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Autor Thema: Experiment mit Krähe  (Gelesen 3211 mal)

Odysseus

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Experiment mit Krähe
« am: 04-Juni-2008, 16:33 »

Experiment mit Krähe

Steig auf den Baum, eine stiebt gleich weg, und die andere hockt am äußersten Nestrand und guckt ein bisschen uninspiriert.

Schuld an allem ist Tuff.

Er hat mich praktisch gezwungen, auf den Baum zu klettern, um ein Experiment zu machen.

Am Baum (ca 25 Jahre alt) abgezwickt:
8 Zapfen (zwei Jahre gewachsen): 4,8 – 5,8cm lang; daraus
406 Samen, davon sahen 56 gammelig aus

gesät in Balkonkasten (teure Anzuchterde) :
Hälfte der guten Samen ohne Bedeckung – andere Hälfte mit Sand bedeckt;
ebenso bei 56 gammeligen Samen
(Interessant bei Samen: dunkel gefärbte im Zapfen neben hell gefärbten)

Kasten mit Müllsack bedeckt, um Feuchtigkeit drinnen zu halten

Start des Experiments:
Donnerstag, 29. Mai 2008: Samen pflücken – Freitag, 30. Mai: Herausoperieren der Samen - Einsäen in Kasten
Ende: Mal sehen …

Tja, und etwa 1,20m unter dem Wipfel war ein Krähennest. Das eine Junge hockt noch drinnen und das andere am Boden;
hab’s dem ehemaligen Mannheimer Naturschutzbeauftragten angeboten: Will es nicht.
Sagte, soll’s sitzen lassen. Die Alten füttern es auch da. Sagt er.
Tja, man wird sehen…

Übrigens,
der Mann hat einen Bruder. Hielt gestern einen Vortrag über "Vogelkacke, Wanzen und Koelreuteria." Guter Vortrag, guter Typ.

Viele Grüße
Walter
« Letzte Änderung: 04-Juni-2008, 16:36 von Odysseus »
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Tuff

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    • tuff
Re: Experiment mit Krähe
« Antwort #1 am: 04-Juni-2008, 17:20 »

Gute Dokumentation und ein gutes Experiment !
Und ein hervorragender Einsatz für die Sache !

Natürlich habe ich jede Menge Fragen :) Hast Du auch grüne Zapfen gepflückt ? Gab es im Baum grüne Zapfen mit bereits geöffneten Spalten ?

Waren in scheinbar geschlossenen grünen Zapfen die Embryonen gut ? Oder hattest Du Bedenken für die Probe Samen zu opfern.

Die vergammelten Samen waren sicherlich aus (schon länger) braunen Zapfen. Meiner Erfahrung nach ist die Keimrate brauner Zapfen praktisch 0. Dehalb würde ich sie bei der Einsaat von den Grünen trennen.

Übrigens wenn Du nochmal hinaufkletterst um der Krähe guten Tag zu sagen, es wäre auch interessant mal ein paar grüne Zapfen farbig anzusprühen (am Besten nur ein Punkt auf die Spitze) damit man nach 2 Jahren mit Sicherheit weiß daß sie mindestens 3 Jahre alt sind ! Den Punkt sieht man auch dann wenn sie nach einem Sturm auf dem Boden liegen.

Wenn ich einen 'Samenbaum' in meinem Garten hätte, würde ich in der Krone den einen oder anderen hinderlichen Ast absägen, um sicherer hinaufklettern zu können. Ich bin sicher das macht einem BM gar nix aus. Im Gegenteil, der freut sich bestimmt wenn man kommt um seine Samen einzusäen :) was besseres kann dem ja gar nicht passieren.

Was das Krähenjunge angeht...Überlebensaussichten sind am Boden gering wegen Katzen, Füchsen, Marder, und streunenden Hunden. ...bring den Nestling doch einfach wieder zurück. Vorsichtshalber würde ich einen Helm mit Visir aufsetzen.
Farbsprühdose nicht vergessen :) :) :)
« Letzte Änderung: 05-Juni-2008, 05:08 von Tuff »
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Sir Cachelot

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Re: Experiment mit Krähe
« Antwort #2 am: 04-Juni-2008, 17:40 »

Meine grünen Zapfen sind viel schwerer als die braunen Zapfen.
Ist wohl viel mehr Wasser drin.
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Ich bin viel zu faul, etwas unwichtiges zu tun

Odysseus

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Re: Experiment mit Krähe
« Antwort #3 am: 04-Juni-2008, 17:56 »

Zitat
Natürlich habe ich jede Menge Fragen  Hast Du auch grüne Zapfen gepflückt ? Gab es auch im Baum auch grüne Zapfen mit bereits geöffneten Spalten ?

Waren in scheinbar geschlossenen grünen Zapfen die Embryonen gut ? Oder hattest Du Bedenken für die Probe Samen zu opfern.

