Baum muss manchmal sterben, damit sich die Gattung weiterentwickeln kann...

Ich fahre mittlerweile die Strategie, schlecht veranlagte Bäume enger zu setzen, den 'Zukunftsbäumen' mehr Raum zu lassen und dann die Sukzession wirken zu lassen...

Kein Rosenbeet sondern einen Wald !


 :)  Remi  :)
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Khan

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #6 am: 16-November-2009, 11:02 »

Moin Stephan,

ist ja ein tolles Vorhaben !
Gut, wenn man diese Möglichkeiten hat. :)

Aber möchte mich kurz selbst zitieren:
Von denen im Wald ist nur noch einer bestehend,
die anderen wurden leider vom Wild verbissen.

Das solltest Du besser nicht außeracht lassen.

Besten Gruss
Jochen

Hallo Jochen,

ja, uns graut schon bei dem Gedanken an den notwendigen Zaun. Wir werden die Pflanzareale komplett einzäunen. Aber kommt Zeit, kommt Zaun :D

Übrigens: Das Projekt ist schon in Anfängen beschrieben: Projekt "Fichte ade - Sequoiadentron ole" ;)
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Waldläufer

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #7 am: 16-November-2009, 20:31 »

Hallo Xenomorph,
Pflanzabstande beim Bergmammutbaum - im Freiraum kein Problem  - hier kann eine Gruppe auch eng zusammenstehen u. eine gemeinsame Krone
bilden.
Der Bergmammutbaum im Wald ein eher ungelöstes Problem an dem sich schon versierte Fachleute die Zähne ausgebissen haben.
In BWttg. wurden zahlreiche Versuche in vielen Variationen angelegt ebenso in Nordrheinwestfalen. Überwiegend stellte sich heraus daß weder
Reinbestände noch Mischungen wirklich befriedigten. Da der G-Mammutaum eine vorwüchsige Krone benötigt stört er sich auch im engeren Reinbestand.
Wird der Mammutbaum mit anderen Arten gemischt so ist es äußerst schwierig die Begleitbaumarten so zu regulieren, daß der Mammutaum ca. 20-25%
Wuchsvorsprung erhält. Das Problem ist die Begeitbaumart die weder zu stark bedrängt noch zu start zurückfällt. Wird er stärker bedrängt bekommt er
Botrytis u. oder Hallimasch. Da die Baumarten deutschlandweit unterschiedlich wachsen muß eigentlich jeder für seine Region die Lösung finden.
Nun endlich zum Pflanzabstand:
Ich empfehle analog dem Heimatstandort den Mammutbaum einzeln oder in Kleinstgruppen die später aufzulösen sind im Abstand von 20 -40m einzustreuen.
Grundbestand evtl. Nordmanntanne, Linde, Buche nur gepflanzt, Weirauchzeder etc. jedoch nur auf guten Böden. Obs geklapppt hat - in 20 bis 30 Jahren
weiß man mehr.
                                                  Ohne Gewähr                                           Bernt
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lk1992

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #8 am: 16-November-2009, 21:07 »

Super Thema!  :o

Ich schlage mich mal auf Seite der "Eng-Pflanzer".
Wenn man nicht so viel Platz zur Verfügung hat, müssen halt die Abstände kleiner werden.
Ich habe auf 2000m² (400 m² Garten am Haus, 800 m² Acker und 800 m² Wald/Wiese) fast 35 BMs. Davon stehen nur 2 so, dass sie ewig stehen bleiben könnten.
Bei den meisten anderen beträgt der Abstand zwischen 3 und 4 Metern.

Jeder sollte so pflanzen, wie er es für richtig hält...
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Xenomorph

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #9 am: 16-November-2009, 21:20 »

Servus allerseits,

da ist ja schon einiges zusammengekommen.  :)

@ Tim,

ich versuch immer wieder mich kurz zu fassen, aber irgendwie schaff ich das nie...  :-[ ;) Wie ich sehe schreiben andere aber auch ne ganze Menge!  :o

@ Herbert,

ich bin auch kein Freund von Holzplantagen, wo die Bäume in Reih und Glied stehen. Das mit den 14m sollte nur ein Richtwert sein, den ich mir aus bisherigen Beobachtungen zusammengebastelt habe. Wenn ich schreibe "gleichmäßig nach allen Seiten", dann will ich damit nur zum Ausdruck bringen dass ich vermeiden möchte, dass die Bäume schief wachsen. Ansonsten bin ich aber auch für eine aufgelockerte Anordnung, die einen natürlichen Eindruck vermittelt und auf örtliche Gegebenheiten Rücksicht nimmt.

