Ende März (edit: 2009) bin ich beim Lesen der Idsteiner Zeitung auf einen Artikel aufmerksam geworden, der sich unter dem Titel „Natur sorgt für den Königsweg“ mit der Arbeit der Forstleute im Bereich Wiesbaden und Umland beschäftigte.
Der Artikel an sich war schon lesenswert, sehr hellhörig wurde ich jedoch, als der Artikel mit folgenden Sätzen endete:
„Die Verantwortlichen versuchen, soweit es in ihrer Macht steht, auf Nummer sicher zu gehen, aber mit sich wandelnden Klimabedingungen, deren Auswirkungen noch gar nicht abzusehen sind, gibt es nichts im Wald auf Garantie. Für das, was kommt, wird es mehrere Antworten geben. Eine davon ist vielleicht der Versuch, Mammutbäume zu pflanzen, was in der Nähe von Georgenborn geschehen ist. Was wohl die Forstleute in 100 Jahren dazu sagen werden? „Noch am gleichen Tag sendete ich eine Mail an das zuständige Forstamt, um den genauen Standort der Pflanzung in Erfahrung zu bringen und ggf. einen Ansprechpartner benannt zu bekommen.
Nach einer Erinnerungsmail nach einer Woche ohne Reaktion wurde mir dann noch selben Tag geantwortet und auch mit Herrn Förster von Steen ein sehr kompetenter Ansprechpartner benannt.
Gleich beim ersten Telefonat wurde ein Treffen für den 07.04.09 beim Forstamt in Schlangenbad-Georgenborn vereinbart, da Herr von Steen sofort bereit war, mir die Anpflanzung zu zeigen.
Nach einer sehr freundlichen Begrüßung pflanzte der Förster mich (...
) direkt auf den Beifahrersitz seines alten Suzuki SJ und die Fahrt ging los in Richtung Mammutbaumwald. Auf der Fahrt schilderte er, dass vor etwa drei Jahren die „Deutsche Reihenhaus AG“ im Rahmen eines Ausgleichsprogrammes die Kosten für die Pflanzung von 300 Bergmammutbäumen im Georgenborner Wald übernehmen wollte. Herr von Steen suchte dafür eine Fläche von drei Hektar aus, die vorher zum Großteil von Fichten bewachsen war, aber nach den heißen Sommern dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen war.
Die Bäume wurden mit einer Größe von knapp einem Meter im Jahre 2006 gesetzt und weisen mittlerweile Höhen bis ca. zwei Meter auf. Sie stehen in einem meiner Meinung nach idealen Abstand von 8 Metern.
Der Förster schätzt, dass noch etwa 280 BM verblieben sind, der Rest ging ein oder hatte anderen Schwund.
Zur Verhinderung des Fegens zeigte er mir an einzelnen Bäumen sogenannte „Stachelbäume“, die er an allen Bäumen angebracht hatte, die jedoch (aus welchen Gründen auch immer) teilweise verschwunden waren. Mit etwa 80 Cent pro Stück eine kostengünstige und schnelle Alternative zur „Einhausung“ mit Pflöcken und Drahtzaun.
Im Anschluss führte ich noch ein sehr interessantes Gespräch mit Herrn von Steen, in dem er mir seine Standpunkte zur deutschen Waldwirtschaft und zu den zu erwartenden Änderungen im deutschen Wald durch den Klimawandel erläuterte. Ein Blickwinkel, den ich so bislang noch gar nicht gesehen hatte...
Herr von Steen bot an, gerne auch mal eine Führung durch den Wald vorzunehmen und dabei auch auf die genannte Thematik zu sprechen zu kommen. Ich habe dieses Angebot dankend angenommen und ihm zugesagt, dass ich (wir) gerne in der Zukunft (wenn die Bäumchen etwas größer sind...) darauf zurückkommen werde.
stolzer Gruß aus'm Taunus vom Ralf