Forum ::: Mammutbaum- Community

Bitte loggen Sie sich ein oder registrieren Sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge

Autor Thema: Mammutbäume in Bonn  (Gelesen 37800 mal)

Tuff

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5120
    • tuff
Bonn - Ippendorf - Am Kurfürstenkreuz
« Antwort #15 am: 16-Juni-2008, 23:22 »

Es folgt eine Reihe von Updates und Fotos zu Bäumen die bereits im Register sind.

#3567:

Ippendorf ist ein kleiner Ort im Süden von Bonn, auf einem maximal etwa 170m hohen Hügel gelegen, der zusammen mit dem benachbarten Venusberg im Grunde genommen ein allererster Ausläufer der Eifel ist. Der langgezogene Hügel ist nach Westen exponiert, abends kann man dort also gut Sonne tanken. Genau an dem Punkt meines Ausfluges, an dem ich wirklich umkehren wollte um rechtzeitig zurück zu sein, entdeckte ich einen zunächst eher unscheinbaren Bergmammutbaum. Allerdings hat der es, wenn man genauer hinsieht, faustdick hinter der Rinde !

MBREG ID #3567
53127 Bonn
Ippendorf
Am Kurfürstenkreuz 5
50.6984  7.07901°  155 üNN (Die 'Ort' Koordinaten im Register sind nicht genau, bitte updaten)
U=492  D=157 (bitte ebenfalls und mit Datum in der Datenbank updaten)

Familie Kleimann hat den Baum 1959 gepflanzt. Die Pflanze haben sie als ca. 40cm großer Sämling 'von einem Zahnarzt' in Kaldenkirchen geholt, der auch eine Baumschule hatte, den sie aber nicht persönlich trafen - ausgehändigt wurde der Baum von seiner Frau. Es handelte sich höchstwahrscheinlich um das Zahnarzt-Ehepaar Ernst und Illa Martin.
 
Der Baum kann also nicht viel älter sein als 52 Jahre!
« Letzte Änderung: 21-Januar-2009, 01:52 von Tuff »
Gespeichert

JNieder

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 7233
Re: Nachlese Mammutbäume im Gebiet von Bonn
« Antwort #16 am: 16-Juni-2008, 23:28 »

Ich warte ! 8)
Gespeichert

Tuff

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5120
    • tuff
Bonn - Ippendorf - Am Kurfürstenkreuz
« Antwort #17 am: 16-Juni-2008, 23:44 »

Also gut, Jochen, ein paar weitere Infos :)

Die Siedlung in bester Lage am Rande von Ippendorf ist eine Ortserweiterung aus den 50ern, vorher war dort Wald und Acker. Der Hang war ursprünglich feucht und sehr steil abfallend. Der vor einigen Jahren in hohem Alter verstorbene Kalifornienfan Herr Kleimann ließ den Hang an dieser Stelle mit einer enormen Menge Bauschutt auffüllen (Erde und Betonplatten von der nahegelegenen Uniklinik, welche im Krieg u.a. als flakgeschützte Kaserne genutzt worden war und vor dem Neuaufbau größtenteils abgerissen wurde). Viele Meter tief unter dem Bauschutt muß es eine Wasserader geben, die damals im Nachbargarten als Quelle gefasst wurde (heutiger Zustand unbekannt).

Über die Geologie Ippendorf konnte ich bis jetzt nicht viel finden, aber es gibt einen Artikel in der Wikipedia über das benachbarte und sehr vergleichbare Hochplateau Venusberg, dessen Name sich von Fenn-Berg ableitet, da es sich um ein ehemaliges Hochmoorgebiet handelt. Was mich an meine allererste Mammutbaumreise vor etlichen Jahren erinnert, bei der ich in Fenberg (Südtirol) einen kleinen Trupp riesiger Bergmammutbäume fand - übrigens aufgrund einer Bemerkung in einer Schrift von Martin.

