Remi,
Mein Grove ist ja ebenfalls bunt gemischt, und hat einen kleinen Teil mit 60jährigen 'Altfichten'. Von denen nach der Sommerdürre 2018 schon wieder ein paar weniger übrig sind ... Deine und meine sind tendenziell 'Sukzesionsflächen' und am Anfang ihrer Entwicklung.
Dann gibt es die Unterschiede. Schon die Ausgangssituation war verschieden: Bei mir waren 2/3 ein Ödland-Biotop mit über 10 Waldgrasarten, und einer vielzahl anderer Bodenpflanzen; und als fester Wohnsitz von Reh und Hase zudem seit 50 Jahren ohne Baumbewuchs. Hier haben der Grove und ich uns darauf geeinigt, den offenen 'Savannencharakter' und die Artenvielfalt noch möglichst lange zu erhalten, und wenn möglich viele der Grasarten in den späteren Hochwald zu übernehmen.
Daher war eine dichte Anpflanzung ausgeschlossen.
Wenn Deine BM mal 100 Jahre alt sind, oder gar 500, werden die Abstände ungefähr so weit sein wie bei mir, und einzelne zwischen BM eingestreute Laubbäume werden ihre Kronen wohl hier wie dort eher im Unterstand ausbreiten müssen. Ich plane zu diesem Zwecke dann auch noch eine Hochastung der BM (bzw. empfehle das meinen Nachfolgern).
Dann wird meinem lichten BM-Eichen-Wald jedoch bei Dir ein schattiger BM-Eiben-Wald gegenüberstehen. Ich finde beides klingt spannend.
Übrigens habe ich 2017 einen BM kleingesägt, den ich zuvor 15 Jahre lang gepflegt habe ... weil er deutlich weniger winterfest war als die anderen. Ich habe Glück daß es nur einer war, und es gibt zwar auch 'Ersatz' drumherum - der ist aber erst 50 cm groß. So etwas ist ganz klar ein Argument, von anfang an dichter anhzupflanzen.
Ich habe also mit meinen geringen Pflanzzahlen auf Risiko und auch auf Zeit gespielt. Aber nur was die BM angeht - bei den Eichen habe ich von Anfang an eine höhere Stammzahl gehabt, und diese werden so oder so den Zielbestand bilden, egal welcher Anteil BM dann noch übrig ist.
Übrigens werden die BM (leider) keine krummen Gesellen sein. Der Ausdruck bezog sich auf meinen anderen Grove, aus Eichen, Eßkastanien, und Walnüssern, und einigen anderen Arten, namentlich ein Dutzend Eiben sowie hoffentlich bald noch einige mehr, aus Deiner Anzucht
Dieses Holz ist ja relativ wertvoll, und gerade astfreie Stämme wecken in 100 Jahren bei irgendwelchen Erben schnell Begehrlichkeiten. Was gegen meine Ziele wäre. Daher versuche ich diese Holzgüte zu vermeiden
Beim BM bin ich zuversichtlich daß der Marktwert nie so außergewöhnlich sein wird, daß es sich wirklich lohnte, die paar Bäume in meinem Grove umzusägen.