Hi Tuff,
Samen in den scheinbar geschlossenen grünen Zapfen (hab 6) sehen gut aus. Diese Zapfen beginnen jetzt, sich zu öffnen.
Säe ich morgen aus.

Ist eine gute Idee mit dem Ansprühen. Hätte ich bei der Krähe auch machen solllen. Neongelb mit rotblau: gestreift und überkreuz und gepunktet. - Oder - welche Luftwaffe war das mit der roten Sonne unter den Flügeln?
War aber ziemlich in Eile.

Um das Fleckchen mit dem Mammutbaum ist ein Zaun: Hunde, Füchse etc. kommen da nicht durch, wohl aber Marder... Vor ein paar Jahren hab ich mal einen Uhu auf einem meiner Zaunpfähle sitzen sehen...

Komme da nicht ganz so schnell wieder hin.
Steige auch nicht so gern auf den Baum. Die Rinde auf den Ästen ist sehr empfindlich.
Unser Naturschutzmann sagte, passiert oft bei Krähen, dass da welche aus dem Nest herausfallen oder heraushüpfen.

Hätte den Burschen gerne gezähmt. Geht halt zeitlich nicht.

Übrigens,
das erste Experiment mit selbst gesammelten Samen sieht so aus:
Von, schätze, 700-800 S. sempervirens-Samen hat einer gekeimt, die Kappe nicht abgeworfen und ist (nach 14 Tagen) eingegangen.
S. giganteum-Samen (von etwa 300) ist keiner gekommen.
Von Metasequoia (500 Samen) ist einer gekommen, 2,5cm hoch, hat immer noch die Kappe auf. Es tut sich nichts.

(Vor ein paar Jahren hab ich mühsam vom Boden Samen gelesen (Mannheim Luisenpark: Meta: Hab ich verschenkt an Frau mit grünem Daumen. Von so etwa 50: drei gekommen: Einer ist bei ihr schon klasse Bäumchen).

Hänge noch die Bodenkrähe an.


Viele Grüße
Walter
« Letzte Änderung: 04-Juni-2008, 18:02 von Odysseus »
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Odysseus

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Re: Experiment mit Krähe
« Antwort #4 am: 04-Juni-2008, 18:22 »

Hi Peter,
die grünen Zapfen von meinem Baum sind auch deutlich schwerer.

Hier sieht man auch im aufgesägten Zapfen, wie da ein brauner Samen auf zwei hellen liegt.

Und im Bild von oben nach unten, wie dicht so ein junger Baum ist.

Grüße
Walter
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Bergbauer

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Re: Experiment mit Krähe
« Antwort #5 am: 04-Juni-2008, 22:14 »

Hallo,

ob aus den Samen was wird? Da bin ich gespannt, viel Hoffnung würde ich da nicht haben.

Um die junge Krähe zu zähmen ist es schon zu spät, die wird kaum noch zahm, 2-3 Wochen früher wäre OK. Und falls doch wird sie frech (die Nachbarn werden die verfluchen), klaut alles was glänzt oder schmeckt, dafür fliegt sie sogar in fremde Häuser Zimmer wenn sie ein offenes Fenster findet. Sie legt sich mit Menschen an, besonders mit Kinder. Eine meiner gezähmten hat sich eines Tages mit dem Hofhahn angelegt, das war dann ihr ende. Eine andere wurde vom Nachbarn erschossen, eine weitere wurde 30 km weiter weg ausgesetzt - und war bald eher zu Hause wie der Nachbar der sie verschleppt hat ;)
Irgenwie sind sie aber alle wieder mehr oder weniger verwildert, aber mit dem Effekt das sie sich nicht mehr vor Menschen gescheut hat (außer direkten Kontakt).

Gruß, Herbert
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Odysseus

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Re: Experiment mit Krähe
« Antwort #6 am: 05-Juni-2008, 17:11 »

Zitat
Hallo,
ob aus den Samen was wird? Da bin ich gespannt, viel Hoffnung würde ich da nicht haben.

Um die junge Krähe zu zähmen ist es schon zu spät, die wird kaum noch zahm, 2-3 Wochen früher wäre OK. Und falls doch wird sie frech (die Nachbarn werden die verfluchen), klaut alles was glänzt oder schmeckt, dafür fliegt sie sogar in fremde Häuser Zimmer wenn sie ein offenes Fenster findet. Sie legt sich mit Menschen an, besonders mit Kinder. Eine meiner gezähmten hat sich eines Tages mit dem Hofhahn angelegt, das war dann ihr ende. Eine andere wurde vom Nachbarn erschossen, eine weitere wurde 30 km weiter weg ausgesetzt - und war bald eher zu Hause wie der Nachbar der sie verschleppt hat
Irgenwie sind sie aber alle wieder mehr oder weniger verwildert, aber mit dem Effekt das sie sich nicht mehr vor Menschen gescheut hat (außer direkten Kontakt).