@ Stephan,

da hast du dir ja schon ne ganze Menge Gedanken gemacht! Wenn man über den Wald-BM redet macht es natürlich einen großen Unterschied, ob die Bäume da stehen sollen bis sie in vielleicht 3000 Jahren von alleine umfallen, oder ob man sie zur Holzproduktion oder womöglich als Christbaumplantage pflanzt (letzteres für mich natürlich schlimm, habe leider gerade keinen Stein zur Hand...  ;D). Für kommerzielle Zwecke kann man sie sicher enger pflanzen, da werden sie schließlich nicht so alt.

@ Remi,

Habe darauf gebaut dass du dich hier zu Wort meldest!  ;) 8) Es kommt sicher auch darauf an, wie es mit der Pflege des Waldstücks in der nächsten Generation aussieht- da hast du recht und Herbert hat es ja auch schon angesprochen. Wenn man sich relativ sicher ist, dass es einen verständigen Nachfolger geben wird oder man selber noch dazu kommt, kann man natürlich etwas enger pflanzen. Dann muss eben rechtzeitig ausgedünnt werden, wenn die Bäume größer sind.

Prinzipiell empfehle ich aber, dass man sich mal die zu erwartenden (und von den weniger kommerziell Interessierten sicher auch erwünschten) Dimensionen veranschaulicht, die diese Bäume mal erreichen werden. Und das in einem im Vergleich zu europäischen Baumarten kurzen Zeitraum. 4m Stammdurchmesser dürften die BM hier locker mal erreichen, dass es bis zu 10m werden können wissen wir ja alle. Nimm dir mal ein kariertes Blatt Papier und definiere den Abstand von einer Linie zur nächsten als 1m. Dann wirst du sehen wie wenig selbst 14m Pflanzabstand sind, wenn du davon ausgehst dass das alles BM sind und jeder nach ein paar hundert Jahren mal 4m Stammdurchmesser am Boden erreichen wird. Stell dir dazu die Höhe der Stämme vor und denk dir die Kronen dazu, dann weißt du warum ich eher großzügig bin...  ::)

Da das Ganze im Augenblick ohnehin ein künstliches Unterfangen (also nicht ohne menschlichen Einfluss möglich) ist sehe ich das weniger eng wegen natürlicher Auslese. Ich würde also nur ausgewählte Exemplare in größerem Abstand pflanzen. Sollten welche eingehen, werden sie durch andere ausgewählte Sämlinge ersetzt. Sollten bestimmte Herkünfte oder Sorten besonders häufig eingehen, hat man auch was gelernt und pflanzt andere. Natürlich ist es in den ersten Jahren ein großer Aufwand, die Zwischenräume frei zu halten. Aber wenn die Sache nach vielleicht 4-8 Jahren fertig ist, dann weißt du dass du was Zukunftsfähiges bewerkstelligt hast. So wie du es machst musst du immer hoffen, dass du noch dazu kommst deinen Wald mal zu durchforsten, oder dass es dein Nachfolger macht.

@ Bernt,

das was du anspricht ist genau die Gratwanderung die ich meine: Einerseits möchte man hohe, geradschaftige Stämme und frühe Astreinigung, andererseits soll der BM genug Licht erhalten, schnell wachsen und von Pilzbefall verschont bleiben. Ist schwierig und ich behaupte nicht, da ein Patentrezept zu haben. Denke aber 10m sollte man bei BM-Reinbeständen selbst am Anfang nicht unterschreiten und später muss man unbedingt auslichten.

Wenn man geduldig genug ist und mehr Arbeit in Kauf nimmt kann man das Problem natürlich umgehen, indem man zuerst die BM in großen Abständen pflanzt und dann einige Jahre wartet, bis man die Zwischenräume mit anderen Baumarten füllt. So haben die BM einen guten Vorsprung und immer ausreichend Licht.