Ein weniger brauchbarer Hinweis findet sich im Artikel zum Melbtal: Der untere Bodenhorizont ist waserundurchlässiger Ton, der obere besteht aus wasserdurchlässigem Lösslehm, dazwischen befindet sich eine ca. 5 cm dicke quellfähige Braunkohleschicht, die wie ein Gleitmittel wirken kann. Diese Situation muß natürlich keineswegs auf dem höhergelgenen Hang in ähnlicher Weise vorliegen. Es ist jedoch festzuhalten daß es wasserführende Stauschichten geben kann, sowie fruchtbaren Löß, und Braunkohle als Hinweis auf prähistorische Moore oder Seen.

Im Artikel zum direkt bei Ippendorf gelegenen Kreuzberg liest man, am Kreuzberg geht das Mittelgebirge der Eifel in die Kölner Bucht über was uns daran erinnert sollte daß zur großen Zeit der Taxodiaceen, im Miozän, das Meer gerade eben bis zu den Bonner Hügeln reichte. Eine sonnige Meeresküste. Vieleicht wartet unser Baum schon darauf daß das Meer wiederkommt.
« Letzte Änderung: 21-Januar-2009, 01:52 von Tuff »
Gespeichert

Tuff

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5120
    • tuff
Bonn - Ven(us)berg
« Antwort #18 am: 17-Juni-2008, 19:23 »

Die Bonner geben sich übrigens viel Mühe ihre Bäume vor Blitzschlägen zu schützen.
So sieht zum Beispiel der Blitzableiter vom Venusberg aus:
« Letzte Änderung: 21-Januar-2009, 01:52 von Tuff »
Gespeichert

Tuff

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5120
    • tuff
Bonn - Poppelsdorf - Endenicher Allee 12
« Antwort #19 am: 27-Juni-2008, 17:14 »

Das barocke Poppelsdorfer Schloss der Kölner Kurfürsten wurde 1740 fertiggestellt. Von den ausgedehnten Parkanlagen und Alleen sind im Wesentlichen nur noch eine schöne Allee, viele heute private kleine Gärten, einzelne ältere exotische Bäume hier und da, sowie der Gelände des Botanischen Gartens übrig. (Vermutlich gibt es noch mehr zu erwähnen, ich werde es bei Gelegenheit updaten)

In den Stadtteilen Poppelsdorf, Südstadt, und Weststadt gibt es eine besondere Häufung größerer exotischer Bäume. Dort stehen viele Häuser und Villen aus der Gründerzeit (um 1900 erbaut - je näher am Schloss, desto älter).

In einem Privatgarten in der Endenicher Allee 12 steht ein besonders schönes Beispiel der Poppelsdorfer Bäume. Der Besitzer des Gartens, der sich beruflich mit der Vermehrung von Miscanthus beschäftigt, kennt das genaue Alter des Baumes leider nicht. Das Haus wurde 1898 erbaut - es kann aber natürlich sein daß der Baum schon vorher dort stand.

BM mbreg id # 2470
53115 Bonn OT Poppelsdorf, Endenicher Allee 12 
U=580  D=186 
50.7306  7.08806
edit xandru 2013-05-13: = ID 2470
« Letzte Änderung: 27-Januar-2014, 00:26 von Tuff »
Gespeichert

Tuff

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5120
    • tuff
Bonn - Poppelsdorf - Endenicher Allee 12
« Antwort #20 am: 27-Juni-2008, 17:16 »

Der Garten ist eine kleine Oase, mit viel Naturverjüngung. Er macht einen gepflegt verwilderten Eindruck. Im Kiesweg unter dem Mammutbaum fand ich Keimlinge von Tanne und Fichte.
« Letzte Änderung: 27-Januar-2014, 00:27 von Tuff »
Gespeichert

Tuff

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5120
    • tuff
Bonn - Poppelsdorf - Endenicher Allee 12
« Antwort #21 am: 27-Juni-2008, 17:17 »

An dem Mammutbaum fällt auf daß die Borke im Stammfußbereich sehr dick ist und Hohlräume aufweist, ein Phänomen das ich schon gelegentlich beobachtet habe und dessen Ursache für mich noch unklar ist. Hier eine Tasche in der ein Wespennest entfernt wurde.

