Hallo,
jeder der sich für Redwoods interessiert ist zumindest mit einem Auge immer auf der Suche nach Exemplaren denen er eine höhere Standorttauglichkeit als dem
Durchschnitt zubilligen könnte um diese dann zu vermehren. Umso mehr müssen aber allle relevanten Faktoren überprüft werden.
Dieser Baum steht auf 355m ü.NN. am Rand des Odenwalds wo zügig wärmere Winterhärtezonen anschließen. Klimatisch würde ich hier noch kein allzugroßes
Extrem im Vergleich mit anderen bekannen Standorten sehen. Pflanzjahr 1967 bedeutet ein Gesamtalter von ca. 50 Jahren bei einer Höhe von 18,50m.
Dies ist weit unterdurchschnittlich und auch der Habitus spricht nicht gerade für zukünftige Rekorde. So wird z.B. von Burgholz von 24m Mittelhöhe bei 33jährigen
Redwoods berichtet (Herkunft Kaldenkirchen). Bei mir in Unterensingen hat ein 32 jähriger Sämling 20m bei 320m ü. NN. erreicht, einige Stecklingspflanzen sind sogar noch schneller.
Daß dieser Otztal Redwood einige schwere Fröste überstanden hat ist außer Zweifel - daß er sie unbeschadet überstanden hat eher unwahrscheinlich, dafür spricht
wiederum die geringe Höhe. Mit größter Wahrscheinlichkeit handelt es sich sowieso um einen Kaldenkirchener Klon, andere Pflanzen waren zu dem Zeitpunkt gar nicht
verfügbar. So ist dieser Redwood eben der Beweis daß mit zunehmend ungünstigen Bedingungen die Wuchskraft und Entwicklungsmöglichkeit von Redwood analog
abnimmt.
VG Bernt