Also schön, muss mich wohl doch wieder einmischen. Nur eines vorweg: Man muss da sehr weit ausholen, um erstmal den Rahmen zu zkizzieren, in dem das alles abläuft (also zunächst mal ohne menschlichen Einfluss), und eigentlich hab ich nicht die Zeit dazu. Viel einfacher wäre es, das live mit euch zu besprechen.
An Sir Cachelot: Warum ziehst du ausgerechnet solche Quellen heran? Fang doch lieber mit Wikipedia an, dort gibt es Artikel zum Klimawandel, zur Klimageschichte der Erde, zu den Eiszeiten und zudem sehr viele Links zu wissenschaftlichen Seiten. Sehr interessant ist auch der hamburger Bildungsserver (zur Klimageschichte). Dazu kommt z.B. die Homepage des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Dort geht Stefan Rahmstorf auf seiner Seite übrigens gezielt auf die Argumente der "Klimakritiker" ein (habe das vor ca. 2 Jahren gelesen, keine Ahnung ob es noch da steht). Ich habe über einen längeren Zeitraum viel darüber gelesen, aber du kannst nicht von mir erwarten, dass ich mir die Zeit nehme, dir das alles aufzubereiten. Die habe ich nicht, und nachdem du so freundlich warst, es mir vorzuenthalten, mir "die Welt zu erklären"- warum sollte ich sie dir eigentlich erklären??
Allerdings kann ich kurz auf die gängigen Argumente eingehen, die gegen den menschengemachten Klimawandel vorgebracht werden:
A: Die Wissenschaftler behaupten das alles nur, um an Fördergelder zu kommen
Typische Verschwörungstheorie... dazu nehme ich keine weitere Stellung.
B: Es gab früher schon (natürliche) Klimaschwankungen
Klar gab es die, mit denen beschäftigen sich die Wissenschaftler ja gerade. Es ist nur so, dass es derzeit keine natürlichen Gründe für die beobachtete Entwicklung gibt (die natürlichen Gründe muss man dazu erst mal kennen, Sir). Zudem gehen die natürlichen Schwankungen meist nicht so schnell von statten, so dass sich das Leben anpassen kann. Und wenn sie es doch ab und zu taten, sind eben mal 70-90% aller Arten ausgestorben, ganz einfach. So was muss der Mensch ja nicht künstlich nachmachen, oder?
C: Alles liegt nur an der Sonnenaktivität
Diese schwankt periodisch, das stimmt. Die Unterschiede in der Strahlungsleistung sind aber extrem gering. Zusammen mit Veränderungen der Erdbahn hatten sie während der Eiszeiten einen Einfluß (Milankovic-Zyklen), aber nur weil das Klima der Eiszeiten extrem instabil war. Wir befinden uns aber bereits in einer Warmzeit, und durch einen ganz unzweifelhaft von Menschen verursachten extrem hohen CO2-Anteil in der Atmosphäre ist die Erde inzwischen so dick "eingepackt" und damit so weit von diesem Kipp-Punkt entfernt, dass die Schwankungen der Sonnenaktivität das Klima überhaupt nicht mehr jucken.
Übrigens: Dass in dem Artikel behauptet wird, das ganze CO2 (das seit der industriellen Revolution zum natürlichen CO2-Gehalt der Atmosphäre dazugekommen ist) sei natürlichen Ursprungs, ist eine glatte Lüge. Das Umgekehrete ist der Fall: Die Natur (Meer, Wälder) haben bisher 2/3 des vom Menschen produzierten CO2 aufgenommen und damit der Atmosphäre entzogen. Die Kapazitäten dieser Senken sind aber nicht unbegrenzt, und sie funktionieren nur, wenn die Wälder intakt sind und die Meere kalt genug. Sind sie das nicht mehr, geben sie das ganze gespeicherte CO2 wieder ab.
Ein merkwürdiger Zufall übrigens, dass der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre ausgerechnet seit der industriellen Revolution so sprunghaft angestiegen ist...