Die Bäume dort sind relativ hoch gewachsen, weswegen es irgendeine brauchbare Wasserversorgung im Untergrund geben muß. Sicherlich trägt auch die Tatsache dazu bei, daß das Regenabflußwasser der Dachrinnen in den Garten geleitet wird, allerdings nur an einen Punkt der mindestens 20m vom Mammutbaum entfernt ist, weswegen ich ein wasserführende Stauschicht im Untergrund für wahrscheinlich halte.
« Letzte Änderung: 21-Januar-2009, 01:53 von Tuff »
Gespeichert

Tuff

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5120
    • tuff
Bonn - Bonn - Rheinaue
« Antwort #22 am: 08-Dezember-2008, 13:47 »

Bin gestern spät abends durch die Bonner Rheinaue gekommen, und in der Nähe des japanischen Gartens auf Folgendes gestoßen (s.u.).

Zum Fotos machen war es schon zu dunkel (Bilder unten sind stark bearbeitet), und ich habe grade nur eine sehr alte Ersatzkamera (@Peter: Genau, dein altes Flash Gordon Teil, mit satten 32MB Speicherkarte!). Ich hatte auch keine Zeit zum Vermessen. Mehr als das war gestern nicht drin, vieleicht ein andermal, dann trag ich das hier nach.

Was ich interessant fand, die Borke des Stammstückes war nirgends dicker als etwa 20cm, meistens sehr viel dünner (3-5cm). Ist das wirklich von der Stammbasis ?
« Letzte Änderung: 21-Januar-2009, 01:54 von Tuff »
Gespeichert

Tuff

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5120
    • tuff
Bonn - Rheinaue
« Antwort #23 am: 08-Dezember-2008, 13:50 »

Auf der Tafel wird erwähnt daß der Stammabschnitt aus dem Six Rivers National Forest stammt, also weit in Norden Kaliforniens, an der Grenze zu Oregon.

(Direkt am japanischen Garten steht auch noch ein Bergmammut in der Größenordnung)
« Letzte Änderung: 21-Januar-2009, 01:54 von Tuff »
Gespeichert

Michael D.

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5229
Re: Nachlese Mammutbäume im Gebiet von Bonn
« Antwort #24 am: 08-Dezember-2008, 14:57 »

Hallo,Tuff !

Das war ein sehr interessanter Bericht ! Ich habe auch schon mal in einem Buch zum Thema Rhein die Kombination Kirche-MB  in Bonn gesehen,scheint es dort wohl öfters zu geben.Interessanterweise ist diese Kirche bei den von Dir erwähnten nicht dabei.Selbst habe ich das in Rhina an der Kirche vor 3 Jahren umgesetzt,weil es einfach schön aussieht.
Laut blauem Schild ist das Stück Stamm von Einem KM;ich denke,daß die KM-Borke nicht so stark ausfällt wie bei BM.

Viele stämmige Grüße ! Michael D.
« Letzte Änderung: 08-Dezember-2008, 14:59 von Michael D. »
Gespeichert
John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

Tuff

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5120
    • tuff
Bonn - Poppelsdorf - Carl-Troll-Straße
« Antwort #25 am: 16-Januar-2009, 21:27 »

Bonn, 53115 Poppelsdorf, Carl Troll Str. 10 (sichtbar von Sebastianstr aus), Tierhygienisches Institut

Sequoiadendron x 4:

(1) Ost klein
50.7227, 7.0842, 66m üNN
U130=90  D130=29
h ungefähr 6m
Kronenbruch (oder gekappt), Zukünftiger Kletterbaum, kleine Zapfen.

