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Autor Thema: Blitzeinschlag  (Gelesen 51287 mal)

Reinhold

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Blitzeinschlag
« am: 25-Oktober-2005, 10:56 »

In einer meiner Umgebungen in Kronberg im Taunus gibt es sehr viele wunderschöne Mammutbäume, leider habe ich schon miterlebt wie hier in diesen Geschöpfen der Blitz eingeschlagen ist. Die Folge der Stamm wurde eingekürzt und so sieht man bei vielen M. Bäumen auch diesen abrupten Übergang. Selbst habe ich schon einmal einen Blitzableiter gesehen der im Mammutbaum installiert war.....
« Letzte Änderung: 24-Februar-2008, 22:31 von liluz »
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isbg33

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Blitzeinschlag
« Antwort #1 am: 25-Oktober-2005, 17:35 »

Bei Leonberg-Warmbronn stehen 2 große Mammutbäume an der A8, von denen einer auch einen Biltzableiter  hat. Die beiden sind als Naturdenkmal gekennzeichnet und da hat man den Aufwand betrieben.

Ich glaube, daß Mammutbäume durch  Blitzschlag besonders gefährdet sind, wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht haben. Dann überragen sie die anderen Bäume in ihrer Umgebung und sind ein besonderer Anziehungspunkt für den Blitz.

Ich kenne hier in Stuttgart und der näheren Umgebung 2 große Mammutbäume mit einem Stammdurchmesser von über 1,50 m, deren oberer Teil durch Blitz zerstört wurde. Die Bäume haben das überlebt und bilden aus Ästen eine (oder auch mehrere) neue Spitze(n) aus.
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Ingolf

Tuff

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Re: Blitzeinschlag
« Antwort #2 am: 17-Februar-2008, 11:07 »

Hier in Freiburg gibt es so einige 'Bltz-Veteranen'. Klar, sie sind oft die Höchsten, und Bäume sind ja technisch gesehen auch direkte Leitungen zum Grundwasser. Die Bergmammutbäume überleben es anscheinend immer, das finde ich schon erstaunlich.

Ich frage mich gerade ob ein Blitz, im Regen, wenn er in eine nasse Krone schlägt, sich in der Luft zwischen den Ästen schon diffus verteilt, anstatt brav nur den Leiter runter zu gehen. Oder anders gefragt, kann man sich darauf verlassen daß es funktioniert ?

Was Michas' Einwand gegen die Nähe zum Baum angeht...Wenn nun statt der Baumkrone die Wurzeln geröstet werden, ist das für den Baum nicht viel gefährlicher ? Oder verteilt sich die Ladung so schnell und breit daß die Wurzeln nichts abbekommen ?

Übrigens, in n Freiburg gibt es auch einige Mammutbäume mit Kriegsschäden (Bomben). Die sehen auf den ersten Blick auch wie Blitzbäume aus. Es gibt aber natürlich keine 'Blitzrinne'.

« Letzte Änderung: 16-Dezember-2008, 23:49 von Tuff »
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isbg33

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Re: Blitzeinschlag
« Antwort #3 am: 17-Februar-2008, 13:36 »

Hier kommt der "Elekriker"

Der Blitz sucht immer den geringsten Widerstand, um einzuschlagen - er nimmt auch "Umwege" in Kauf, wenn er irgendwo eine günstigere Stelle findet.

Ein kräftiger Metalldraht oder - band mit Erdverbindung ist genau das Richtige für ihn - da läßt er alles andere liegen und stehen. Auch direkt neben einem Metallleiter liegende Objekte bleiben verschont - WENN NICHT der Metallleiter sich durch den Einschlag so erwärmt, daß seine Nachbarschaft erhitzt wird (Sekundärwirkung) oder gar Feuer fängt. Deshalb muß ein guter Biltzableiter auch einen genügend großen Qwerschnitt haben, damit der Blitz "kalt" abläuft.

Ein Baumstamm leitet den Blitz auch - aber nur wenn der Blitz nichts Besseres findet. Holz ist im Vergleich zu Metall ein schlechter Leiter mit hohem Widerstand. Dieser wird aber geringer je mehr Wasser im Holz gespeichert ist - und da stehen unsere Mammuts leider ziemlich in der 1. Reihe!