Die Art der Begleitbaumarten ist eigentlich einen neuen Thread wert!  ;) Ich bin da kein Experte und kann mich nur auf mein Gefühl und meine persönlichen Vorlieben verlassen. Wenn man kommerzielle Interessen mal ausklammert würde ich mich für folgende Zusammenstellung entscheiden:

BM; Douglasie; Weihrauchzeder; Waldkiefer; Kolorado-Tanne; Libanon-Zeder (ja, als Waldbaum- gibt kerzengerade Stämme) und im unteren Bereich noch ein paar Eiben. Gibt da natürlich noch viel mehr...  ::)

KM würde ich nicht dazu pflanzen, die werden noch höher und nehmen den BM irgendwann das Licht. Im Flachland dürften sie den BM hoffnungslos überlegen sein, wenn sie frosthart sind oder es keinen nennenswerten Frost (mehr) gibt. Selbst wenn es Waldbrände gäbe wäre der KM im Flachland dem BM überlegen, weil er ebenfalls gegen Feuer gewappnet ist, wenn auch nicht ganz so effektiv. Außerdem vermehrt sich der KM viel effektiver, auch im schattigen dichten Wald und ganz ohne Brände, und er neigt ja dazu irgendwann Reinbestände zu bilden, weil er durch Wurzelbrut etc. so gut wie unausrottbar ist. Also wenn das Ganze zukunftsfähig sein soll lieber KM und BM getrennt pflanzen, oder am besten gleich KM ins Flachland, BM in Gebirge und Mittelgebirge.

Urzeitliche Grüße, Clemens
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Michael D.

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #10 am: 17-November-2009, 09:14 »

Hallo,Clemens !
!)...Nimm dir mal ein kariertes Blatt Papier und definiere den Abstand von einer Linie zur nächsten als 1m. Dann wirst du sehen wie wenig selbst 14m Pflanzabstand sind, wenn du davon ausgehst dass das alles BM sind und jeder nach ein paar hundert Jahren mal 4m Stammdurchmesser am Boden erreichen wird.

2)...Wenn man geduldig genug ist und mehr Arbeit in Kauf nimmt kann man das Problem natürlich umgehen, indem man zuerst die BM in großen Abständen pflanzt und dann einige Jahre wartet, bis man die Zwischenräume mit anderen Baumarten füllt. So haben die BM einen guten Vorsprung und immer ausreichend Licht.

1) Sehr gutes Beispiel,finde ich.

2) Genau ! Ähnlich war das in Unterlagen der Sequoiafarm Kaldenkirchen zu finden.Dort wurde das Ganze als Vorwüchsigkeit beschrieben.Es wurden Flächen erst nur mit BM bepflanzt,als Diese größer waren,wurden 5-6 Jahre später andere Arten dazugesetzt.Das scheint sich gut bewährt zu haben.

Viele Grüße ! Michael
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John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

Waldläufer

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #11 am: 17-November-2009, 13:01 »

Hallo,
das Problem mit dem gern verwendeten 10m Abstand stellt sich wie viele Pflanzbeispiele belegen nach ca.20 -25 Jahren.
Geht man von einer theoretisch guten Betreuung aus wird meist noch der letzte Mammutbaum herausgepflegt u. der Zwischenstand
der in der Regel bedrängt entnommen. Dann ergibt sich ein oft parkartiger Eindruck eines Mammutbaumreinbestandes.
Der Reinbestand ist aber mienes Erachtens weder ästhetisch noch ökologisch noch gesundheitsfördernd für den Mammutbaum.
Daher mein Vorschlag auch gößerer Abstände die einen Mischwald ermöglichen.

                                               Gruß                   Bernt
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Khan

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #12 am: 17-November-2009, 14:11 »

...Der Reinbestand ist aber mienes Erachtens weder ästhetisch noch ökologisch noch gesundheitsfördernd für den Mammutbaum....

Hallo Bernt,

naja, Ästhetik liegt im Auge des Betrachters. Ich persönlich halte einen Bereich, der große Zwischenräume hat für sehr schön. Ideal für Picknicks, Spaziergänge und einfach das Genießen des Anblicks.