(2) Ost groß
U130=395 D130=126
Kronenbruch, Blitzrinne, große Zapfen.
50.7226, 7,0840, 66m üNN

(3) West groß
U130=435, D130=138
50.7226, 7.0838, 66m üNN

(4) Nord klein
U130=117, D130=37
h>10m, keine Zapfen
50.7227, 7.0839, 66 üNN

Hier ein paar Schnappschüsse mit der CachelotFlashGordon-Lochkamera:
« Letzte Änderung: 21-Januar-2009, 01:55 von Tuff »
Gespeichert

Tuff

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5120
    • tuff
Bonn - Carl-Troll-Str. 10
« Antwort #26 am: 16-Januar-2009, 21:28 »

Ehemaliges Parkgelände der Villa im Katzenburgweg. Ich werde bei Gelegenheit mal nachfragen ob man das Alter kennt. Unter den Bäumen waren *einige* Hundehaufen (vermutlich regelmässig der Fall), daher regelmässige Düngung. Addresse ist doch Poppelsdorf, nicht Endenich.
« Letzte Änderung: 21-Januar-2009, 01:57 von Tuff »
Gespeichert

Sischuwa

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5231
Re: Nachlese Mammutbäume im Gebiet von Bonn
« Antwort #27 am: 16-Januar-2009, 22:28 »

In der Gruppe, da sind ja echt heisse Mißbildungen dabei... :o
der kleinere sieht ja fast aus wie eine Kiefer...auf den ersten Blick natürlich...
Gespeichert
Grüsse aus Stuttgart vom THILO..

Michael D.

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5229
Re: Nachlese Mammutbäume im Gebiet von Bonn
« Antwort #28 am: 17-Januar-2009, 11:44 »

Hallo,Tuff !

Da hast du ja einen sehr interessanten Fund gemacht ! Da kann man nur hoffen,daß Baum Ost groß nicht von Hallimasch hingerafft wird;wäre schade ´drum,der hat Anzeichen,"Grizzly" -mäßig zu werden.

Viele rotborkige Grüße ! Michael   :)
Gespeichert
John Muir:Zweifellos würden diese Bäume gutes Nutzholz abgeben,sobald sie einmal durch ein Sägewerk gegangen wären,so wie George Washington,wäre er durch die Hände eines franz. Küchenchefs gegangen,sicherlich einen wohlschmeckenden Braten abgegeben hätte.

Tuff

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5120
    • tuff
Bonn - Endenich - Sebastianstraße - St. Paulus Seniorenpflegeheim
« Antwort #29 am: 17-Januar-2009, 22:30 »

53121 Bonn
OT Endenich
Sebatsianstraße 118
Garten des St. Paulus Seniorenpflegeheim
U130=233 (schwer zu messen wegen starker Beastung)
D130=74
Höhe irgendwas zwischen 15 und 20m
50.7236
7.07938

Der Baum steht exponiert und fällt sofort auf. Wie immer habe ich zuerst um Erlaubnis gefragt, Fotos machen zu dürfen. Im Seniorenheim musste ich erstmal erklären welchen Baum ich meinte. "Ach der! Ja datt is en rischtijen Mammmuttbaum!" Wie alt der sei ? "Also der stand 1920 schon da!"   Upps. Ich meine den kleinen Baum da hinten im Garten, vielleicht nur 15m hoch..."Nee, den meine ich nich, ich meine den Janz Jroßen' aha. Es folge eine laange Beschreibung wie man ihn findet. Es gibt aber nur den einen ....

Der Baum weist auffallend seitwärts gewendete Wedeln auf. Ich glaube nicht daß es sich um die Auswirkungen starker Winde handelt, denn die Wedelrichtung war einerseits rundherum im Uhrzeigersinn, dazwischen gab es aber andererseits auch Bereiche in Gegenrichtung. Hat jemand so etwas schon gesehen ? (Bild 2) Die Aststellung war jedenfalls normal. Der Baum ist übrigens sehr schön bis ganz unten beastet.

« Letzte Änderung: 29-Juni-2015, 23:04 von Tuff »
Gespeichert
 

Seite erstellt in 0.069 Sekunden mit 23 Abfragen.