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Autor Thema: Pilzresistenz  (Gelesen 6353 mal)

RO2222

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Pilzresistenz
« am: 26-Oktober-2009, 20:18 »

Hallo!


Angeblich ist das Holz von BM und KM doch pilzresistent.

Bis jetzt kann man hier im Forum vom Hallimasch und seinen Gefahren lesen.

Ich habe aber auch schon anderen Pilzbefall am Stamm von äußerlich gesunden BMs gesehen.

Beim ersten Baum handelt es sich um einen ca. 40 Jahre alten, etwas klein gebliebenen BM, der auf dem Gelände einer Baumschule in Erkelenz steht.

Der zweite befallene BM steht in Aachen am Lousberg. Er hat einen ungewöhnlich dicken Fuß. Dieser Baum ist deutlich älter.

Wer kennt diese Pilze? Ist euch ähnlicher Befall auch schon aufgefallen.


Gruß

Werner

« Letzte Änderung: 27-Oktober-2009, 07:49 von TaunusBonsai »
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RO2222

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Re: Pilzresitenz
« Antwort #1 am: 26-Oktober-2009, 20:19 »

.....
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Bernhard

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Re: Pilzresitenz
« Antwort #2 am: 26-Oktober-2009, 20:44 »

Hallo Werner,
der Pilz oben sieht aus wie der Arm von der Hiltrud.  ;D


Spaß beiseite: Habe das am Stamm eines BMs noch nie gesehen, zumindest am lebenden Holz.
Könnte das nicht Hallimasch sein ?

Ansonsten kenne ich bei Sequoiadendron nur den Grauschimmelerreger Botrytis cinerea.

Gruß
Berni
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Zinnauer

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Re: Pilzresitenz
« Antwort #3 am: 26-Oktober-2009, 21:59 »

Hallo Werner und Hiltrud,

bin kein Pilzexperte aber Schadbild 1 zeigt vermutlich einen Pilz aus der Familie der Zunderschwämme (Fomes). Jedenfalls lebt der Pilz durch Holzabbau, vermutliich durch Weißfäule, somit wird primär das Lignin zerstört, sekunder auch die Zellulose. Für den Baum nicht gleich tödlich, aber dennoch eine üble Sache, da langfristig die Stabilität untergraben wird.

Schadbild 2 passt zu Hallimasch bzw. einer von 5 bis 6 Hallimasch-Arten, die in Mitteleuropa vorkommen. Da sich Hallimasch primär von der "lebenden Substanz" (= Kambium und allem, was in den aktiven Leitungsbahnen transportiert wird) des Baumes ernährt, ist es, wenn sich der Pilz einmal etabliert hat, meist tödlich.

Resistenz: Wie bekannt, sind BM´s gegen viele Pilze (weitgehend) resistent (außer Hallimasch und Botritis, die häufiger vorkommen), aber, wie man sieht, kommt es eben ab und zu doch zum Befall mit anderen Schadpilzen.

LG vom Zinnauer
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Bischi

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Re: Pilzresitenz
« Antwort #4 am: 27-Oktober-2009, 07:38 »

Hallo Hiltrud, hallo Werner
Bei dem Pilz auf dem ersten Bild handelt es sich um eine Porlingsart (welche genau kann ich so auch nicht sagen). Porlinge wachsen oft parasitisch, befallen lebendes Holz und erzeugen Braun-und Weißfäule die früher oder später zum wahrscheinlich zum Absterben der Bäume führen wird.
Bei dem zweiten Bild handelt es sich keinesfalls um Hallimasch, dieser hat nie orange Hüte, welche Art es aber ist kann ich nicht genau erkennen.
Übrigens sind nicht alle Pilze Hölzschädlinge, viele leben auch in Symbiose mit einzelnen Baumarten, hier ergänzen sich Pilz und Baum sogar. (z.B. kommt der Birkenpilz ausschliesslich bei Birken vor, der Goldröhrling ausschliesslich unter Lärchen)
pilzige Grüße vom Jürgen
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Fritz

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Re: Pilzresistenz
« Antwort #5 am: 27-Oktober-2009, 09:30 »

Hallo!
Angeblich ist das Holz von BM und KM doch pilzresistent.