Dazu kommt noch die größere Höhe, wie schon andernorts beschrieben.

Wer noch mehr, algemeineres, besseres zum Thema wissen möchte, findet es hier beim Blitzplaner
« Letzte Änderung: 17-Februar-2008, 16:04 von isbg33 »
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Ingolf

Tuff

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Re: Blitzeinschlag
« Antwort #4 am: 19-Februar-2008, 09:41 »

Hallo Ingolf,

Meine Frage bezog zunächst mal darauf, ob der Blitzableiter nicht ein gutes Stück über den Baum hinausragen müsste, damit die Krone erst gar nicht 'in Gefahr' gerät. Ich meine wer weiß schon welchen Weg ein Blitz exakt nimmt, wenn viele nasse Äste zur Auswahl stehen und der Blitzableiter erst hinter saftigem Grün beginnt ? Wer würde seine Hand (oder sein Konto) dafür ins Feuer legen ?

Ich habe vorgestern mal in der Wikipedia nachgelesen und das machte den Eindruck als wüßte man auch heute noch nichts genaues...ist vermutlich ein schwieriges Untersuchungsobjekt :)

Ich würde, rein intuitiv, einen 'optimalen' Ableiter als eigenen und sehr hohen Masten mit mindestens 20 Meter Abstand zur Krone realisieren - was natürlich teuer ist. Aber durch geschickte Wahl des Standortes kann man vieleicht mehrere Bäume - oder sogar ein ganzes kleines Tal - zugleich schützen ? Vieleicht lohnt es sich dann sogar finanziell ? (Kann man dann als Handymast vermieten ;) )

Ingolf, was würdest Du denn sagen wie breit der 'Draht' sein sollte ? Weil ich mal gelesen habe daß bei Hauselektrik ein 'Schrittspannungsausgleich' aller eingehenden Leiter nötig wäre, und das dargestellte Beispiel sah nach einem ziemlich breiten, aber sehr kurzen Band aus. Ich bin nicht sicher ob jeder sowas hat, die Versicherungen schreiben nicht mal einen Blitzableiter zwingend vor, jedenfalls hat mir das jemand erzählt, der damit zeigen wollte daß Blitzableiter grundsätzlich nicht zuverlässig sind (sonst wären sie Vorschrift.)
Schrittspannungen scheinen überhaupt das Zerstörerische am Blitz zu sein, wenn er nämlich verschiedene Wege gleichzeitig nimmt. Das ist genau was ich in einer Baumkrone befürchten würde.

Was den Baum als wasserfrührenden Leiter angeht, dann müssten Bäume im Sommer ja logischerweise stärker gefährdet sein als im Winter.

Wenn ich die Zeit hätte würde ich hier in FR mal eine Runde geborstene Kronen fotografieren. Mir fallen auf Anhieb 5 Bäume ein und ich bin sicher es gibt einige mehr. Das sieht teilweise gar nicht so übel aus, nach wilder Natur eben. Es wäre interessant die Anwohner oder Besitzer zu fragen wann und wie es genau passiert ist.

« Letzte Änderung: 19-Februar-2008, 09:45 von Tuff »
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isbg33

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Re: Blitzeinschlag
« Antwort #5 am: 19-Februar-2008, 12:36 »

Hallo Micha (FB)!

Ich bin kein Blitzschutz-Experte und kann hier nur el. Allgemeinwissen verbreiten.
Zur Dimensionierung kann ich keinen sachkundigen Kommentar mehr abgeben.
In dem oben gen. Link sind ja viele Details enthalten - zwar geht es um Gebäudeschutz,  aber das kann man auf Bäume übertragen.


Ich würde, rein intuitiv, einen 'optimalen' Ableiter als eigenen und sehr hohen Masten mit mindestens 20 Meter Abstand zur Krone realisieren - was natürlich teuer ist. Aber durch geschickte Wahl des Standortes kann man vieleicht mehrere Bäume - oder sogar ein ganzes kleines Tal - zugleich schützen ? Vieleicht lohnt es sich dann sogar finanziell ? (Kann man dann als Handymast vermieten

20 m Abstand ist mit Sicherheit falsch, denn der Schutz des Blitzableiters nimmt mit der Entfernung zum zu schützenden Objekt ab. Ich meine sogar mit dem Quadrat der Entfernung (doppelte Entfernung = nur noch ein Viertel des Schutzes) - da bin ich aber nicht mehr ganz sicher, denn es ist zu lange her!

