Man muss sich mal überlegen was die Keimung eines BM benötigt: Zunächst mal müssen die Samen Feuchte aufsaugen und innendrin 'quellen' (sieht man von außen nicht). Die Samenhülle wird dadurch auch aufgeweicht und kann dann erst aufplatzen.
In dieser Phase müssen die Samen auch vor direkter Sonne geschützt sein, die sie wieder austrocknen würde.
Wenn man jetzt denkt, dick mit Erde bedecken - Fehlanzeige. Die epigäische Keimung sieht ja vor, daß die Keimwurzel sich in die Erde 'reinbiegt' und der Keimling dann sein Köpchen samt Samenschale seitwärts hoch in die Luft erhebt. Das funktioniert nicht mit einer Auflage !
Die Natur löst das Problem in der Sierra so, daß die Samen in Ascheschichten einregenen. Da unten bleibt es eher feucht, und wenns soweit ist lässt sich Asche (die zu dem Zeitpunkt vielleicht schon wieder trocken ist?) leicht bewegen.
Was auch gut funktioniert, ist Samen die auf den Schnee fallen, und wieder mit Schnee bedeckt werden. Im Frühling dann Vorkeimen schon drin im Schnee. Während der Schneeschmelze, an sonnigen Tagen, kann die Temperatur des schmelzenden Wassers durchaus warm genug dafür sein. Vielleicht klappt das aber nur im sonnigen Kalifornien, und bei mindestens 2 m Schneeauflage? Jedenfalls wurden solche Keimlinge gefunden.
Was ebenfalls klappt (obwohl ich es bisher nur bei anderen Arten wie Tannen, Thuja oder KM gesehen habe) sind Ritzen in denen es feucht und schattig ist. Klassischer Fall: Parkplatzpflaster.
Wenn man jeden Tag sprüht kann man Samen die oben auf liegen, natürlich auch feucht halten. Es muss aber gewährleistet sein daß sie nicht zwischendurch wieder 'trockenfallen'.
Ich habe schon mal angedacht, den Schnee zu simulieren, indem ich Samen im Kühlschrank im Wasserglas einweiche. Warum Kühlschrank ? Weil dort kaum Algen oder Schimmel entstehen wird, weil kaltes Wasser mehr Sauerstoff enthält, und vielleicht ist die kalte Temperatur ja auch förderlich, also Quellen und Stratifikation in einem.
(Es ist für den BM nicht geklärt ob eine Stratifikation wirklich wichtig ist, es geht auch ohne, aber intuitiv würde ich sagen mit ist besser. Vielleicht genügen dann aber schon -5 ° ?)
Es ist aber nicht dasselbe (Stichwort: Sauerstoffversorgung und Licht) und nasse Samen lassen sich auch nicht mehr so leicht handhaben. Wenn man nur 10 hat, ists egal, aber wenn man 1000 hat ...
Danach muss der Keimling seine Wurzel außerordentlich schnell runter ins feuchte Erdreich schicken. Warum schnell ? Weils in Kalifornien dann sehr früh um Jahr schon sehr heiß und sonnig werden kann. Die obersten 20-30 cm Boden können dann blitzschnell austrocknen.
So wäre der natürliche Ablauf. Wie man dem in der Anzucht gerecht werden kann - da gibts verschiedene Wege und Methoden und wahrscheinlich sind noch lange nicht alle bekannt ('veröffentlicht') oder ausprobiert.