Moin Werner, dieser Widerspruch ist wohl gar keiner, weil damit wohl "nur" das Holz gemeint ist. Ein BM-Stamm als Telegrafenmast o.ö. hat evtl. (?) eine ähnlich Haltbarkeit wie ein eine Robinie. Lebende, noch nicht verholzte o. beschädigte Bestandteile des BM sind aber wohl recht anfällig für (schädigende) Pilze ...

LG Fritz 
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Lukas Wieser

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Re: Pilzresistenz
« Antwort #6 am: 10-November-2009, 11:51 »

Hallo Werner, hallo Hiltrud!:-) Interessante Bilder!:-) Aufschlussreich wären auch Bilder, die jeweils den ganzen Baum zeigen->Vitalität!:-) Da sich bei BM am Stammfuss zwischen den Rindenbalken durch Nadeln/Rinde etc oft etwas Humus bildet, sollte man solche Pilzfruchtkörper nicht überbewerten!:-) Wenn am Stamm Harz austritt, ist das ein Zeichen dafür, daß der Pilz unter der Rinde aktiv ist, aber auch, daß der Baum sich aktiv dagegen wehrt!:-) Habe in Horgen mal Pilzfruchtkörper am Stamm eines jungen von mir gepflanzten BM entdeckt, innerhalb weniger Monate hat der Baum den Pilz komplett isoliert+mit Harzfluss seine Ausbreitung verhindert, dem Baum gehts prima, er ist sehr vital/dunkelgrün!:-) Wenn Hallimasch einen BM befällt, baut sich der Pilz unter der Rinde auf und verhindert den Saftfluss von den Wurzeln zur Krone, der Baum vertrocknet nach und nach und stirbt... LG Lukas.
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RO2222

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Re: Pilzresistenz
« Antwort #7 am: 11-November-2009, 09:38 »

Hallo Lukas,

beide Bäume scheinen im Augenblick noch einigermaßen vital zu  sein. Der Baum in Erkelenz hat allerdings Problemen mit dem Höhenwachstum ähnlich wie die BM bei der Baumschule Höfkes:

http://mbreg.de/forum/index.php?topic=3305.0

Ich such mal die Fotos mit einer Gesamtansicht. Harz haben wir nicht gesehen.

Gruß Werner
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Tuff

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    • tuff
Re: Pilzresistenz
« Antwort #8 am: 22-Februar-2014, 01:47 »

Fomes annosum ist ein mittlerweile veralteter Name für Heterobasidion annosum. Das würde ich dann eher kritisch einstufen. Die Fruchtkörper auf den ersten 2 Bildern sehen aber irgendwie nicht typisch für diesen Pilz aus.

In Frage kommen auch die ebenfalls sehr bedenklichen Feuerschwämme, ein junger Baumschwamm, oder sogar ein untypischer Schwefelporling ?

Die Pilzfruchtkörper am anderne Baum sind sehr wahrscheinlich kein Hallimasch. (Aber Pilze können je nach Witterung erstaunlich divers aussehen, hierzu müsste man also doch noch gezielt nach Hallimasch-Mycel suchen.) Sie sehen aber noch jung aus, da ist dier Bestimmung schwer. In Frage kämen u.a. (!) auch harmlose Totholzpilze wie Rüblingsarten, Schwefelkopf, eventuell ein Ritterling
 (normalerweise aber Bodenpilze, oft sogar Wurzelsymbionten) oder gar ein Schüppling bei dem der Hut glattgewaschen wurde. Wenn es kein Hallimasch ist würde ich mir keine Sorgen machen.
« Letzte Änderung: 22-Februar-2014, 02:07 von Tuff »
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