Die Lösung für einen einzelnen Baum kann eigentlich nur lauten: guten Blitzableiter bauen und dann ran an den Baum.
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Ingolf

Tuff

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Re: Blitzeinschlag
« Antwort #6 am: 20-Februar-2008, 10:30 »

Ingolf,
Ich finde das Thema ist es wert sich einzuarbeiten - es ist nützlich und spannend (und wie :) Das muß aber in meinem Fall noch warten. Ich werde Deinen Link so bald wie möglich lesen ! Dennoch möchte ich meine Idee noch etwas skizzieren: Ich habe mir vorgestellt daß so ein Blitzableiter-Mast die höchsten Bäume um sagen wir mal bis zu 50m überragt. Dann kann er sich doch ein Stück weg vom Baum befinden ? Dadurch könnte er vieleicht mehrere Bäume gleichzeitig schützen, und alles darum herum (wie etwa Wohnhäuser) ? In der Wikipedia finde ich daß bei einem Blitz eine Fangladung vom Boden ausgeht. Die könnte ein 'optinaler Blitzschutz' vieleicht unter bestimmten Bedingungen (im Gewitter) auslösen, um Blitze auf sich zu ziehen ?

...und wenn man den Strom dann noch in irgenweiner robusten Weise speichern könnte (Wasser spalten?) hätte man ein Blitzkraftwerk ; )
« Letzte Änderung: 20-Februar-2008, 10:36 von Tuff »
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isbg33

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Re: Blitzeinschlag
« Antwort #7 am: 20-Februar-2008, 12:08 »

Hallo Micha (FB)!

Das sind kühne Ideen; aber verzeih mir ein offenes Wort: ich halte sie nicht für realisierbar.
Wer soll das bezahlen? Wer hat soviel Geld?
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Ingolf

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Re: Blitzeinschlag
« Antwort #8 am: 21-Februar-2008, 12:15 »

Hier sind ein paar Sequoiadendron-Blitzgestalten aus Freiburg

Bei enigen Bäumen ist noch ungeklärt ob es sich wirklich um Blitzschlag handelt. Ich werde in der nächsten Zeit versuchen, über die abgebildeten Bäume etwas in Erfahrung zu bringen, und dann jeweils den Eintrag zum Bild updaten.

Typischerweise wird bei jeder Art von Kronenbruch die Bruchstelle sauber abgesägt, bei Rissen im Stamm oder aufgerissener Rinde oft auch weit darunter, sowie Äste entfernt.
Daher kann man von der Höhe dieser auch nach Jahrzentnen noch erkennbaren Stelle nicht auf dei wahre Bruchhöhe schließen. Für abgebrochene Kronen kommen als weiere Ursache auch Sturm (Lothar), und bei älteren Schäden auch Bomben des letzten Krieges in Betracht.

(1) und (2) Psychiatrische Klinik (dort stehen noch etwa 6 weitere BM, und nebenan im botanischen Garten weitere 3). Der Baum wurde vor etwa 15 Jahren nachts vom Blitz getroffen, daraufhin wurde die Krone glatt abgesägt. Interessant ist der Pförtner beteuert der Nachbarbaum sei "etwa gleich groß" gewesen - dieser ist heute aber fast doppelt so dick. Das kann natürlich viele Ursachen zugleich haben, aber eine Wachstumsverzögerung durch Blitzeinwirkung (Wurzelschaden) könnte auch dazu zählen. - Dieser Baum hat einen Blitz abgefangen der sonst möglicherweise die Kapelle (rechts daneben) getroffen hätte - auch eine Art von Blizschutz :)
« Letzte Änderung: 18-März-2008, 01:37 von Tuff »
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Tuff

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Re: Blitzeinschlag
« Antwort #9 am: 21-Februar-2008, 12:20 »