Gruß, Herbert
 


Hi Herbert,
eine gewisse Hoffnung habe ich schon, dass aus den Samen was wird. Wenn's nicht klappt, hab ich auch ein Resultat.
Tuff hat schon recht: Das Thema ist eng begrenzt. Mit recht wenigen systematischen Versuchen kann man herausfinden, wie bei der Samenvermehrung die optimale Strategie ist.
Förster Fuchs hat Zapfen aus Weinheim bekommen, sie getrocknet und viele, viele junge Bäumchen aus den daraus gewonnenen Samen gezogen. Das bedeutet: Europäische S. giganteum-Samen (zunächst mal von diesen 130 Jahre alten Bäumen) sind fruchtbar.

Zu den Krähen:
Was du schreibst, kann ich nur unterstreichen.
Bei uns auf dem Dorf gab es immer wieder mal Leute, die mehr oder weniger zahme Krähen hatten. Die meisten konnten nicht besonders gut fliegen. Sie sind auch alle nicht alt geworden. Eine ist da mal bei einer Nachbarin durchs offen stehende Küchenfenster geflogen und hat 'nen Löffel geklaut, der auf dem Tisch lag. Mein Vater, es war nicht fein von ihm, hat mal eine erschlagen, die sich immer wieder auf das Flugbrett unseres Bienenhauses setzte und die abfliegenden und zurückkehrenden Bienen fraß.
(Hier in Mannheim könnte ich unmöglich eine zahme Krähe halten).

Und den Hähnen: Ich hab mal als Kleiner mit 'ner Peitsche mit langem Schweiß (so nannten wir das) auf einen solchen eingehauen. Da ist der mir auf die Schulter geflogen, hat sich reingekrallt und mir auf den Kopf gepickt. Ich hab gebrüllt wie am Spieß, und meine Mutter hat ihn dann wieder losgemacht von mir. Haha.
Hab seither einen Heidenrespekt vor Hofhähnen.

Viele Grüße
Walter
 
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Bischi

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Re: Experiment mit Krähe
« Antwort #7 am: 05-Juni-2008, 19:44 »

Hallo zusammen
Zum Thema Zapfen:
Hab im Februar Zapfen vom BM gesammelt. Damals wußte ich noch nicht von der Problematik, ob braun, grün, geschlossen oder doch geöffnet usw. Die Zapfen waren braun, geöffnet und lagen trocken direkt unter dem Baum. Beim ersten Aussaatversuch (mit Erde ganz dünn abgedeckt) tat sich nix.
Regine brachte mir Samen von einem BM aus Dortmund mit, diese streute ich- zusammen mit den restlichen
meiner Sammelei, auf Erde in ein Mini-Gewächshaus, deckte das Ganze mit Küchenkrepp ab und hielt es feucht. Von Regines Samen gingen 3 (von ca. 40)auf, von meinen 1ner (von ca. 300-im Bildvordergrund links).
Bild anbei
LG  Jürgen
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Odysseus

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Re: Experiment mit Krähe
« Antwort #8 am: 05-Juni-2008, 20:28 »

Hi Jürgen,
das ist ja interessant.
Hattest du die Samen vor dem Aussäen eingeweicht?

Weißt du noch, ob Regines Samen von einem alten Baum oder jungen Baum waren und ob sie braun oder grün waren, ob sie sie im Kühlschrank hatte usw.
Vielleicht kann sie ja selbst antworten, wenn sie's liest (LOL).

Hab vorhin gerade noch einmal genau bei meinen "alten" Samen geguckt. Es keimt eine Meta (Samen unter Baum aufgelesen) und eine S. sempervirens von vielleicht 30jährigem Baum aus Heidelberg.

Viele Grüße
Walter
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Bischi

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Re: Experiment mit Krähe
« Antwort #9 am: 05-Juni-2008, 22:35 »

Hallo Walter
Wie Regine's Zapfen aussahen weiß ich nicht
Regine,- sach was dazu ....
Hatte nicht damit gerechnet das aus meinen was wird, um so größer war die Überraschung und die Freude.
Hab die Samen nicht eingeweicht, nur 2-3 wochen im Kühlschrank gehalten.
Regine schlug mir vor, die Samen nur in Küchenkrepp keimen zu lassen (Lichtkeimer), dann hast aber das Problem des sofortigen Umpflanzen nach dem Keimen. Das Krepp auf die Erde, den Samen dazwischen und feucht gehalten funxt prima, das Krepp hält die Samen feucht, diese durchdringen das Krepp problemlos.
Bei den alten Samen ist die Keimrate allerdings grottenschlecht.
Prima das du auch so Nachzuchten bekommen hast.
LG  Jürgen
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