Nicht ökolgisch und gesundheitsfördernd für die Bäume? Weshalb? Begründe bitte einmal.

Stephan
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Waldläufer

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #13 am: 17-November-2009, 18:09 »

Hallo khan,
selbstverständlich soll jeder mit seiner Mammutbaumidee glucklich werden, der Interessierte hat aber bei solchen auch kontroversen
Standpunkten die Möglichkeit das für ihn geeinget erscheinende herauszupicken.
Meine Argumentation betraf den Wirtschaftswald wo es darauf ankommt ein stabiles sich auch ergänzendese Gefüge von gesunden
Bäumen zu begründen. Steht Picknick oder sonstiger Aufenthalt im Vordergrund wird man sicher andere Lösungen finden.
Ökoligie? Es ist nicht allzu sinnvoll mit Arten die Ernährungsmäßig für die einheimische Tierwelt (Insekten,Vögel etc.) fast nichts bringen
große Reinbestände anzulegen.
Ästhetik? Sebstverständlich kann man sich dahinter verschanzen u. sagen jedem gefällt etwas anderes.
Mach ich in dem Fall nicht u. behaupte einfach mal daß die sehr geometrische Form des Mammutbaumes eine Abmilderung durch andere
Baumarten braucht. Pyramidale Form bedeutet in der Formsprache herrschend, es muß dann aber auch ein paar Diener geben.
Im engeren Reinbestand fehlt dem Baum die vorwüchsige Kronenpartie die ausschlaggebend für seine Vitalität ist um z.B.
die permanenten Hallimaschattacken abwehren zu können.
                                                                                    Gruß                    Bernt
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sequotax

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Re: Pflanzabstände beim BM
« Antwort #14 am: 17-November-2009, 18:44 »

Liebe Baumfreunde,

ich habe spaßeshalber mal die Empfehlungen der Bayerischen Forstverwaltung bzgl. der Pflanzabstände herausgekramt:

"Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten - Wegweiser für den Bayerischen Waldbesitzer - Kulturbegründung und Jungbestandspflege"

Fichte:  2.500 - 3.300 Pflanzen/ha
Weisstanne:  2.000 - 2.500 Pflanzen/ha
Kiefer:  6.000 - 8.000 Pflanzen/ha
Europäische Lärche:  500 - 2.000 Pflanzen/ha
Douglasie:  2.000 - 3.300 Pflanzen/ha
Rotbuche:  6.000 - 8.000 Pflanzen/ha
Eiche:  6.000 - 8.000 Pflanzen/ha
Edellaubbäume:  4.000 - 5.500 Pflanzen/ha
Roterle:  3.000  - 5.000 Pflanzen/ha

Es gibt in diesem Forum sehr viele Liebhaber der (ohne Frage entzückenden) Parkästhetik !
Aber wer von euch war denn schon einmal im Wald ?  :P
Das Schöne im Leben ist doch die Vielfalt !
Freistehende Bäume, Park, Wald, Dickicht - alles hat seine Daseinsberechtigung !
Selbst eine Fichtenmonokultur ist doch weitaus besser als Ashpalt oder Englischer Rasen !

Bei einem Pflanzabstand von 14 m ständen ja weniger als 50 Bäume auf einem Hektar...
Nee nee, dafür züchte ich zu gerne !
Auf meiner Terrasse stehen ca. 450 KMs, vor dem Pferdestall ca. 200 (z.T. allerdings SEHR kleine) BMs...
Soll ich die in mein Blumenbeet pflanzen ?
Verschenken ?
Sofort aufhören zu züchten (u. vorrätigen Samen verwerfen) ?

Warum nicht züchten, pflanzen, selektieren wie mit allen anderen Bäumen auch ??
Warum nicht einigen tausend zusätzlichen Sämlingen eine Chance geben - vielleicht ist ja sogar eine neue Sorte dabei ('Seq. giganteum nonplusultra' o.ä.) ?

Give seed a chance !  ;D

Remi
« Letzte Änderung: 17-November-2009, 18:55 von sequotax »
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