(3) und (4) Ein Blitzschaden aus dem Jahr 1979, leicht zu finden via Mozartstraße 32. Der Baum wurde fachgerecht gekappt, einige Jahre später wurden noch einmal Äste aus der Krone entfernt. Der Hasuherr war so freundlich mir Originalaufnahmen zur Verfügung zu stellen, aus denen ich den Ausschnitt (4) herausgestellt habe. Man sieht daß die Bruchstelle langgestreckt und unregelmässig ist, sie erstreckt sich über mehrere Astquirle, und innerhalb des Markierungskreises kann man in der Vergrößerung eine Art 'Spreng-Loch' erahnen. Es ist vorstellbar daß die Spitze an dieser Stelle zuerst Stelle geborsten, und von dort aus nach oben abrgerissen ist.
Interessantes Detail: Unter der Borke am Stammfuß befinden sich ungewöhnlich große Hohlräume (die man vor allem durch Klopfen festtellen kann). Ob es sich um das bereits erwähnte Phänomen handelt, daß die Borke sich nach einem Blitzschlag ablösen kann ?

In seinem Habitus erinnert der Baum heute trotz seines vergleichsweise jungen Alters an die alten Bäume in den Groves der Sierra.
« Letzte Änderung: 16-Dezember-2008, 23:54 von Tuff »
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Tuff

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Re: Blitzeinschlag
« Antwort #10 am: 21-Februar-2008, 12:40 »

(5) Stadtteil Herdern, Karlstraße 63, Katholische Fachhochschule. U=530cm.
Dieser Schaden muß mindestens 20 Jahre alt sein, seine Ursache konnte ich nicht herausfinden, sie kann allenfalls noch durch das Caritas-Archiv (Gebäude gegenüber) geklärt werden.

(6) Freiburg Schwaighofstraße (#3667). Alter Blitzschaden unten, darüber Sturmbruch Lothar. Ich hoffe ich komme noch dazu ein besseres Foto zu machen ! Der Baum steht an einer sumpfigen Stelle, was von außen gar nicht auffällt, das Haus wurde wortwörtlich drumherum gebaut und steht auf Pfeilern. Wenn man sehr höflich ist und im richtigen Augenblick kommt kann man eventuell von einer der oberen Wohnungen, oder auch von der Villa der Volkskunde (Maximilianstrasse) aus, relativ gut in die Krone sehen (bitte Foto machen!). Auf dem Nachbargrundstück (Volkskunde) befindet sich ein vergleichbar großer Baum (#3666).
« Letzte Änderung: 16-Dezember-2008, 23:56 von Tuff »
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Tuff

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Re: Blitzeinschlag
« Antwort #11 am: 21-Februar-2008, 12:41 »

Manchmal bildet sich nachträgliich ein Riß oder eine Rinne in der Rinde, wo der Blitz vermutlich 'am Stamm herablief', dort stirbt das Kambium ab und eine Wulst entsteht. Manchmal bleibt diese Rinne zunächst unter der Borke verborgen. Die Rinde darüber springt jedoch etwas im Laufe der Jahre rascher ab als normal, und dann man sieht man die jüngeren Schichten darunter, die irgendwie nicht zur 'normalen' Borke zu passen scheinen.

[7] Hier ist ein leider ungeklärtes Beispiel aus der Albertstraße (geolog. Institut) - auch wenn sich herausstellt daß es keine Blitzrinne ist, sondern einfach eine alte Verwundung (etwa durch Bauarbeiten oder durch einen gestürzten Lothar-Baum) eignet sich der Stamm dennoch zur Anschaung ;) Am Stamm sieht man noch abgeplatzte Rinde (im Foto schlecht zu erkennen).

[8] Blitzschlag: Eine große Douglasie (BHD Klasse 150) am Waldhof in Littenweiler. Hier sieht man die typische Blitzrinne sehr deutlich.
« Letzte Änderung: 18-März-2008, 01:36 von Tuff »
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isbg33

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Re: Blitzeinschlag
« Antwort #12 am: 21-Februar-2008, 13:06 »

Hallo Blitzfreunde!

Hier ein Beispiel aus 2006
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Ingolf

isbg33

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Re: Blitzeinschlag
« Antwort #13 am: 21-Februar-2008, 16:57 »

Dein Link ist aber erklärtermaßen ein Sturmbruch nicht wahr ? Ich würde gerne Bilder von Blitzschlägen sammeln um herauszufinden was für diese typisch ist.

Nein, an einen Sturmbruch glaube ich nicht - auch wenn es in der Notiz so formuliert wurde. Aber bis ein Sturm einen Mammutstamm zerbricht, da muß es schon ein gewaltiger Orkan sein, wenn es denn überhaupt möglich ist. Und den hatten wir in 2006 sicher nicht - der letzte war "Lothar" an Weihnacht 1999.

Der Baum steht an einer für Blitzschlag exponierten Stelle, an der sich der Stuttgarter Talkesssel aus dem höher gelegenen Land absenkt. An solch einer "Kante" greift der Blitz besonders gern an. Du kannst ihn in Deine Sammlung aufnehmen. Interessant ist noch, daß 40 - 50 m weiter noch ein großer BM steht - auch als ND klassifiziert. Er hat nichts abbekommen.

In meiner Meldung vom Herbst 2006 zeige ich noch einen Link zu einem anderen BM mit einem alten Blitzschaden. Er steht in einem ganz anderen Stadtteil, aber auch an der Kante des Talkessels.
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Ingolf

Tuff

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Re: Blitzeinschlag
« Antwort #14 am: 23-Februar-2008, 22:37 »

Ingolf,

Akzeptiert ! Freut mich ! Man muß aber immer nachfragen. Weil die BM so schnell wachsen brechen sie auch leicht, und in dem Beispiel ist ja von einem Sturm die Rede. Es wäre jetzt interessant mal den Stamm anzuschauen ob sich noch andere Spuren eines Blitzes zeigen und ein aktuelles Foto zu machen ? :)

Bild [9] zeigt noch einen Baum (#3839) bei dem ich einen viele Jahre alten Blitzschaden für möglich halte. Die Borke löst sich auf einer Länge von mehrerern Metern in der unteren bis mittleren Stammregion rundherum vom Stamm, Darunter erkennt man an der glatten Rinde das neue Wachstum. Es sieht auf der Südseite ein wenig nach einer Blitzrinne aus. Ich kann mir vorstellen daß die Borke sich hier ablöste, nachdem der wasserleitende Bast (als Rinde und Borke verbindende Schicht) einen Wachstumsschock erlitt.

Als weitere Möglichkeit käme auch ein plötzlicher Wachstumsschub in Frage - aber wo soll der herkommen ? Einige langjährige Mitarbeiter der Einrichtung, die ich befragte, konnten sich jedenfalls an nichts Ungewöhnliches erinnern. Kein anderer Freiburger Mammutbaum dieser Altersklasse zeigt jedenfalls ein vergleichbares Phänomen.

Dennoch muß man sich fragen was mit der alten Borke eigentlich passiert wenn der Baum immer dicker wird. Sie muß sich doch eigentlich irgendwann mal ablösen, immer wieder ein bißchen nier und dort, vielleicht aber auch innerhalb von wenigen Jahren ein großer Längsstreifen ? Hier müsste man mal 300-500 Jahre alte Bäume in der Siera zum Vergleich heranziehen.
Schließlich gibt es eine genetische Linie im Süden der Sierra, bei denen sich die Borke irgendwann beinahe vollständig abschält und eine relativ gleichmäßige dünne Rinde zurückläßt.

Wenn das Phänomen rundherum mehrfach auftritt kann es sich also auch um einen normalen Wachstumsvorgang handeln.
 
Bild [10] zeigt die begradigte Spitze eines sehr schönen Baumes (U=590) mit Blitzschaden vom Herbst 2006, in der Immentalstr. 12 (St. Elisabeth Haus). Man erkennt daß sich an dieser Stelle ein Zwiesel befunden haben muß. Zwiesel mit steilem Winkel sind generell Sollbruchstellen. Die Kronenspitze durchschlug Dach und 2 Etagen des daneben stehenden, alten und leicht gebauten Gebäudes, dessen Räume glücklicherweise wegen Renovierung ungenutzt waren.
« Letzte Änderung: 17-Dezember-2008, 00:03 von Tuff »
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